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Hebammen-Tag beendet rituelle Waschungen

Foto: pixabay

Der 21. Januar wird nach altem Kalender als der Tag der Hebammen begangen. Er ist der letzte einer Reihe von Folklorefesten, an denen traditionell rituelle Waschungen vorgenommen werden. An diesem Tag wurden einst die „Großmütter“ geehrt – einheimische Hebammen und Heilerinnen; es wurde aber auch an die Fähigkeit der Frauen erinnert, neues Leben zu schenken. In der Vergangenheit wurden nach altem Kalender am 19. und 20. Januar der Tag der Taufe Christi und der Johannistag begangen. Der Tag der Hebammen schloss sich als dritter traditioneller Feiertag an. Heute sind die ersten beiden Feiertage der 6. und 7. Januar, und der 8. Januar sollte der Tag der Hebammen sein, doch man darf nicht vergessen, dass es sich bei den ersten beiden um Kirchenfeiertage handelt und beim dritten um einen Festtag, der keinem kirchlichen Ereignis zugeordnet werden kann, so dass ihn viele nach wie vor auch am 21. Januar feiern, was seine Bedeutung unterstreicht. Schließlich kommt den Geburtshelfern bis heute eine wichtige Rolle zu, zumal sie sich danach auch um die Gesundheit von Mutter und Kind kümmern.

Einst besuchten die Großmütter die Häuser, in denen sie im Jahr über bei einer Entbindung geholfen haben. Rituell besprengten sie die Kinder mit Wasser und segneten sie. Die Mütter ihrerseits gossen der Großmutter Wasser über ihre Hände, die sich rituell wusch, und gaben ihr zum Geschenk ein Handtuch und Seife. Diese Seife musste durch ihre Hände gleiten „damit die nächsten Babys genauso rutschen“, d.h. leicht geboren werden. Die Feier endete am Abend mit einem rituellen Bad und mit einem großen Frauenreigen.

Frauenreigen in Raslog

Es gibt viele lustige Ereignisse, die von Ethnographen und lokalen Historikern beschrieben worden sind, sowie etliche humorvolle Lieder, die an diesem Feiertag gesungen wurden. Darunter ist der „Großmütter-Reigen“ – ein Gesang, den wir in einer Interpretation von Sneschana Borissowa und Kunka Scheljaskowa ausgesucht haben.

Mehr über das Fest selbst können Sie in einem unserer Archivbeiträge nachlesen, den Sie hier finden können.

Redaktion: Albena Besowska
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES, Archiv



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