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Bulgarisches Agrarunternehmen setzt auf Bioproduktion nach innovativer Technologie

Foto: Facebook/EcomaatBulgaria

Ein erfolgreiches Business zu führen, das auf der Herstellung von Produkten basiert, die der menschlichen Gesundheit zuträglich sind, ist heutzutage eine wahre Herausforderung. Einerseits trifft man in dieser Marktnische auf große Konkurrenz. Andererseits wächst aber das Kundeninteresse an natürlichen Produkten und reinen Lebensmitteln. Unser Landsmann Atanas Kratschmarow kennt bereits die vielen Hindernisse auf diesem holprigen Weg, den er mit seiner Familie seit 21 Jahren beschreitet. Die Produktion, in die sie täglich viel Sorgfalt investieren, liegt günstig in einem Wirtschaftssegment, das zu einem Markenzeichen Bulgariens geworden ist – der Gewinnung von ätherischen Öle und ihren Extrakten und ihre Weiterverwendung in der Kosmetikindustrie.

Unser Land nimmt in Bezug auf die Heilkräutergewinnung einen der führenden Plätze in Europa ein. Jedes Jahr werden in unserem Land zwischen 15.000 und 17.000 Tonnen Heilpflanzen gesammelt und verarbeitet. Dem bulgarischen Verband der Kräuterhändler zufolge werden 80 Prozent der Kräuter in die Schweiz, nach Italien, Frankreich, Spanien, Polen, Tschechien, Asien und in die USA exportiert. 2020 war jedoch ein Rückgang der Exporte auf unter 9.000 Tonnen  zu verzeichnen.

Das Familienunternehmen von Atanas Kratschmarow setzt auf eine innovative Produktionstechnologie. Die spezielle Ausrüstung dafür wurde aus den Niederlanden importiert.

„Die Technologie, die wir nutzen, existiert seit mindestens 30 Jahren. Sie hat sich in der Industrie aber immer noch nicht durchgesetzt, weil die Ausrüstung extrem teuer ist. Sie ermöglicht es uns, Pflanzenextrakte herzustellen, die mit den gängigen Technologien nicht extrahiert werden können“, erklärte Atanas Kratschmarow. „So haben wir die Gewissheit, dass die Essenzen, die in die Kosmetik- und Lebensmittelprodukte kommen, für die menschliche Gesundheit vollkommen unbedenklich sind.“

Seit seiner Gründung hat sich das Familienunternehmen in verschiedenen europäischen Programmen um Fördermittel beworben.

„Mit Geldern aus dem SAPARD-Programm haben wir unsere Destillerie zur Gewinnung ätherischer Öle fertig gestellt. Wir haben diese Programme genutzt, um das aus den Niederlanden importierte technologische System in die Produktion einzuführen, um Ausrüstung zu kaufen usw.“, sagte Atanas Kratschmarow.

Derzeit arbeiten sie an einem Projekt, an dem 17 Partner aus 11 Ländern beteiligt sind. Es wird vom Programm „Horizont 2020“ finanziert und ist mit Blick auf die Zukunft der Kosmetikindustrie extrem wertvoll.

„Das Ziel ist, innovative Inhaltsstoffe für Kosmetika zu schaffen, die  auf pflanzlichen Rohstoffen basieren. Wir hoffen, wilde Geranien, Flieder und andere zu kultivieren. Die Versuche und die Zertifizierung des neuen Inhaltsstoffs werden 4 Jahre dauern. Danach werden wir seine Aufnahme in Kosmetikprodukte in ganz Europa und der Welt vorschlagen“, so Atanas Kratschmarow.

Es gibt wohl kaum ein Unternehmer oder einen Produzenten in unserem Land, dessen Geschäft nicht von den deutlich gestiegenen Energiepreisen betroffen wäre. Auch Atanas Kratschmarow und seine Familie bilden keine Ausnahme. Vorerst ist die Arbeit seines 25-köpfigen Teams aber nicht gefährdet. Das Unternehmen stellt nicht nur Extrakte her, sondern auch ein Nahrungsergänzungsmittel, das Rosenöl enthält. Aufgrund seiner zahlreichen wohltuenden Eigenschaften wird es bei Nieren- und Leberproblemen sowie zur Verbesserung des Hormonhaushalts empfohlen. Der Markt in den USA und China hat sehr gut auf dieses Nahrungsergänzungsmittel reagiert. Es gehört derzeit zu den gefragtesten Produkten in diesen beiden Ländern.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Facebook/EcomaatBulgaria


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