Überflutete Straßen, Höfe und Häuser, in Folge von Erdrutschen von der Umwelt abgeschnittene Dörfer und Gehöfte – so sieht momentan das Bild in Bulgarien nach den sintflutartigen Regenfällen der letzten Tage aus. Glücklicherweise haben die Unwetter keine Menschenleben gefordert. Das Wetter normalisiert sich langsam und die Menschen sind mit der Beseitigung der Schäden vollauf beschäftigt.
In der Region Blagoewgrad in Südwestbulgarien sind nach den Regenfällen die Temperaturen rapide gesunken, so dass sich überall Glatteis gebildet hat. Die starken Winde würden zusätzlich die Lage erschweren, berichtet die BNR-Korrespondentin Keti Trentschewa. Zuvor haben der Dauerregen und die zuweilen heftigen Schneefälle die Einwohner und Institutionen vor ernste Probleme gestellt. Die anschwellenden Flüsse haben etliche kleine Brücken mitgerissen und nahe Häuser überflutet. Besonders ernst sei die Lage entlang des Mesta-Flusses. Ein Erdrutsch versperrte für fast 6 Stunden die Straßenverbindung zum Wintersportzentrum Bansko und die Stadt Gotze Deltschew nahe der griechischen Grenze.
Die Einwohner behaupten, dass über 80 Prozent der Dämme entlang des Mesta-Flusses reparaturbedürftig seien. Auch seinen Erdrutsche aktiv geworden, Straßenabschnitte seien abgesackt und die Wasseranschlüsse der in Mitleidenschaft gezogenen Häuser wären unterbrochen.
Der Landwirt Iwan Sabahlakow erklärte dem BNR gegenüber, dass das am tiefsten gelegene Viertel der Kleinstadt Hadschidimowo überschwemmt worden sei und viele der dortigen Bewohner nicht wüssten, wo sie unterkommen könnten. „Die sogenannten Deiche sind massenweise zerstört“, behauptet der Bauer. „Es wird sie wohl keiner so schnell wiedererrichten, weil solche Anlagen sehr teuer sind. Wir sind nun völlig den Naturgewalten ausgeliefert“, klagt Iwan Sabahlakow.
Die Flüsse und Stauseen in der gesamten Region von Blagoewgrad werden weiterhin rund um die Uhr beobachtet.
In Südostbulgarien sei die Lage ebenfalls besorgniserregend. Bisher konnte die Straßenverbindung zwischen den Schwarzmeerstädten Burgas und Primorsko wiederhergestellt werden; in der vergangenen Nacht habe jedoch der Weleka-Fluss die Straße nach Sinemoretz überflutet und unbefahrbar gemacht, berichtet die BNR-Korrespondentin Daniela Kostadinowa. Es liegen keine Angaben über notleidende Menschen vor; viele Höfe und Keller stünden jedoch unter Wasser. Als positiv kann der Anstieg des Wasserpegels im Stausee „Kamtschia“ betrachtet werden, was laut dem stellvertretenden Regionalverwalter Wladimir Krumow die für diesen Sommer prognostizierte Wasserkrise abgewendet habe.
Alle 10 Gemeinden der Region der Stadt Smoljan in Südbulgarien wurden von den heftigen Regenfällen in Mitleidenschaft gezogen. Teilweise betroffen sind auch die Rhodopen-Gemeinden Dospat und Madan. Im Verlauf des heutigen Tages werden die Arbeiten zur Beseitigung der Erdrutsche fortgesetzt, die einige Dörfer und Gehöfte von der Umwelt abgeschnitten haben. Die Gemeinden werden die Wiederaufbauarbeiten mit eigenen Mitteln finanzieren müssen, hoffen aber auch auf eine staatliche Hilfe, sind sich die Bürgermeister einig. In der Zwischenzeit regnet es nicht mehr und der Wasserpegel in den Flüssen ist spürbar gesunken. Alle Straßen sind befahrbar, es bestehe jedoch nach wie vor die Gefahr vor Erdrutschen. Autofahrer sollten also vorsichtiger sein, zumal sich vielerorts Nebel gebildet habe, warnt die BNR-Reporterin Radostina Tschernokowa.
In Welingrad beginnt sich die Lage zu normalisieren. Alle Flüsse und Stauseen werden rund um die Uhr beobachtet. „Wir sind der Ansicht, dass die Bürger beruhigt sein können – es bestehen keine Gefahren für ihre Sicherheit und Gesundheit“, sagte dem BNR gegenüber der Vorsitzende des Krisenstabs Atanas Paligorow.
Heute wird Wasser aus drei Stauseen in der Gemeinde der Stadt Plewen im mittleren Norden des Landes kontrolliert abgelassen. Ziel ist, die Aufnahmekapazität der Stauseen zu erhöhen, um in etwaigen Notsituationen das Risiko vor Überschwemmungen zu vermeiden.
Mit dem Absinken der Lufttemperaturen ist in etlichen Regionen des Landes der Regen in Schnee übergegangen. Den Autofahrern wird angeraten, erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Der erste Schnee fiel in der Donaustadt Tutrakan, in der sich sofort eine 10 Zentimeter dicke Schneedecke gebildet hat. Die Verbindungsstraßen in Nordbulgarien seien beräumt, informierte die Regionalverwaltung in Silistra.
Für die kommenden Tage bis Ende der Woche werden weitere Schneefälle mit kurzzeitigen Unterbrechungen vorhergesagt.
Zusammengestellt: Elena Karkalanowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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