Im Rahmen des Programms von „Plowdiw – Europäische Kulturhauptstadt 2019“ wurde in der südbulgarischen Stadt ein einzigartiges Projekt realisiert, das der Kyrillischen Schrift und ihrem Platz im Weltkulturerbe gewidmet ist. Das Projekt heißt „Die Handschrift von Plowdiw“ und setzt sich zum Ziel, das Handschreiben in der Zeit einer fast vollständigen Digitalisierung anzuspornen. An der Initiative beteiligten sich fast vier tausend Einwohner von Plowdiw und zwei Grafik-Studios, die die spezifische „Schreibweise der Stadt“ bearbeitet, analysiert und in eine unikale Schrift verwandelt haben, die als Teil des Erbes von „Plowdiw – Europäische Kulturhauptstadt 2019“ bleiben soll.
„Die Idee für dieses Projekt wurde noch vor dem Start von „Plowdiw – Europäische Kulturhauptstadt 2019“ geboren. Wir wollten uns von der Stadt inspirieren lassen und irgendwie eine „Schrift von Plowdiw“ schaffen“, erzählt der Grafikdesigner Pawel Pawlow. „Nachdem wir verschiedene Varianten ausprobiert hatten – um uns von der Architektur der facettenreichen Stadt inspirieren zu lassen, beschlossen wir, dass es am besten ist, die Bürger selbst zu befragen, da sie sehr vielfältig und positiv sind und den wahren Charakter der Stadt in sich tragen. Also beschlossen wir, Handschriften von Stadtbewohnern zu sammeln und auf deren Grundlage eine Analyse und ein psychologisches Porträt der Stadt zu erstellen, die wir dann in eine Schrift verwandeln können.“
Die Initiative startete am 24. Mai, dem Tag der bulgarischen Bildung und Kultur und des slawischen Schrifttums. An verschiedenen Orten in der Stadt wurden die Menschen angehalten und darum gebeten, auf einen Zettel einen Pangram (einen Satz, der alle Buchstaben des Alphabets enthält), die Zahlen von 0 bis 9 sowie den Satz "Ich liebe Plowdiw, ich schreibe von Hand!" zu schreiben. Die Methode zur Analyse der gesammelten Handschriften ist ebenfalls einzigartig:
„Da wir weltweit nichts Ähnliches gefunden haben, haben wir die von uns verwendete Methodik selbst entwickelt“, erklärt Pawel Pawlow. „Zunächst haben wir für jeden Buchstaben die verschiedenen Schreibweisen hervorgehoben – durchschnittlich 2 bis 8 verschiedene Schreibweisen. Dann begannen wir, die einzelnen Zettel zu analysieren, zu zählen und die grundlegenden Merkmale jeder einzelnen Handschrift festzustellen.“
Welche Merkmale ergaben sich als charakteristisch für die Handschrift der Plowdiwer?
„Die Hauptschlussfolgerung, die wir ziehen konnten, ist, dass die Herzlichkeit ein allgemeiner Charakterzug der Bürger von Plowdiw ist“, antwortet Pawel Pawlow. „Etwa 63% der Menschen hier schreiben mit meist weicher Handschrift, die von Wärme und Weltoffenheit spricht. Es ist interessant, dass sich die Schreibweise der Plowdiwer im Laufe der Zeit ändert. Junge Leute schreiben viel aufrechter und ältere Leute viel geneigter. Darüber hinaus schreiben junge Menschen vorwiegend weicher und Erwachsene schärfer, was auch darauf hinweist, dass junge Menschen offener für die Welt sind, ältere Menschen jedoch mit festeren Prinzipien und strenger sind. Das sind sehr interessante Ergebnisse für unsere Stadt.“
Nach sechs Monaten intensiver Arbeit ist die neue Schriftart von Plowdiw bereits eine Tatsache und steht online unter plovdivtypeface.com in 7 verschiedenen Designs kostenlos zur Verfügung.
„Die Schrift ist für die Einwohner von Plowdiw bestimmt. Wir hoffen, dass sie ihnen gefallen wird und dass wir diese Schrift immer öfter in der Stadt sehen werden. Sie kann von absolut jedem kostenlos für Präsentationen, Schilder, Visitenkarten, Branding etc. verwendet werden. Und wir erwarten, dass die Phantasie der Einwohner von Plowdiw uns in verschiedene Richtungen führen wird“, hofft Pawel Pawlow.
Übersetzung und Redaktion: Mihail Dimitrov
Снимки: plovdivtypeface.com
Das Luftfahrmuseum in Burgas widmet den Monat September einem seiner besonderen Exponate - dem Hubschrauber Mi-2, dessen Erstflug am 22. September 1961 stattfand. Der Mi-2 ist 11,40 m lang und 3,75 m hoch, mit einem Propellerdurchmesser von knapp..
Das bulgarischeUnternehmen für Proteinriegel „Healthy Bars“ plant den Bau einer neuen Fabrik im Sofioter Stadtviertel „Wrabniza“. Die regionale Umwelt- und Wasserinspektion wurde bereits über die Absicht informiert. Das Unternehmen..
Das Bojana-Sumpfgebiet ist das einzige natürliche Feuchtgebiet auf dem Gebiet von Sofia, das noch immer eine Reihe geschützter Arten von Wasserpflanzen, Amphibien und Reptilien beherbergt. Wie viele ähnliche Gebiete in Bulgarien ist aber auch das..