Die Ausweitung von Industrialisierung und Urbanisierung wird als ein objektives Kennzeichen für die Entwicklung einer Stadt oder eines Staates angesehen. Alles besitzt jedoch auch eine Kehrseite, gegen die man in diesem Fall nicht ankämpfen könne, meint man, bzw. die man gern anderen überlässt. Die Rede ist vom Abfall, den wir tagtäglich produzieren und der im Grunde genommen recycelt werden kann. Die meisten Menschen schieben das Problem auf die Konsumgesellschaft, in der wir alle leben und die die Kaufsucht ins Krankhafte steigert. Alles wird jedoch schnell zu Müll und gleichzeitig damit gehen uns wertvolle Naturressourcen verloren.
Mit dem Bewusstsein, dass der Hyperkonsum wohl kaum gestoppt werden kann, hat der Bildhauer Lyubomir Mishonov seine Aufmerksamkeit auf einen rationelleren Einsatz der von uns gekauften Produkte gelenkt. Er hat eine nicht gerade traditionelle Art und Weise gewählt und eine Kopie der weltberühmten Freiheitsstatue aus allen möglichen weggeworfenen Kunststoffverpackungen angefertigt. Im Unterschied zum Original in New York, dessen zerrissenen Ketten die Abschaffung der Sklaverei symbolisieren, stehen diese bei der Statue in Sofia für den Bruch mit der Realität. Und noch zwei gravierende Unterschiede zwischen beiden Werken: Während die Originalstatue eine Fackel in der Hand hält, die für den gesellschaftlichen Fortschritt steht, hält die von Mishonov ein Handy für ein Selfie. In der Linken des Originals befindet sich die US-Verfassung, während die Sofioter Statue eine Tafel mit der Aufschrift „Black Friday“ hält.Der Aufstellungsort für die bulgarische Statue wurde nicht zufällig gewählt. Da der Künstler das wahre Gesicht des Verfalls zeigen möchte, den die moderne Gesellschaft erreicht hat, wurde die „Statue des großen Konsums“ auf dem Dach eines Jugendzentrums aufgestellt, so dass sie großes Interesse, aber auch heftige Diskussionen unter den Passanten auslöst. Eigentümer des Aufstellungsortes ist die Stiftung „Trottoir“, die mit diesem eigenwilligen Kunstwerk die jungen Menschen anregen will, ihre persönlichen Ideen zu realisieren, eigene Werte aufzubauen und aktiv eine Veränderung einzuleiten, nach der sich alle sehnen. Obwohl das Gebäude momentan renoviert wird, hegen der Gründer der Stiftung Dejan Jankow und sein Team die Ambition, bis Ende des Jahres auch ein TRAP-Festival zu veranstalten.
„Die diesjährige Ausgabe unseres Festivals soll nicht nur den Teilnehmern Vergnügen bereiten, sondern auch die Schüler zu verschiedenen wohltätigen Aktionen anregen“, erzählte uns Dejan Jankow. „Im vergangenen Jahr zählten wir 150 Teilnehmer und über 1.000 Gäste. Das Festival stellt ein interessantes Forum dar, das mehrere unserer Ausrichtungen vereint: Recycling, Kunst, Musik und Tanz. So verwandelt es sich in ein unvergessliches Ereignis. Zwischenzeitlich veranstalten wir ein Gaming-Turnier „League of Legends“, dessen Finale am 7. und 8. Dezember während unseres TRAP-Festivals geplant ist. Es handelt sich um ein Team-Spiel, wobei jedes Team seine eigenen Aufgaben, Pflichten und Positionen besitzt. Strategisches Denken ist verlangt; ferner ist Team-Arbeit sehr wichtig – sowohl für das Spiel, als auch für die Teilnehmer. Teilnahmebedingung ist ein Zensurendurchschnitt des letzten Halbjahres von „Gut“. Das Preisgeld belauft sich wiederum auf rund 1.500 Euro, so dass wir den Schülern zeigen wollen, dass Leistung etwas zählt. Gemeldet wurden 18 Teams, die in zwei Phasen des Spiels mitmachen – einer Gruppen- und einer Eliminierungsphase.“
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten wird das Jugendzentrum zusätzlich über einen Probenraum, einem Aufnahmestudio, einem Tanzsaal und einer Recycling-Werkstatt verfügen und seine Tätigkeiten weiter ausbauen, die auf eine bessere Gegenwart und Zukunft der Gesellschaft ausgerichtet sind. Eines der Programme des Zentrums nennt sich „Freiwillige in Aktion“, denn laut Dejan Jankow ist die Freiwilligenbewegung in Bulgarien nur schwach entwickelt. Den jungen Menschen wird nahegelegt, selbst unbekannte hilfsbedürftige Menschen bereitwillig zu unterstützen. „Diese Arbeit macht aus einem keinen „Übermenschen“, sondern bringt einfach Genugtuung“, sagte abschließend Dejan Jankow, Gründer der Stiftung „Trottoir“.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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