„Momentan trägt die Krankenhaus-Hilfe die größte Last der Krise“, sagte auf einer Pressekonferenz Hauptgesundheitsinspektor Dozent Angel Kuntschew. Lediglich drei Regionen Bulgariens (Widin, Dobritsch und Silistra) lägen nicht im roten Bereich, wo die Infektionsrate bei über 120 Patienten pro 100.000 Einwohner liege.
„Ich teile nicht den Optimismus der Regierenden, dass wir beim jetzigen Tempo der Corona-Infektion gute Ergebnisse erreichen werden“, meinte der Hauptgesundheitsinspektor und unterbreitete eine Reihe zusätzlicher Einschränkungsmaßnahmen:
In den Büros sollen nur halb so viele Angestellte wie normal arbeiten; die Öffnungszeiten von Restaurants und Cafes müssen verkürzt werden; alle außerschulischen Aktivitäten sind einzustellen; Übergang zu Fernunterricht in allen Hochschulen und Universitäten, mit Ausnahme der für Medizin. Ferner wird erneut der Vorschlag unterbreitet, dass Bürger über 65 Jahre lediglich in der Zeit von 8 Uhr bis 10 Uhr Ortzeit Einkäufe tätigen dürfen. In dieser Zeit sollte keine anderen Kunden in die Geschäfte gelassen werden.
Ein weiterer Vorschlag lautet, dass Mediziner, die am 3. Tag einen negativen PCR-Test abgeben von der Quarantäne befreit werden sollen, damit sie weiter ihrer Arbeit nachgehen können.
Außerdem soll der Gesundheitsminister außerordentliche Vollmachten erhalten, Medizinexperten in verschiedene Gesundheitseinrichtungen, einschließlich der vorstationären Behandlung, entsenden zu dürfen.
„Wir treten in eine äußerst ernste Phase der Epidemie ein und es ist nicht die rechte Zeit zum Feiern“, sagte auf der Pressekonferenz Gesundheitsminister Kostadin Angelow. Er betonte nochmals, dass das Tragen von Atemschutzmasken in geschlossenen Räumen Leben retten könne. Er appellierte an die Bürger, große Menschenansammlungen zu meiden und Reisen zu unterlassen.
In den vergangenen zwei Tagen habe sich die Zahl der Neuinfektionen um über 8.000 erhöht, so dass die Gesamtzahl der Corona-Infizierten auf 64.491 geklettert ist. Momentan werden 3.191 Patienten stationär behandelt, 239 darunter auf Intensivstationen.
„Der Staat hat sich abgesichert, so dass er bei der Ausbreitung der Seuche auf die Bedürfnisse antworten kann“, sagte weiter der Gesundheitsminister. Er präzisierte, dass die persönlichen Schutzmittel für die kommenden Monate abgesichert wurden. Heute sollen neue 1.700 Packungen Remdesivir eintreffen; 4.300 weitere Verpackungen sollen in der kommenden Woche folgen.
Laut dem Gesundheitsminister sei mit einem Impfstoff frühestens im April kommenden Jahres zu rechnen.
„Jeder, der glaubt, bei sich Symptome des Coronavirus zu erkennen und Hilfe benötigt, kann diese in jedem Krankenhaus anfordern und das Krankenhaus muss diese leisten“, betonte Angelow.
Was die Inzidenz-Statistik der letzten 14 Tage anbelangt, werden 388 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert. Die Sterberate liegt bei 5 Patienten pro 100.000 Bürger, informierte der Gesundheitsminister. Bulgarien befände sich an 17. Stelle in Europa, was die Inzidenz betrifft und an 10. Stelle in Bezug auf die Sterberate.
Die bulgarischen Bürger ziehen weiterhin erst recht spät einen Arzt zu Rate. Das führe zu einer Senkung des Alters der Patienten mit akuten Formen der Erkrankung sowie Todesfällen, erklärte Kostadin Angelow. Er appellierte an die Bürger, bei ersten Symptomen, wie Fieber, Husten und Verlust von Geschmacks- oder Geruchssinn, sich sofort an den Familienarzt zu wenden.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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