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Bulgarische Unternehmen sind zunehmend an Fachmessen in Deutschland interessiert

Möglichkeiten für Kur- und Wellnesstourismus in Bulgarien müssen den deutschen Kunden aktiver präsentiert werden

Foto: BTA-Archiv

Laut einer Umfrage der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer (DBIHK = AHK Bulgarien) im Jahr 2024 würden 89 Prozent der deutschen Investoren in Bulgarien unser Land wieder für ihre Investitionen wählen.

Deutschland ist nach wie vor ein wichtiger Handelspartner Bulgariens, mit einem Handelsumsatz von fast 12 Milliarden Euro im Jahr 2025.

Was sind die Faktoren, die Bulgarien für deutsche Unternehmen wettbewerbsfähig machen, fragten wir die Geschäftsführerin der  Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer, Sonja Miekley:

Sonja Miekley

„Zum einen sind es die Rohstoffe, die wir hier in Bulgarien haben, die für die Arbeit der Unternehmen notwendig sind. Darüber hinaus sehen wir, dass es einen Wandel gibt - Bulgarien ist nicht mehr ein Land für billige Arbeitskräfte, was eine Voraussetzung für eine andere Art von Investitionen ist. Bulgarien ist ein wettbewerbsfähiges Land mit dem Potenzial zur Automatisierung, mit dem Ziel, bestimmte Mitarbeiter von einigen ihrer Aufgaben zu befreien, so dass sie andere übernehmen können.“

Der 1. Januar 2025 markierte den Beginn der Vollmitgliedschaft Bulgariens im Schengen-Raum, aber es gibt noch keine Daten darüber, wie deutsche Investoren diese Tatsache und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftslage in Bulgarien bewerten.

„Wir haben geplant, 100 Tage nach dem Schengen-Vollbeitritt Bulgariens eine Umfrage durchzuführen. Auf diese Weise werden wir ein klares Bild von der Einstellung der Geschäftswelt erhalten, denn für einige Prozesse brauchen Zeit“, erklärte Sonja Miekley.

Bis dahin setzt die Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer ihre Arbeit an ihren aktuellen Aufgaben fort, von denen ein Teil mit der Präsentation Bulgariens auf vier großen Weltmessen in Nürnberg, Düsseldorf, Leipzig und München zusammenhängt. 2025 ist laut der Geschäftsführerin der AHK Bulgarien ein besonderes Jahr in dieser Hinsicht:

„In diesem Jahr haben wir mehr bulgarische Unternehmen, die sich an diesen Messen beteiligen möchten. Die Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer ist sehr daran interessiert, ihre Zusammenarbeit mit dem Tourismusministerium fortzusetzen und Bulgarien als Reiseziel auf dem deutschen Markt zu fördern“, erfuhren wir von Sonja Miekley, die sich auf ein baldiges Treffen mit dem neuen Tourismusminister Miroslaw Borschosch freut.

„Wenn wir uns die Statistiken aus der Zeit vor der Covid-19-Pandemie ansehen, machte der Tourismus damals etwa 9 Prozent des BIP aus und nach dem Ende der Pandemie 6 Prozent. Ein großes Plus aus unserer Sicht sind die vielen direkten Flugverbindungen zwischen Bulgarien und verschiedenen deutschen Städten“, so Sonja Miekley.

Ab 2019 wird Bulgarien in die Liste der Krankenkassen auf dem deutschen Krankenversicherungsmarkt aufgenommen. Ziel ist es, mehr deutsche Touristen für den Kur- und Wellnesstourismus ins Land zu holen. Die Krankenkassen haben ähnliche Abkommen mit 12 Ländern und wollen neutral sein, wenn es darum geht, ihren Kunden zu empfehlen, welches Land sie besuchen sollen.

„Deshalb sollte Bulgarien nicht nur in dieses Abkommen investieren, sondern auch in eine breitere Präsentation der Möglichkeiten für Rehabilitationsmaßnahmen im Land. Anfang März (4. bis 6. März) findet in Berlin eine Messe statt, die dem Tourismus gewidmet ist und an der auch Bulgarien teilnehmen wird. Dies ist einer der Orte, wo man das Gespräch in diese Richtung leiten kann, obwohl nur die Fachleute der Branche teilnehmen. Die Möglichkeiten für diese Art der Erholung in Bulgarien müssen jedoch den einzelnen Kunden vorgestellt werden, die von einer solchen Möglichkeit profitieren würden“, sagte abschließend die Geschäftsführerin der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer, Sonja Miekley.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BTA-Archiv, leipziger-messe.de, Tourismusministeium, Archiv


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