Die bulgarischen Touristen haben die beispiellose Flaute bei den Ankünften ausländischer Gäste in den letzten Monaten nicht in allen Skigebieten kompensieren können. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den Epidemie-Maßnahmen in vergangenen Winter hat die Branche eine äußerst schwierige Saison hinter sich und Verluste erlitten, die die Branche ernsthaft auf die Probe stellen. Es war auch von Insolvenzen die Rede.
Eine unbestreitbare Tatsache ist, dass die bulgarischen Winter-Resorts in den letzten Monaten Wunder bewirkt haben, um bulgarische Touristen anzulocken. Sie haben Flexibilität und Unternehmergeist gezeigt und sich den Herausforderungen gestellt.
Die wenigsten Verluste verbuchte Borowetz. Der Internetseite Mediapool zufolge sei das auf die Nähe zur Hauptstadt Sofia zurückzuführen. Viele Sofioter haben die Wochenenden genutzt, um dort Ski zu fahren und sich zu erholen.
Angaben des Nationalen Statistikamts zufolge betrage der Rückgang von Übernachtungen und Einkünften auf Jahresbasis etwa 60%. Für Januar dieses Jahrs habe es im Vergleich zum vergangenen Jahr etwa ein Drittel weniger Touristen gegeben.
Die Hotelbetreiber in Pamporowo waren pessimistisch eingestellt, doch im Januar habe es nach der Öffnung der Ski-Pisten einen regelrechten Touristenboom gegeben. Die Hotels in der Nähe der Ski-Anlagen seien die gesamte Saison über fast zu 100% belegt gewesen, meldet Mediapool.
Trotzdem verbucht das Ski-Ressort nach Angaben des Nationalen Statistikamts einen jährlichen Rückgang der Übernachtungen um 64%. Im Januar habe Pamporowo um das Doppelte weniger Touristen begrüßt im Vergleich zum Vorjahr. Die Einnahmen seien um 63% zurückgegangen.
In Bansko hat man auf Wochenendpaketen gesetzt, um die Saison zu retten. Seit Anfang der Wintersaison werde dort ein Rückgang der Touristenzahlen um 80% verbucht. Die Hälfte der Hotels blieben geschlossen. Wenige Tage vor dem neuesten partiellen Lockdown am 22. März haben alle Hotels zugemacht.
„Die Saison ist zu Ende gegangen noch bevor sie überhaupt angefangen hatte, genauso wie im vergangenen Jahr auch“, sagte in einem Interview für den BNR Rumjana Monewska, Managerin eines der erfolgreichsten Hotels in Bansko.
„Die Gäste und die Angestellten verlassen das Resort, neue Buchungen bleiben aus. Die Saison konnte nicht normal ablaufen und das ist ein enormer Verlust für die Branche“, sagt Rumjana Monewska und fügt hinzu, dass es keine Rolle spielt, dass auch im Moment genügend Schnee liegt und die Skipisten und Anlagen geöffnet sind.
Die 5-Sterne-Hotels schließen jetzt ebenfalls. Im Februar waren sie ausgebucht, da die Winterferienorte nur in Bulgarien geöffnet waren und die zahlungsfähige ausländische Kundschaft kam.
Die Erwartungen des Tourismusministeriums, dass die Pandemie den Gästehäusern und kleinen Familienhotels zugute kommt, wie es im Sommer der Fall war, sind nicht eingetreten, sagt Raja Walkowa, Besitzerin eines Ferienhauses und fügt hinzu, dass die Wintersaison sehr schwer war. Sie beklagt, dass die kleinen Familienhotels und Ferienhäuser überhaupt keine staatliche Unterstützung bekommen haben, da sie die Voraussetzung von einem Mindestumsatz von 15.000 Euro nicht erfüllen. „Wir hören nicht auf, Briefe an das Ministerium zu schreiben, um eine Veränderung zu erreichen, doch es passiert nichts“, sagt Raja Walkowa enttäuscht.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: borovets-bg, BGNES, banskoski.com, Archiv
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