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22. März – Weltwassertag

Umweltschützer fordern von künftigen Regierungspolitikern klares Wassermanagement

Foto: Archiv

In weniger als 10 Jahren wird die Welt mit einem globalen Wasserdefizit konfrontiert werden – ein Problem, das von der Corona-Pandemie zusätzlich erschwert wird, allarmiert die UNESCO in ihrem Jahresbericht, veröffentlicht anlässlich des heutigen Weltwassertages. Gegenwärtig haben rund 2 Milliarden Menschen auf der Erde keinen direkten Zugang zu Trinkwasser. Im Weltmaßstab geht man zudem recht unachtsam mit dieser Ressource um, weisen die Angaben aus.

Bulgarien gehört europaweit zu den wasserärmsten Ländern, gemessen an den Wasserressourcen pro Kopf der Bevölkerung. Daran erinnert „Greenpeace Bulgarien“ anlässlich des Weltwassertages und weist darauf hin, dass die Kohlekraftwerke, die Unmengen an Wasser verbrauchen, gerade in jenen Gebieten des Landes liegen, die vom Wassermangel bedroht sind.

Die Naturschützer haben sich an sechs Parteien, die aller Wahrscheinlichkeit nach ins nächste Parlament einziehen werden, mit einigen grundlegenden Fragen über den Zustand und die Erhaltung der Wasserressourcen des Landes gewandt. Sie weisen darauf hin, dass die anstehenden Parlamentswahlen vor dem Hintergrund einer gesundheitlichen, sozialen, wirtschaftlichen und Klima-Krise stattfinden werden. „Wir sind der Ansicht, dass jene, die das Staatsruder in den Händen halten wollen, eine klare Vision über die Nutzung der Wasservorräte Bulgariens besitzen müssen. Sie müssen öffentlich ihre Haltung vorstellen und sich mit dem Erhalt dieses wertvollen Reichtums engagieren“, kommentierte gegenüber dem BNR in Warna Meglena Antonowa, die die Greenpeace-Kampagne koordiniert.

Meglena Antonowa

„In Bulgarien haben viele Orte mit Wasserproblemen zu kämpfen; das Wasser muss in kleinen und selbst größeren Städten rationiert werden. Daher sind wir der Ansicht, dass im Wahlkampf, wenn die Politiker ihre Zukunftsvisionen vorstellen, auch dieser Problematik die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, weil sie für unsere weitere Entwicklung sehr wichtig ist“, betont die Greenpeace-Aktivistin.

Die Fragen der Umweltschützer betreffen den Zustand der Wasserressourcen und ihre Nutzung  im Kontext des voranschreitenden Klimawandels, ihrer industriellen Nutzung und ihrer systematischen Verunreinigung.

„Das Thema wird zwar in den Parteiprogrammen angeschnitten, wird aber nicht in dem ihm gebührenden Umfang behandelt. Es gibt etliche Aspekte in Verbindung beispielsweise mit der Infrastruktur, des Verbrauchs und der Verschmutzung des Wassers, die nur am Rande erwähnt werden. Die Problematik ist komplexer Natur und daher muss jedes einzelne Element näher unter die Lupe genommen werden“, sagt die Umweltschützerin.

„Greenpeace Bulgarien“ erwartet, dass die Parteien ein klares Engagement eingehen und konkrete Vorschläge innerhalb des Wassermanagements unterbreiten.

„Wir hoffen auf eine Antwort und werden sie auch veröffentlichen“, versichert Meglena Antonowa. „Uns ist nicht an einer direkten Antwort an uns gelegen, sondern an einer öffentlichen Stellungnahme, weil das Problem die gesamte Öffentlichkeit betrifft. Die Bürger wollen wissen, wie sich die Politiker die Dinge in Zukunft vorstellen“, äußerte Meglena Antonowa von „Greenpeace Bulgarien“.

Zusammengestellt: Elena Karkalanowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Archiv, BNR


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