Die Direktion Auslandssendungen des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, die heute als die multimediale, mehrsprachige Plattform Radio Bulgarien bekannt sind, war in den verschiedenen Perioden ihres Bestehens mehr als nur ein Arbeitsplatz für eine Reihe bekannter Namen aus der einheimischen journalistischen Gemeinschaft. Zu ihnen gehört Todor Tokin, ein langjähriger Journalist der Zeitung “Trud”, der 15 Jahre seiner noch immer aktiven journalistischen Arbeit dem Zentralen Informationsdienst, wie das Reporterteam von Radio Bulgarien genannt wurde, und der englischsprachigen Redaktion gewidmet hat.
Er kam 1977 im Alter von 26 Jahren zum Bulgarischen Nationalen Rundfunk und begann fast sofort, die Geschehnisse in der Abteilung „Politik“ zu verfolgen.
„1989 kehrte ich aus Nigeria zurück (wo er als Übersetzer tätig war, Anmerkung der Redaktion) und begann sofort, über politische Ereignisse im Zusammenhang mit den Grünen, der Bewegung„Ekoglasnost“ und verschiedenen anderen Gruppen zu berichten. Ich lernte die gesamte Opposition kennen und erinnere mich an die hochpolitische Situation während des „Runden Tisches“, erzählte Todor Tokin.
Trotz seiner Einzigartigkeit als einziges Medienorgan, das vielfältige und reichhaltige Informationen aus und über Bulgarien in Bulgarisch und zehn weiteren Fremdsprachen lieferte, wurde die Existenz von Radio Bulgarien immer wieder in Frage gestellt.
„Es war ein turbulentes Leben, und ich würde keineswegs sagen, dass wir die Träger einer kommunistischen Ideologie waren, ganz im Gegenteil! Wir haben für zivilisierte, demokratische Länder berichtet“, sagte Todor Tokin.
Die Erinnerungen an die Schwierigkeiten, mit denen das Programm im Laufe der Zeit konfrontiert war, sind nicht die einzigen, die der Journalist aufbewahrt und freundlicherweise mit uns teilte. Über seine Arbeit beim Zentralen Informationsdienst erzählte er:
„Typisch war damals, dass jeder meiner Kollegen ein bestimmtes Ressort hatte und die Zentralredaktion auch auf eine Reihe externer Autoren zurückgegriffen hat, die uns Kommentare und Analysen schickten oder uns Interviews gaben. Darüber hinaus hatten wir verschiedene themenübergreifende Sendungen. Eine davon war das „Jugendjournal“ mit dem Moderator Stojan Kirtschew - Jackie. Er arbeitete in der französischen Abteilung der afrikanischen Redaktion, moderierte aber auch manchmal die Sendung „Musikalische Leiter“. Nebenbei kamen Nachrichten über Bands wie „Die Grillen“, „Signal“ und “FSB” heraus. Wenn eine neue Band auftauchte, hat er sie sofort interviewt.“
Seit 1984 arbeitete Todor Tokin auch in der englischsprachigen Redaktion der Auslandssendungen. Er hob mit Nachdruck hervor, dass die Übersetzer in den fremdsprachigen Redaktionen „Superprofis“ waren.
„Wir hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm. Abgesehen von den Nachrichten und den Kommentaren des Tages gab es jede Woche eine Sendung mit dem Titel „Top of Bulgarian Pops“, in der wir die zehn beliebtesten bulgarischen Lieder spielten. Moderiert wurde sie von dem Musiker Teodor Schischmanow - einem langjährigen Solisten der Band „Tonika SW“. Der Sänger Georgi Mintschew nahm die gleiche Sendung auf Französisch auf. Der damalige Leiter der französischen Redaktion, Iwan Awuski, akzeptierte und genehmigte diese Idee sofort. Auch die englische Redaktion hatte eine Sendung für Radioamateure. Ihr Moderator war Dimitar Petrow. Er wusste, wovon er sprach und er hatte eine sehr große Zahl von Hörern, von denen viele Briefe eintrafen”, erinnerte sich Todor Tokin.
Todor Tokin kam auch auf die Clubs mit Freunden von Radio Bulgarien in aller Welt zu sprechen. Er sagte, dass der bekannteste in Australien war, ebenso wie in den USA - in Pittsburgh, in Chicago. Oft waren es bulgarische Emigranten, aber nicht nur.
Der Journalist verließ den Bulgarischen Nationalen Rundfunk 1992, als er von einem Schulfreund eingeladen wurde, bei der Zeitung „Trud“ mitzuarbeiten. Seitdem ist er ausschließlich in den Printmedien tätig, wo er ständig die politische Situation im Lande verfolgt. Er ist der festen Überzeugung, dass sich die Welt derzeit in einer Situation des „großen Wartens“ befindet, die mit der Politik des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump und der Erwartung zusammenhängt, wann und wie der Krieg in der Ukraine beendet wird.
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Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
Fotos: Facebook / Todor Tokin, Archiv, BNR - Ani Petrowa, BTA, Facebook / FSBUnser heutiges Programm enthält folgende Themen: Zuerst besuchen wir das Dorf Arbale im Grenzgebiet Dolni Debar in Albanien, wo im 19. Und 20. Jahrhundert viele Bulgaren gelebt haben und wo es heute nur noch drei bulgarische Häuser gibt. Danach..
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