Touristische Sommersaison beginnt in Bulgarien am 1. Juni
Am 1. Juni werden in Bulgarien Gäste aus 29 Ländern empfangen werden, informierte das Ministerium für Tourismus. Die 14tägige Quarantäne für Einreisende nach Bulgarien aus fast der gesamten EU sowie aus Serbien und Nordmazedonien entfällt. Eine Ausnahme bilden 8 europäische Länder, in denen die Corona-Seuche stark verbreitet ist; das sind Schweden, Belgien, Irland, Portugal, Spanien, Malta, Italien und das Vereinigte Königreich. Für die Einreisenden aus diesen Ländern ist die 14tägige Quarantäne bindend. Die Liste solle jedoch je nach der Entwicklung der epidemiologischen Lage und den Entscheidungen der Regierung aktualisiert werden.
Erster Besuch eines Staatschefs nach Corona-Pandemie
Der Staatspräsident Serbiens Aleksandar Vučić wird auf Einladung des bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow am 1. Juni Bulgarien einen Besuch abstatten. Es wird sich um die erste offizielle Visite eines ausländischen Führungspolitikers in Bulgarien nach der Corona-Pandemie handeln. Borissow und Vučić werden die Fortschritte beim Bau der Autobahn „Europa“ und der Erdgaspipeline „Balkan Stream“ überprüfen. Beide Projekte sind für die Infrastrukturverbindung zwischen Bulgarien und Serbien, wie auch zwischen der Balkanhalbinsel und dem übrigen Europa ausgesprochen wichtig. Der bulgarische Premier wird seinen Gast auf dem Flughafen Sofia empfangen und mit ihm die Entwicklung der bilateralen Beziehungen besprechen. Unter den geplanten Gesprächsthemen wird auch die europäische Perspektive Serbiens sein. Bojko Borissow informierte, dass er in wenigen Tagen auch den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis zu einem Besuch in Bulgarien erwarte.
Außenminister Bulgariens und Serbiens konferieren über Corona-Pandemie
Die Vizepremier- und Außenminister Bulgariens und Serbiens, Ekaterina Sachariewa und Ivica Dačić, waren sich in einem Telefongespräch einig, dass die in beiden Ländern rechtzeitig ergriffenen Maßnahmen zu einer spürbaren Besserung der epidemiologischen Lage geführt haben. So können die Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen Serbien und Bulgarien wiederhergestellt werden. Sachariewa und Dačić betonten, dass während der Covid-19-Krise die Kommunikation zwischen den Regierungen beider Länder aufrechterhalten wurde, so dass am 19. Mai eine Normalisierung des Grenzverkehrs vereinbart werden konnte. Um die Dynamik der Gespräche aufrecht zu erhalten, lud Dačić seine bulgarische Amtskollegin zu einem Besuch in Serbien ein.
Ende der Covid-19-Epidemie in Sicht
„Es ist eine Ermüdung der Epidemie zu beobachten“, sagte in einem Interview für den BNR Dozent Dr. Georgi Popow, Leiter der Klinik für Infektionserkrankungen der Militärmedizinischen Akademie in Sofia und Mitglied des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung. „Registriert werden Einzelfälle – an einem Tag mehr, am anderen weniger. Wir bewegen uns offensichtlich dem Ende der Epidemie zu“, ist der Experte überzeugt. „Das Gesundheitssystem Bulgariens ist mit der Lage fertig geworden, weil die Krise nicht so stark ausfiel, wie beispielsweise in Italien und zudem konnten wir die Erfahrungen Europas und Chinas nutzen“, erklärte Dr. Popow und informierte, dass eine Gruppe bulgarischer Ärzte das Wissenschaftszentrum am Universitätskrankenhaus in Pavia in Italien besucht habe. Von den italienischen Kollegen hätten die bulgarischen Ärzte erfahren, dass die gebildete Immunität nach einer Corona-Infektion in etwa 3 Monaten nicht mehr wirksam sei.
Bulgarien mit 14 neuen Corona-Fällen
In den vergangnen 24 Stunden wurden in Bulgarien nach Durchführung von 606 Tests 14 neue Covid-19-Fälle diagnostiziert. Unter ihnen sind zwei Mediziner – ein Zahnarzt in Sofia und ein Arzt in Sliwen. Unter den Neuinfizierten ist auch das 4jährige Kind des Arztes. Damit ist die Gesamtzahl der Fälle auf 2.513 gestiegen. Stationär behandelt werden 161 Patienten, darunter 17 auf Intensivstationen. In den vergangenen 24 Stunden konnten 10 Patienten als geheilt entlassen werden, so dass die Gesamtzahl der Genesenen auf 1.074 gestiegen ist. Gestorben ist ein weiterer Patient; es handelt sich um eine 64jährige Frau aus Sliwen, die unter Diabetes litt.
Bulgariens Wirtschaft wird 2021 Stand vor Corona erreichen
„Die Prognosen deuten darauf hin, dass Bulgarien im Jahre 2021 jenen Stand erreichen wird, den es vor der Pandemie eingenommen hatte. Die Ergebnisse des ersten Jahresquartals sind im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2019 sogar besser ausgefallen“, sagte Wirtschaftsminister Emil Karanikolow in einem Interview für den BNR. Seinen Worten nach habe sich die Regierung bei der Ausrufung des Notstands an erster Stelle um die Gesundheit der Menschen und die Rettung der meisten Wirtschaftszweige gekümmert. Ein bedeutender Teil der Wirtschaftsbereiche habe die Arbeit nicht eingestellt und die Arbeitskräfte seien voll einsatzfähig. Die Maßnahme, bei der der Staat 60 Prozent der Gehälter und Versicherungen übernimmt, habe rund 240.000 Arbeitsplätze gerettet. „Ohne die „60:40-Maßnahme“ wäre die Arbeitslosenrate auf 18 Prozent geklettert“ unterstrich der Minister.
Fast zwei Drittel der Arbeitslosen haben wieder Arbeit gefunden
In den vergangenen zwei Wochen herrscht der Trend vor, dass die Zahl der vermittelten Arbeitnehmer größer als die der neuen Arbeitslosen ist, informierte das Ministerium für Arbeit und Soziales. In der letzten Woche des Notstands konnten täglich im Durchschnitt 1.225 Arbeitnehmer vermittelt werden; vom 25. bis 29. Mai sei ihre Zahl um 26 Prozent gestiegen und betrage durchschnittlich 1.547. In der gleichen Periode wurden täglich rund 1.000 Arbeitslose registriert, was in etwa der Lage vor der Corona-Krise entspricht. Falls diese Tendenz weiter anhalten sollte, werden nahezu 60 Prozent der Arbeitslosen wieder eine Anstellung finden, einschließlich in Bereichen, wie Tourismus, Hotel- und Gaststättenwesen, ist das Ministerium überzeugt.
Coronavirus lässt Bankgewinne schrumpfen
Im April dieses Jahres sind die Gewinne der Banken in Bulgarien um nahezu 60 Prozent geschrumpft, weisen die Angaben der Bulgarischen Nationalbank BNB aus. Im genannten Monat, in dem der im März ausgerufene Notstand weiterhin in Kraft war, betrugen die Bankgewinne 30 Millionen Euro, 42 Millionen Euro weniger im Vergleich zum April des Vorjahres. Der Rückgang könne auf den rapiden Rückgang an Verbraucherkrediten zurückgeführt werden, meinen Experten. Im April 2020 seien auch die Einnahmen aus Verwaltungs- und Kommissionsgebühren geschrumpft, was ebenso auf die Stagnation im Zusammenhang mit den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zurückgeführt werden kann, die den Handel blockierten und damit den Zahlungsverkehr minderten.
Zusammengestellt: Iwo Iwanow
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