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Ein märchenhafter Spaziergang in der Nähe von Sofia

Foto: Miglena Iwanowa

Es ist erst Mitte Mai, aber das Gefühl von Sommer liegt bereits in der Luft. Und oft verspüren wir das Bedürfnis, an schönen warmen Wochenenden dem Trubel der Stadt zu entfliehen. Heute nehmen wir Sie auf einen herrlich entspannenden Spaziergang unweit von Sofia mit - zur sagenumwobenen Quelle „Schiwata Woda“ (auf Deutsch: lebendiges Wasser)

Unser Ausgangspunkt ist das Dorf Kladniza bei Pernik, das an den Südhängen des Witoschagebirges liegt. Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, steigen Sie am besten gleich am Ortsausgang in Richtung Wald aus, um sich einen langen Fußmarsch auf dem staubigen Asphalt zu ersparen.

Für einen Spaziergang in gemäßigtem Tempo vom Dorf zur Quelle und zurück benötigen Sie etwa vier Stunden. Folgen Sie der blauen Markierung, um das Ziel zu erreichen.

Aber Vorsicht, diese Markierung geht oft im Laub verloren, und man könnte ungewollt woanders hin gelangen. 


Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Gruppe junger Extrembiker, die tiefe Spurrillen hinterlassen, Sie überholt. Aber ansonsten ist die Strecke ruhig und angenehm, es sind nicht viele Leute unterwegs.


Die Natur ist abwechslungsreich - Buchen- und Birkenwälder, niedrige Büsche, Flieder, Wiesen mit schönem Weißen Affodill

Weißer Affodill

und anderen duftenden Blumen, Erdbeeren und im Bereich der Quelle - Bärlauch.


In der Nähe der Quelle gibt es eine Höhle sowie einen Unterstand mit Feuerstelle, die eine gute Gelegenheit für ein Picknick bietet, begleitet vom beruhigenden Plätschern des Wassers. Dem Wasser aus der Quelle „Lebendiges Wasser“ werden heilende Kräfte nachgesagt. Aber selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist es immer angenehm, sich nach einer Wanderung in den Bergen zu erfrischen.


Eine Besonderheit der Karstquelle ist, dass das Wasser in Schüben aus ihr herauskommt - mal sprudelt es, mal hört es auf, was viele Legenden um sie entstehen lässt.  Sie besagen, dass die Quelle empfindlich auf sündige Seelen reagiert - wenn ein Sünder vor ihr steht, hört das Wasser zu fließen auf, aber für die Gerechten fließt es in Hülle und Fülle. Es gibt aber noch eine andere, vernünftigere Erklärung für das Phänomen, nämlich dass sich das Wasser in einem unterirdischen Hohlraum ansammelt und, wenn dieser voll ist, es an die Oberfläche strömt. Das Wasser wird aufgefangen und fließt aus einer Steinskulptur mit einem Drachenkopf, dem Wächter der Quelle, den viele mit einem Krokodil vergleichen.


Es heißt, dass diese Skulptur in den 1950er Jahren auf freiwilliger Basis von dem Steinmetz Negri Rangelow Budinow aus dem Dorf Kladniza angefertigt wurde.

Autor und Fotos: Miglena Iwanowa

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Veröffentlicht von Marta Ros



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