Selbst in Zeiten außerordentlicher Maßnahmen, die die Menschen physisch voneinander distanzieren, bleibt der echte Künstler nicht zu Hause, sondern öffnet seine Sinne, um die Umwelt zu erkunden.
Im Eiltempo, in nur zwei Tagen, drehte Stiljan Iwanow seinen letzten Dokumentarfilm, betitelt „Das Leben als Epidemie“ und stellte ihn online. Bereits mehr als 20.000 Zuschauer haben ihn schon gesehen.
Stiljan Iwanow ist Autor von mehr als 50 Dokumentarfilmen. Seine letzte Doku erzählt über den Alltag eines ungewöhnlichen bulgarischen Unternehmers, der mit persönlichem Beispiel vorangeht und versucht, seinen Angestellten Mut zu machen, ihnen Zuversicht und dass Gefühl zu geben, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind.
Für den Autor ist der Protagonist im Dokumentarfilm, der Unternehmer Dimiter Georow, ein Vorbild unserer Zeit.
„Das, was mir besonders an ihm gefallen hat, ist, dass er niemals über das Überleben während der Krise spricht, sondern über das Leben hier und jetzt. Mir wurde klar, dass nur dann, wenn wir das Leben so schätzen, wie es ist, wir die Chance haben, würdig und ohne Angst zu leben, dass alles von unserem Geist und unseren Überzeugungen abhängt“, sagt Stiljan Iwanow und fügt hinzu, dass die Idee über diesen Film in der letzten Woche geboren wurde als er Dimiter Georow traf.
„Er erzählte mir über die Situation von heute und über viele andere, die er seit 1993 überwinden musste, nachdem er eine kleine Ziegelsteinfabrik in ein Unternehmen mit modernster computergesteuerter Ausrüstung und Robotern verwandelt hatte. Der 75jährige Dimiter Georow hatte Schwierigkeiten jeglichen Charakters, doch er ist ein Kämpfertyp, der nicht so schnell aufgibt“, erzählt der Autor und fügt hinzu, dass der Unternehmer im Gespräch beiläufig erwähnt hatte, dass er einen Kredit aufnehmen werde, dieses Mal nicht für die Technik, sondern für die Menschen, denn er möchte ihnen eine kleine Vorauszahlung geben.
„Das ließ mich aufhorchen und ich schlug vor, ihn zwei Tage lang durch seinen Alltag zu begleiten und auch seine Arbeiter und Angestellten zu treffen. Unser Team war sehr beeindruckt, dass er seine Angestellten jede Woche in der großen Fabrikhalle versammelte, um vor ihnen über die anstehenden Aufgaben zu sprechen und Rechenschaft über das Geleistete abzugeben. Es war beeindruckend zu sehen, wie er sein Team inspiriert und motiviert. Natürlich gibt es auch materielle Stimuli. Vor allem aber gibt er den Menschen Hoffnung und Mut. Deshalb fühlen sie sich miteinander wie in einer großen Familie verbunden und leben mit dem Gefühl, nie allein gelassen zu werden“, erzählt Stiljan Iwanow.
Das Gefühl und die Angst, dass in der heutigen Zeit niemand an die Menschen denkt, ist in Bulgarien allgegenwertig.
In der Ziegelsteinfabrik arbeiten Menschen jeglichen Alters, die eine unterschiedliche Berufsqualifikation haben. In der Doku ist zu sehen, wie der Firmenchef zu seinen Angestellten über den Nationalhelden Wassil Lewski, die thrakische Kultur und die Stärke der Bulgaren spricht, die viele Prüfungen überstanden haben.
„Das sind die Aufklärer von heute. Dank solcher Visionäre, die es in der Geschichte gab und geben wird, wird das bulgarische Volk überdauern“, unterstreicht Stiljan Iwanow und teilt seine Beobachtung, die er während der Dreharbeiten gemacht hat, dass die Jüngeren aus der Belegschaft der Ziegelfabrik viel apathischer und mutloser sind, weil sie auf ihrem Weg noch keine Hindernisse überwinden mussten.
„Es gibt eine alte Weisheit, die besagt, dass im ruhigen Meer alle Boote schwimmen können. Ob aber ein Boot gut schwimmt, ist erst im stürmischen Meer erkennbar. Dann wird klar, wer der Kapitän ist. Das Leben wird in Krisen wie der jetzigen klarer. Selbst wenn jemand versuchen sollte, dabei Regie zu führen, wird ihm das Drehbuch misslingen. Dank Menschen wie Georow werden die moralischen Samen der neuen Generation gesät“, ist Stiljan Iwanow überzeugt.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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