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Im ukrainischen Dorf Kubej werden die Gäste mit bulgarischer Baniza und Kawarma empfangen

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Foto: Privatarchiv

Die Bewohner des Dorfes Kubej bei Bolgrad (Ukraine) sprechen in einem schönen archaischen Bulgarisch, pflegen die bulgarischen Traditionen und bringen köstliche bulgarische Gerichte auf den Tisch. Das Dorf ist auch bekannt als Geburtsort des berühmten Sprachwissenschaftlers Akademiemitglied Alexander Teodorow-Balan, der sich aktiv für die Reinheit der bulgarischen Sprache eingesetzt hat.

Die Bulgaren haben sich vor mehr als 200 Jahren in dieser Gegend niedergelassen. Sie sind aber bis zum heutigen Tag eng mit ihren Wurzeln verbunden, was sich natürlich auch in ihrer Küche widerspiegelt.

In den Sommermonaten bereiten sie gerne ein leichtes, aber vitaminreiches Gemüsegericht nach typisch bulgarischer Art zu - mit Zwiebeln, Kartoffeln, Auberginen, Paprika und Tomaten. Und an Heiligabend servieren die Gastgeber Bulgur mit Trockenobst oder mit Kartoffeln sowie Kompott aus getrockneten Birnen und Aprikosen. Das erzählte uns Anna Arabadschi, die in Kubej geboren wurde und dort lebt. Wir haben uns an sie gewandt, um einen Einblick in die Feinheiten der Küche der bessarabischen Bulgaren zu erhalten.

Anna Arabadschi

Ihr Vater ist Bulgare und ihre Mutter ist Gagausin. Anna Arabadschi erzählte uns, dass das Dorf, in dem Bulgaren und Gagausen zusammenleben, einst sehr groß war. Früher haben dort an die 6.000 Bulgaren gelebt. Heute sind es jedoch weniger, da einige auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen sind. Anna erzählte uns folgende Legende über den Namen ihres Dorfes:

„Es lebten hier einst zwei Brüder. Sie waren sehr reich. Der eine hieß Ku und der andere Bej. Eines Tages kam ein Hochwasser auf. Die beiden verhinderten, dass das Dorf überschwemmt wird. Sie hielten das Wasser mit Wolle und Rebstöcken auf. Ihnen zu Ehren wurde das Dorf Kubej genannt.“

Die Bulgaren versammeln sich gern an Feiertagen, um miteinander zu plaudern, zu tanzen und natürlich auch zu singen. „Meine Mutter hat gern Lieder über die Türken und Bulgaren gesungen“, erinnert sich Anna Arabadschi und stimmt ein trauriges Lied aus der Zeit der türkischen Fremdherrschaft an.

So geben die ethnischen Bulgaren im Dorf Kubej die Erinnerung an die Vergangenheit, die Traditionen und Bräuche unseres Volkes von Generation zu Generation weiter. Auf diese Weise werden auch traditionelle Kochrezepte bewahrt.

„Als alte Großmütter sagen wir zu den jungen Frauen: 'Komm her, um zu lernen! Ich bin nicht ewig! Du musst wissen, wie es geht“, lacht Anna. Sie erklärt, dass die bessarabischen Bulgaren unter allen Fleischsorten Hammelfleisch am meisten bevorzugen und unter den Gewürzen das Bohnenkraut am häufigsten verwenden. Paprikapulver ist auch sehr beliebt und wird selbst zubereitet. Und die beliebte Kawarma bereiten unsere Landsleute folgendermaßen zu:

Kawarma

„Dafür verwenden wir Hammelfleisch. Wir geben das Fleisch in geschmolzenes Lammfett, dünsten es leicht an, fügen dann etwas Wein hinzu und lassen es etwa eine Stunde lang kochen. Danach nehmen wir den Topfdeckel ab, rühren um, fügen die Gewürze hinzu und lassen das Gericht im offenen Topf köcheln, bis es gar ist“, erläuterte Anna.

Кавърма

Ein untrennbarer Bestandteil der bulgarischen Küche in Kubej ist auch die Baniza. Meistens wird sie mit Salzlakenkäse gefüllt, aber im Sommer kann die Füllung auch aus reichlich Zwiebeln, Dill und Eiern bestehen.

„Wir bereiten den Teig dafür zu, lassen ihn leicht antrocknen, bestreichen ihn anschließend mit Schmalz oder Margarine, geben eine Mischung aus Hüttenkäse und Weißkäse darauf, damit es nicht zu salzig wird wegen dem Käse, rollen ihn dann ein und legen ihn in die Blechpfanne. Wir geben zum Schluss wieder etwas Fett oder Margarine dazu und schieben das Ganze für 10-15 Minuten in den Ofen, damit der Teig gut trocknet. Dann nehmen wir Sahne und Eier, vermischen sie, gießen sie über die Baniza und backen sie.“

Baniza gehört auch zu Neujahr auf den Tisch. Dann werden auch kleine Glücksbringer hineingelegt. Wer ein Stöckchen in seinem Stück Baniza findet, kann auf Erfolg in der Landwirtschaft hoffen und die Münze steht für Reichtum.

„Radio Bulgarien“ wünscht dieser Region mit ihren liebenswerten Menschen und Hütern der Traditionen Frieden und Wohlstand. Möge das Glück ihr ständiger Begleiter sein!

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv, Facebook / @Bessarabia Secret




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