Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Häusliche Gewalt – eine versteckte Pandemie in Corona-Zeiten

Foto: bgfundforwomen.org

Informationen der Europäischen Agentur für Menschenrechte (FRA) und der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist jede dritte Frau Opfer von Gewalt. Seit Beginn der Antiepidemiemaßnahmen und der Isolation hat sich die Situation in vielen Haushalten dramatisch verschlechtert. Organisationen, die für die Hotlines für Gewaltopfer zuständig sind, berichten von einer Zunahme der Signale um etwa 30 Prozent. Laut der Bulgarischen Staatsanwaltschaft hat sich im Jahr 2021 die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt verdreifacht.

Häusliche Gewalt ist eine versteckte Pandemie, die seit langem in vielen bulgarischen Familien wütet. Und sie unterscheidet sich von der durch Covid-19 verursachten Pandemie, warnen Experten. Die Fälle von betroffenen Frauen und Kindern, die derzeit Hilfe suchen, sind viel schlimmer und erfordern dringend Hilfe und Schutz. In diesem Zusammenhang hat der Bulgarische Frauenfonds eine Wohltätigkeitskampagne unter dem Motto „Die unsichtbare vorderste Front“ in Unterstützung der Krisen- und Beratungszentren in Bulgarien gestartet, die im Kampf gegen häusliche Gewalt an vorderster Front stehen. Sie sind lediglich 17 im ganzen Land und ihre Arbeit ist chronisch unterfinanziert. Für die Ziele der Initiative wurde ein gleichnamiges Dokumentarbuchmit Geschichten von Spezialisten in Krisen- und Beratungsstellen verfasst, die eng mit dem Schicksal betroffener Frauen und Kinder verbunden sind, denen sie täglich helfen. Die Idee des Buches ist es, Hoffnung zu schüren und die Helden unseret Gegenwart zu zeigen, die oft verborgen bleiben, es aber schaffen, das Schicksal vieler Menschen zum Guten zu wenden.

Autor: Gergana Mantschewa

Übersetzung: Rossiza Radulowa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die Bewohner des Dorfes Welitschka sind stolz auf ihre zwei hundertjährigen Eichen

Es gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..

veröffentlicht am 13.10.24 um 09:40

Jagdsaison in den Rhodopen startete mit Abschuss eines Albino-Ebers

In der Nähe des Dorfes Ljubtschabei Dospat wurde ein einzigartiges Exemplar erlegt - ein drei Jahre alter, vollkommen weißer Eber. Der unglaubliche Treffer ereignete sich gleich am ersten Tag der neuen Jagdsaison, berichtete der örtliche..

veröffentlicht am 13.10.24 um 08:35

Kürbisfantasien in Sewliewo

Sewliewo gilt als „Reich der Kürbisse“. Die köstliche Frucht wird in diesem Teil Nordbulgariens in Hülle und Fülle angebaut. Es ist also durchaus kein Zufall, dass die Einheimischen dem Kürbis ein eigenes Festival gewidmet haben, das im Rahmen der..

veröffentlicht am 12.10.24 um 11:25