Proteste in Belgrad eskalieren

Tausende Regierungskritiker fanden sich am Sonntag in Belgrad erneut zu Protesten zusammen. Ein Teil der Demonstranten stürmte das Gebäude des staatlichen Fernsehsenders RTS. Sie werfen dem Sender vor, nur regierungsfreundlich zu berichten und die Opposition nicht zu Wort kommen zu lassen. In Reaktion auf die von Präsident Alexandar Vucic in Aussicht gestellten Gegenproteste seiner Anhänger meinten die Demonstranten, er solle das lassen, falls er keinen Bürgerkrieg entfachen wolle. Auf Befehl von Innenminister Nebojša Stefanović wurden die Demonstranten von einer Sonderpolizeieinheit aus dem Gebäude gebracht. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten und Arresten.
Demonstranten in Podgorica wollen Rücktritt von Premier Duško Marković

Auch in Montenegros Hauptstadt Podgorica gingen Tausende auf die Straße. Sie forderten den Rücktritt des Staatspräsidenten Milo Đukanović und des ihm nahe stehenden Premierministers Duško Marković. Hintergrund der Proteste sind schwere Korruptionsvorwürfe gegen die aktuelle Staatsführung. Die Demonstranten skandierten Slogans wie „Milo, du Dieb!“ Das ist die zweite Kundgebung in Podgorica in diesem Monat, hinter der die Bürgerbewegung Odupri se - 97 000" (auf Deutsch: Wehre dich – 97.000) steht. Die Organisatoren riefen am Samstag zu neuen Protesten auf.
Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Tirana

Die Teilnehmer an einer der bislang größten Massenkundgebungen in Tirana verlangten den Rücktritt von Premier Edi Rama. Der anfangs friedliche Umzug artete in Auseinandersetzungen mit den Ordnungshütern aus, nachdem mehrere Demonstranten versuchten, das Parlament zu stürmen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, die Demonstranten attackierten sie mit Steinen. Die Protestler bestehen auf die Schaffung einer Übergangsregierung und die Durchführung vorgezogener Parlamentswahlen.
Kosovo: 15 Jahre seit dem März-Pogrom gegen die Serben

Mit Blumen- und Kranzniederlegungen vor der Gedenktafel der Opfer von Mitrovica wurde in Kosovo an die Serben gedacht, die bei dem sogenannten März-Pogrom vom 17.03.2004 um Leben kamen. Der Chef der Serbischen Liste Goran Rakic – einer Partei der Serben im Kosovo, die die Unterstützung Belgrads genießt – erklärte, Europa habe, anstatt diesen Völkermord zu verurteilen, die Albaner ausgezeichnet, indem es sie bei der Schaffung ihres sogenannten Halbstaates unterstützt habe. „Wir werden aber nicht schweigen, unsere Erinnerung ist wach“, sagte Rakic.
Anlass für die Übergriffe 2004 lieferte die Ermordung eines kosovarischen serbischen Jugendlichen durch ethnische Albaner. Das zog Protestaktionen der Serben nach sich. Wenige Tage später ertranken zwei albanische Jugendliche im Ibar-Fluss und die ethnischen Albaner sprachen die Schuld an ihrem Tod den Serben zu. Es kam danach zu Gewaltexzessen, an denen sich rund 50.000 Albaner beteiligten. Das März-Pogrom forderte 19 Menschenleben (11 Albaner und 8 Serben), über 900 Menschen wurden verletzt, 800 Häuser wurden teilweise oder vollständig zerstört und 35 Kirchen und Klöster in Brand gesteckt. Ca. 4.000 Serben wurden von ihren Häusern vertrieben und mussten von den Kräften der KFOR und UNMIK evakuiert werden.
Türkei bekräftigt ihre Unterstützung für territoriale Integrität der Ukraine

Die Türkei unterstützt die territoriale Integrität der Ukraine und erkennt die Annexion der Krim nicht an, teilte das Außenministerium in Ankara mit. „Die Autonome Republik Krim der Ukraine wurde von der Russischen Föderation unter Verstoß gegen das Völkerrecht annektiert, basierend auf einem illegitimen Referendum“, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums. Im Dokument wird auch betont, dass die Situation der Krimtatartürken für die Türkei nach wie vor eine Priorität sei und sie die Krimtataren weiterhin unterstützen werde, in Frieden und Sicherheit in ihrer historischen Heimat zu leben und ihre Identität zu bewahren. Dem türkischen Außenministerium zufolge leben auf der Halbinsel Krim ca. 280.000 Tataren, was 13 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmache.
Zusammengestellt von: Stoimen PawlowÜbersetzung: Rossiza Radulowa
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