Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Babinden: Eine Tradition, die uns mit den Wurzeln des Lebens verbindet

Foto: Facebook

Heute ist Babinden (abgeleitet von Baba, zu Deutsch Oma), einer der beliebtesten und authentischsten Festtage, tief verwurzelt in der bulgarischen Volkstradition. Der 8. Januar ist den Frauen gewidmet, die jungen Frauen bei der Geburt beistehen, den Hebammen im Dorf. So wie viele andere Volksfeste wird Babinden an zwei unterschiedlichen Tagen begangen - am 8. Januar nach dem Gregorianischen Kalender und am 21. Januar nach dem Julianischen Kalender.


Babinden wird von einer Reihe von Ritualen begleitet, die mit dem Glauben an Fruchtbarkeit, Gesundheit und Langlebigkeit zusammenhängen. In einigen Regionen Bulgariens werden diese alten Traditionen auch heute noch gepflegt. Am heutigen Tag steht die Verehrung der Frauen und ihre Rolle bei der Entstehung des neuen Lebens im Mittelpunkt. Die Großmütter spielen als Hüterinnen des alten Wissens in diesen Ritualen eine zentrale Rolle. Sie baden die Neugeborenen, salben sie mit Honig und Butter ein, die ihnen Gesundheit bescheren sollen, kümmern sich um die werdenden Mütter, stereuen Kräuter, um das neue Leben sanft zu begrüßen.



Zu den lustigsten Momenten an diesem Festtag gehören die Scherze und Witze der Omis, die sie mit den Männern machen können. Die sozialen Rollen sind an diesem Tag vertauscht, und die Frauen können sich alles erlauben, von harmlosen bis zu etwas deftigeren Teufeleien. Die Männer ihrerseits versuchen, sich zu „retten“, indem sie sich von den Großmüttern freikaufen.



Der Höhepunkt ist das rituelle Baden der Großmutter (Hebamme). Sie wird auf Händen zu einem Fluss oder Brunnen getragen, wo sie mit Wasser besprenkelt wird. Dies symbolisiert die Vollendung des Rituals und drückt die Dankbarkeit gegenüber der Großmutter für ihre Rolle bei der Begrüßung neuen Lebens aus.



Babinden ist mehr als ein Brauch. Es ist ein Ausdruck des Respekts für die Frau, Leben schenkt und die Traditionen hütet. Das Fest verbindet alten bulgarischen Glauben, magische Rituale und volkstümliche Fröhlichkeit, was es zu einem einzigartigen kulturellen Erbe macht. In einigen Teilen Bulgariens lebt dieser alte Brauch weiter und erinnert uns an die Bedeutung der Tradition und unsere Verbindung zur Vergangenheit.



Weitere Einzelheiten über die Bräuche zum Tag der Hebamme (Babinden) erfahren Sie aus dem Beitrag von Albena Besowska: Bräuche zum Tag der Hebammen - Volkskunst.



Lesen Sie auch:

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa
Fotos: Facebook, BGNES, BTA
Übersetzung: Georgetta Janewa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Folklore-Trachtenfestival in Scherawna versetzt die Besucher in vergangene Zeiten

Vom heutigen Tag bis zum 24. August findet in der Gegend Dobromeriza das 15. Folklore-Trachtenfestival Scherawna – 2025 statt.  Mehr als 30 Kaba-Dudelsäcke werden um 20.00 Uhr den Auftakt geben. Das Festival zieht jedes Jahr Tausende Besucher..

veröffentlicht am 22.08.25 um 17:40

Ziegel, Lehm und Nostalgie - das Dorf Mandriza und seine ungewöhnlichen Häuser

Südlich von Iwajlowgrad stoßen wir auf einen der seltsamsten Orte Bulgariens - willkommen in Mandriza! Das im 17. Jahrhundert von albanischen Siedlern gegründete Dorf in den Rhodopen hat sich nicht nur die Sprache bewahrt, sondern auch die..

veröffentlicht am 21.08.25 um 14:10

Folkloreensemble „Jantra“ aus Budapest tritt beim Festival „BalkanFolk“ in Palma de Mallorca auf

Das bulgarische Tanzensemble „Jantra“ aus Budapest wird Anfang Oktober am vierten Internationalen Folklorefestival „BalkanFolk“ in Palma de Mallorca teilnehmen, berichtete die BTA.  Die Initiative vereint Volkskunst von Künstlern aus verschiedenen..

veröffentlicht am 19.08.25 um 13:00