„In der bulgarischen Hauptstadt gibt es über 1.400 Objekte, die Teil des unbeweglichen Kulturerbes sind. Allerdings wurden nur etwa 800 von ihnen registriert und nur 600 sind geschützt“, erklärte der ehemalige Direktor des kommunalen Unternehmens "Sofiaplan" Ljubomir Georgiew.
Umständliche Verwaltungsverfahren und Unregelmäßigkeiten in der Dokumentation vieler dieser Gebäude, die oft nur in Papierform vorliegen, ermöglichen die Manipulation von Zustandsdaten und behindern die Bewertung dessen, was für die Gesellschaft und die Experten von Wert ist.
Der Rechnungshof weist in seinem 2019 veröffentlichten Bericht auf eine Reihe von Defiziten sowohl in der Gesetzgebung zum Schutz von unbeweglichen Kulturdenkmälern als auch bei der Kontrolle ihrer Erhaltung hin. Während die Institutionen sich die Verantwortung gegenseitig zuschieben, sind viele Gebäude dem Verfall der Zeit überlassen und so verlieren die bulgarischen Städte allmählich ihr originelles Aussehen.
Trotzdem gibt es Hoffnung und sie liegt in der Kenntnis der Geschichte und des Zustands der Gebäude, die die Spuren vergangener Epochen bewahren. Das ist der Schlüssel zu einer aktiveren Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Debatte um ihren Schutz. Der Grund dafür ist simpel. Die Menschen neigen dazu, Dinge zu lieben und zu schätzen, die sie kennen.
„Als unsere Mission sehen wir nicht so sehr die Arbeit mit den Institutionen an. Wir wollenvielmehr die Öffentlichkeit informieren und auf Probleme wie die Zerstörung solcher Gebäude hinweisen. Auf diese Weise hoffen wir, dass Menschen, die vorhaben, böswillig gegen ein solches Objekt vorzugehen, zur Vernunft kommen und darauf verzichten“, sagte Wassil Makarinow, Kurator des Polytechnischen Museums in Sofia, in einem Interview für Radio Bulgarien.
Auch wenn es viel Mühe und Hingabe kostet, ist die Aufgabe machbar. Das beweist die Arbeit von Wasil und seinen Mitstreitern. Vereint durch ihre Liebe zum architektonischen Erbe in der Stiftung „Modernismus in der bulgarischen Architektur“ haben sie bereits einen wichtigen Sieg errungen. Sie haben verhindern können, dass der alte Flugplatz Sofias, bekannt als Terminal 1, ein wertvolles Beispiel für die Architektur der 1940-er Jahre, abgerissen wird.
Das architektonische Erbe des frühen 20. Jahrhunderts
Wassil Makarinow und seine Freunde bieten spezielle Führungen durch Sofia an, um auf die Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufmerksam zu machen. Architekturliebhaber, die in eine Zeitreise unternehmen möchten, haben die Chance, die Inneneinrichtung von zwei exklusiven Apartments zu sehen, die den authentischen Geist dieser Zeit bewahrt haben.
„Es ist schwer zu sagen, wie viele gepflegte und bewohnte Wohnungen dieser Art es noch gibt. Aber es ist davon auszugehen, dass es immer weniger werden, wenn man darauf auf die vielen entsorgten charakteristischen Ornamente, Türen, Fenster und Möbel schließt, die diesen einzigartigen Charme verleihen“, erklärt Wassil Makarinow.
„Durch den Besuch solcher Wohnungen wollen wir zeigen, dass es auch heute noch möglich ist, in einem solchen Raum zu leben“, sagte er und fügt hinzu, dasses nicht immer einer spektakulären Renovierung bedarf, um ihn lebenswert zu machen. „Der Besitzer kann sich um die Wiederherstellung der authentischen Inneneinrichtung kümmern. Ein solches Herangehen könnte sogar zu einer Wertsteigerung der Immobilie führen“ behauptet Wassil Makarinow.
Die drei Freunde nutzen jede freie Minute für ihre Feldforschung im ganzen Land. Eine ihrer Touren führte sie in die Schwarzmeermetropole Warna. Dort wollen sie ab Anfang Mai Führungen starten, die die Schönheit der zwischen den beiden Weltkriegen entstandenen Gebäude zeigen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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