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Am Ignatius-Tag beginnen die Vorbereitungen auf Weihnachten

Foto: Archiv

Der Ignatius-Tag am 19. Dezember gilt als ein Kirchen-, aber auch ein Volksfest. An diesem Tag ehrt die Kirche den Märtyrer Ignatius (genant „der Gottesträger“), der im 1. Jahrhundert wirkte und Bischof von Antiochien war. Eine Legende weiß zu berichten, dass Ignatius jenes Kind gewesen sei, dass Christus in die Hände genommen habe, als er sich zu seinen Jüngern wandte: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Überlieferungen behaupten, dass Petrus selbst Ignatius zum Bischof geweiht habe. Er sei ein Schüler der Apostel Petrus und Johannes gewesen, weshalb man ihn zu den apostolischen Vätern zählt. Wie die meisten Heiligen in heidnischer Zeit starb auch er den Märtyrertod: Ignatius wurde in der Regierungszeit des römischen Kaisers Trajan verhaftet, nach Rom gebracht und im Circus Maximus von Löwen zerrissen. Man geht davon aus, dass das zu Beginn des 2. Jahrhunderts geschehen ist.

Laut den christlichen Traditionen sollen am Ignatius-Tag die Wehen der Gottesmutter eingesetzt haben.

Für unsere Vorfahren begann am Ignatius-Tag das neue Jahr, was nicht abwegig ist, da in diese Zeit auch die Wintersonnenwende fällt. Daher nannte man das Fest „junger“ oder „neuer Tag“, bzw. gleich „Neujahr“.

Der Ignatius-Tag wird von den Bulgaren bis heute recht festlich begangen. Das sollte im kommenden Jahr Fruchtbarkeit für Haus und Hof bringen. Es wurden spezielle Rituale vollführt, um Krankheiten und böse Geister abzuwehren.

In einigen Teilen Bulgariens ist das Festmahl zum Ignatius-Tag das erste, das beweihräuchert wird. Da der Tag in die Fastenzeit fällt, wurden ausschließlich Fastenspeisen aufgetischt.

Eine zentrale Stelle nahm am Ignatius-Tag der sogenannte „Polasnik“ ein. So nannte man den ersten Gast, der an diesem Tag ins Haus kam. Ihm kam die Ehre zu, das Ritualbrot in Stücke zu brechen. Er kostete von allen Speisen und wünschte der Familie Gesundheit, Fruchtbarkeit und Wohlergehen. Am ersten Gast am Ignatius-Tag deutete man auch das kommende Jahr. War er reich, so sollten die Gastgeber keine Geldsorgen haben. War er glücklich, sollten auch sie glücklich sein. Daher passte man sehr genau auf, wer als erster kam.

Mehr  über die Bräuche zum Ignatius-Tag und speziell die Ritualbrote, die ab diesem Fest bis Weihnachten gebacken wurden, erfahren Sie aus einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier finden können.

Zusammengestellt: Albena Besowska

Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow



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