Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Der Immobilienmarkt floriert in Covid-19-Zeiten

Foto: Archiv

Das Coronavirus verstärkt den Wunsch nach einem eigenen Haus fernab der Großstädte

Die Zahl der Immobiliendeals und die Immobilienpreise sind im letzten Jahr merklich gestiegen. Die Menschen ziehen es vor, sich eine Wohnung oder ein Haus in abgelegener Natur zu kaufen anstatt sie zu mieten, um in Pandemiezeiten dort aus dem Homeoffice arbeiten zu können. „Wir erwarten, dass viele Menschen für längere Zeit und weit weg von den Großstädten umziehen werden. Das ist ein Trend, der sich weiter vertiefen wird, selbst falls es uns gelingen sollte, alle Covid-19-Varianten zu besiegen“, sagte Michail Tschobanow, Manager einer führenden Immobilienfirma in Bulgarien.

Ihm zufolge nimmt die Nachfrage nach Ferienimmobilien seitens der Bulgaren im Ausland spürbar zu. Wegen der von einigen Banken eingeführten Spareinlagen-Gebühr bei größeren Beträgen wird ein noch stärkerer Boom in der Immobilienbranche erwartet. Der Grund dafür ist, dass die meisten Kunden nach dem 7. Juli lieber in Immobilien investieren werden, anstatt 0,75 Prozent Strafzinsen auf ihre Festgeldkonten zu zahlen. Generell kurbelt die Suche nach Möglichkeiten, aus dem Homeoffice zu arbeiten, den Immobilienmarkt weiter an.

In absolut allen Bereichen ist definitiv ein Wachstum zu beobachten, mit Ausnahme der Immobilien in unseren See- und Bergresorts, wo immer noch ein ausreichend großes Angebot an hochwertigen Immobilien besteht. Die Briten, die hier früher für teures Geld Immobilien gekauft haben, haben es nun eilig, sie wegen Brexit und der Corona-Beschränkungen zu einem niedrigeren Preis wieder loszuwerden. Gleiches gilt für die Russen, die wegen der Abwertung des Rubels und dem erschwerten Reisen ihre Häuser und Wohnungen in Bulgarien verkaufen. Das ist das einzige Segment, in dem keine Preiserhöhung verzeichnet wurde“, sagte Michail Tschobanow.

Dafür sind aber die Preise der Häuser auf dem Land seit Anfang des Jahres um 3 bis 5 Prozent nach oben geklettert. Darüber hinaus soll der Neubau in den Städten in den kommenden Monaten wegen der auf den Weltmärkten stark gestiegenen Preise für absolut alle Baumaterialien um 10 bis 30 Prozent teurer werden.

Und es ist noch ein interessanter Trend zu beobachten: Immer mehr ungeduldige Käufer, nicht nur aus Bulgarien, sondern aus aller Welt, neigen dazu, Immobilien über Skype, Viber und alle Online-Plattformen aus der Ferne zu besichtigen und sich für einen Kauf zu entscheiden. Michail Tschobanow weist auch auf einen weiteren sich vertiefenden Trend in der Entwicklung der Immobilienbranche in unserem Land hin:

„In den letzten Monaten kontaktieren uns zunehmend mehr Kunden aus Kanada, den USA, Neuseeland usw. Das sind Bulgaren, die nach Möglichkeiten für Fernbesichtigungen zum Kauf von Anlageimmobilien suchen. Sie möchten diese Immobilien während ihrer Sommerferien in Bulgarien zusammen mit ihren Verwandten nutzen, sobald sich die Reisemöglichkeiten wieder bessern. Das Interesse an solchen Deals ist bereits über 20 Prozent gestiegen“, so Michail Tschobanow abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Kulturfestival im Dorf Huchla bringt Griechen, Türken und Bulgaren zusammen

Das Kulturfestival „Die Geheimnisse von Huchla-2024“ findet zum 26. Mal im Dorf Huchla bei Iwajlowgrad statt. Bis zum 23. September versammeln sich drei ethnische Gruppen - Bulgaren, Griechen und Türken - auf dem Platz von Iwajlowgrad unter dem..

veröffentlicht am 22.09.24 um 09:15

Parade der Militärblaskapellen in Weliko Tarnowo

Weliko Tarnowo ist zum 17. Mal Gastgeber des Internationalen Festivals der Militärblaskapellen, teilten die Organisatoren der Stadtverwaltung mit. In diesem Jahr werden das Orchester der Seestreitkräfte Rumäniens, das repräsentative Blasorchester..

veröffentlicht am 21.09.24 um 11:30

Sofia in den Augen der ausländischen Touristen - eher jung denn alt

Die Kirche „Hl. Sophia“, von der der heutige Name der bulgarischen Hauptstadt stammt, steht normalerweise im Schatten der Alexander- Newski-Kathedrale. Diese thront in der Mitte des gleichnamigen Platzes und lenkt mit ihrer weißen Fassade, den..

veröffentlicht am 17.09.24 um 11:45