Im Sommer des vergangenen Jahres vereinten sich vier Instrumentalisten zu einer Gruppe, um gemeinsam ihre Sicht über die Musiktraditionen in dieser globalisierten Welt zum Ausdruck zu bringen. Die Balkan- und weltweiten Ethno-Klänge spiegeln sich im Namen der Formation „Glo Bal Kan Project“ wider – eine ambitiöse Idee, die große Meisterschaft auf dem Instrument, Geschmack und Erfahrungen in den verschiedenen Genre-Interpretationen voraussetzt.
Ideenvater ist der virtuose Hirtenflötenspieler Nedjalko Nedjalkow, der übrigens u.a. Solist des Volksmusikorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks ist und sich an den unterschiedlichsten internationalen Formationen beteiligt. 2011 schloss er sich dem Projekt des anerkannten Interpreten und Erforschers mittelalterlicher Musik Jordi Savall an, der im selben Jahr einen Grammy Award in der Kategorie „Small Ensemble Performance“ erhielt.
Nedjalko, wie auch alle anderen Mitglieder von „Glo Bal Kan Project“ glänzen mit ihren Improvisationen und haben in den Jahren erfolgreich ihr Können unter Beweis gestellt. Die Perkussionsinstrumente hat Stoyan Yankoulov übernommen, der zu den beeindruckenden Perkussionisten Bulgariens gehört. Er ist für seine außergewöhnlichen musikalischen Ideen bekannt, bei denen er gern auch neue Spieltechniken einsetzt. Er spielt Jazz, Pop, Rock und Ethno. Petar Milanow ist der Gitarrist im Projekt; in einigen Stücken spielt er aber nicht minder überzeugend eine Tamburitza. Er gehört dem Orchester des Nationalen Folkloreensembles „Philipp Kutew“ an, spielt aber auch in Formationen mit, die die alten Folkloretraditionen neu interpretieren. Der Saxophonist Vladimir Karparov, der zu den populären Jazz-Musikern Bulgariens gehört, konnte ebenfalls für die Gruppe gewonnen werden. Nedjalko Nedjalkow meinte: „Den Kollegen ist nicht nur die Meisterschaft als Instrumentalisten, sondern auch die Freundschaft wichtig, die uns verbindet und unsere Musik zu einem aufrichtigen und aufregenden Erlebnis werden lässt“.
„Am 3. März werden wir ein Festkonzert in meiner Geburtsstadt Haskowo geben, die dem 140. Jahrestag der Befreiung Bulgariens gewidmet ist“, erzählt uns Nedjalko Nedjalkow. „Ins Programm haben wir sehr schöne bulgarische Lieder aufgenommen; drei darunter werden wir in einem Arrangement von Vladimir Karparov vorstellen; die übrigen zwei wurden in Zusammenarbeit arrangiert. Wir werden ferner etliche eigene Stücke spielen, die alle nach bulgarischen Musikfolkloremotiven entstanden sind und überhaupt den Balkangeist in sich tragen. Als Überraschung werden wir auf verschiedenen, dem breiten Publikum unbekannten Instrumenten spielen. Das wird, denke ich, sehr interessant werden. Ich hoffe, dass das Publikum darauf anspringt. Wir wollen mit unserer Musik positive Emotionen erzeugen und mit ihr Liebe und Einmütigkeit bei den Menschen wecken. Wir sehen in der Musik eine angenehme Art und Weise der Kommunikation auf emotionaler und geistiger Ebene.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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