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Über das Dobrudscha-Dorf Garwan, die alte Mühle und die Grebenzi

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Exponate im örtlichen Volkskulturhaus
Foto: Weneta Nikolowa

Das erste, was im Dorf Garwan Eindruck macht, sind die schönen und sehr gepflegten Häuser im typischen Dobrudscha-Stil. Das Dorf liegt im Herzen der „Kornkammer Bulgariens“ in der Nähe der Stadt Silistra und hat nicht mehr als 300 ständige Einwohner.

Einige ausländische Familien haben sich im Dorf Garwan niedergelassen, die die Ruhe, die schönen Aussichten und vor allem das günstige Leben in Bulgarien genießen.

Die Häuser sind im typischen Stil der Dobrudscha gebaut

Doch warum heißt das Dorf Garwan (Rabe auf Deutsch)? Die Erklärung gibt uns Dimitar Nedeltschew, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister und langjähriger Bewohner von Garwan.

„Garwan kommt vom Wort Karwan oder Karun oder etwas Ähnlichem, was „viel Schnee“ bedeutet. Im Laufe der Jahre gab es sogar die Idee, das Dorf beispielsweise in “Schnee“ umzubenennen. Es ist interessant zu erwähnen, dass es in unserem Land mehrere Dörfer mit dem Namen Garwan gibt. Vor 2-3 Jahren war ich in Rumänien und dort gibt es auch ein Dorf namens Garwan“, erzählte Dimitar Nedeltschew.

Die Kirche „Heiliger Demetrios von Thessaloniki“ wurde zwischen 1876 und 1892 gebaut.

Das Ernten des Weizens, das Mahlen von Mehl oder Mais und das Kneten von Brot gehören seit jeher zum täglichen Leben der Einheimischen. Heute werden

in der Gegend Weizen, Sonnenblumen, Gerste, Mais und Raps angebaut. Das Dorf verfügt über mehr als 2.000 Hektar Ackerland, der Großteil davon wird von der 1992 gegründeten landwirtschaftlichen Genossenschaft „16. Dezember“ bewirtschaftet.

„Die Blütezeit des Dorfes war nach dem Ende der Kriege von 1918–20, also nach dem Ersten Weltkrieg und dem Balkankrieg. Damals wurde ein besonderer Haustyp gebaut. Die Bauern begannen, modernere Geräte für die Bewirtschaftlung der Nutzflächen und alle Arten anderer Maschinen für die Landwirtschaft zu kaufen. Sie handelten hauptsächlich mit landwirtschaftlichen Produkten, hauptsächlich mit Getreide“, erzählte Dimitar Nedeltschew.

Das Dobrudscha-Haus und Museum

Das Museum, das die Lebensart und Kultur der Dobrudscha zeigt, befindet sich in einem schönen zweistöckigen Haus aus dem 19. Jahrhundert, das einst einem örtlichen Bauern gehörte. Darin sind verschiedene Gegenstände aus dem täglichen Leben der Menschen von vor 100 Jahren ausgestellt. Das Dorfgemeinschaftshaus verfügt außerdem über eine reiche Sammlung von Objekten, die das landwirtschaftliche Leben unserer Vorfahren nachzeichnen.

Die Menschen in Garwan und den umliegenden Dörfern zeichnen sich durch ihren Dialekt und ihre Traditionen aus. Wegen einer Besonderheit in ihrer Kleidung nennen sie sich Grebenzi, abgeleitet aus Greben, was auf Deutsch Kamm heißt. Früher trugen die jungen Frauen eine Art Käppi in Form eines Hahnenkamms auf dem Kopf, das aus Harz gefertigt wurde. Allerdings lässt sich ein solcher authentischer Kopfschmuck derzeit nirgends in der Gegend finden, um es den nachfolgenden Generationen zu zeigen.

Dimitar Nedeltschew zeigt, wie die alte Mühle arbeitet

Andererseits kann im Innenhof des Dobrudscha-Hausmuseums eine echte funktionierende Mühle besichtigt werden. Dimitar Nedeltschew erklärt die Funktionsweise der Mühle und erzählt, dass in der Mühle einst Maismehl gemahlen wurde, das als Tierfutter verwendet wurde, aber in früheren Jahren auch als Nahrungsmittel für die Menschen.

Der Motor der Mühle wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in München hergestellt. Im Mahlraum gibt es ein großes Podium, auf dem die Säcke mit dem Getreide, gestellt wurden. Von dort aus wurde der Inhalt in einen Korb geschüttet, der von einem Schiffsmotor angetrieben wurde. Auf der Donau gab es einst schwimmende Mühlen und wahrscheinlich stammt dieser Motor von einer von ihnen. Er treibt das Rad über einen Riemen an und so wird das Getreide durch die großen Steinen zermahlen."

Die Mühle im Dorf Garwan steht im Mittelpunkt des Weizen- und Brotfestes, das jeden Sommer im Dorf stattfindet und den Beginn der Erntekampagne in der gesamten Region markiert.

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Georgetta Janewa










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