Am 16. April des Jahres 1832 bricht in Sofia ein Brand aus, der sich schnell auf Geschäfte, Kaffeehäuser, Bäckereien und umliegende Wohnhäuser ausbreitet. Die Menschen rennen hilflos auf den Straßen herum, denn just an diesem Tag hat eine Panne an der Hauptwasserleitung die Bewohner der Stadt von ihrer wichtigsten Wasserquelle abgeschnitten. Es steht einfach nicht genügend Wasser zur Verfügung, um die Lage in den Griff zu bekommen. Den Bewohnern Sofias wurde klar, es ist an der Zeit, dass ein spezialisierter Dienst zur Brandbekämpfung geschaffen werden muss. Doch der Anfang der Sofioter Feuerwehr konnte erst nach der Neugründung des Staates 1878 gesetzt werden. Am 14. Juli vor genau 140 Jahren wurde eine Organisation freiwilliger Feuerwehrmänner gegründet. Im Jahre 1884 konnten die ersten von Pferden gezogenen Feuerwehrpumpwagen angeschafft werden. Damit wurde die professionelle Brandbekämpfung eingeleitet.
Wer sind jedoch die Menschen, die sich dem Schutz der Bürger und ihres Eigentums vor Feuer, Katastrophen, Erdbeben u.a. Unheil verschrieben haben?
„Die Mannschaft der Sofioter Feuerwehr besteht aus rund 1.000 Angestellten“, erzählt uns Chefinspektor Nikolaj Grigorow, Leiter der Abteilung „Vorbeugemaßnahmen und Kontrolle“ der hauptstädtischen Direktion „Brandsicherheit und Bevölkerungsschutz“. „Die Arbeit der spezialisierten Brandbekämpfungs- und Rettungsteams wird von Experten für Information und Analyse, Ingenieuren, Finanzfachleuten u.a. unterstützt. Das Gros unserer Tätigkeit besteht in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie hauptstädtische Gemeinde und Bulgarisches Rotes Kreuz, die ähnliche Ziele haben; auch unterhalten wir Beziehungen zur örtlichen Verwaltung und anderen Havarie-Diensten. Hinter den Kulissen stehen ihrerseits die Mitarbeiter der Notrufzentrale, die die Verbindung zwischen den Menschen in Not und uns schaffen und koordinieren – solange, bis die Aufgabe erledigt ist.“
Eine weitere wichtige Aufgabe der Feuerwehr ist die Prävention. Insbesondere die Kinder und Schüler werden anvisiert, nicht nur weil sie besonders verletzbar und Risiken ausgesetzt sind, sondern weil bereits im jungen Alter das Verantwortungsbewusstsein als Bürger anerzogen werden muss. Langfristig gesehen ist auf diese Weise die Bevölkerung besser auf Ausnahmezustände vorbereitet. Für die Kinder wurden spezielle Programme erarbeitet und es werden Übungen durchgeführt, wie sie im Falle von Erdbeben, Bränden, Überschwemmungen und Strahlenverseuchung reagieren müssen. Das Interesse an der Arbeit der Feuerwehr wird wiederum durch die öffentlichen Vorführungen und dem regelmäßig durchgeführten „Tag der offenen Tür“ geweckt.
„Mittels innovativen Ausbildungsformen, wie Sportwettkämpfe, Umfragen, Wettbewerbe u.a., wollen wir das Interesse der Kinder wecken und sie dazu bewegen, die richtigen Handlungsweisen selbst herauszufinden. Ich muss sagen, dass die Kinder sehr gut zurechtkommen, zuweilen besser als die Erwachsenen, weil ihr natürlicher Instinkt, man könnte sogar sagen Selbsterhaltungstrieb, ungetrübt ist. Man muss ihnen jedoch zeigen, was sie konkret machen müssen, denn von selbst finden sie es nicht heraus. Wichtig ist, ihnen beizubringen, in solchen Situationen nicht in Panik zu geraten, weil selbst erfahrene und wissende Menschen Fehler machen und sich selbst und den anderen Schäden zufügen, wenn sich ihrer die Panik bemächtigt“, erklärt Chefinspektor Nikolaj Grigorow.
Abschließend sagte er uns: „Katastrophen, Brände und Ausnahmesituationen wird es auch in Zukunft geben; das ist halt Teil unseres Lebens. Unsere Antwort lautet: Reaktionsbereitschaft, damit wir die Menschen vor größerem Unheil bewahren können.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Sofioter Feuerwehr, stara-sofia.com und Dessislawa Semkowska
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