Mit festlicher Stimmung, glänzenden Augen, fröhlichen Gesichtern sowie traditionellen bulgarischen Liedern und Tänzen begann im Dorf Arbanassi bei Weliko Tarnowo das erste Festival bulgarischer Folklore-Ensembles aus dem Ausland.
Die Initiative stammt von der Assoziation bulgarischer Folklore-Ensembles im Ausland, die seit 2016 besteht. Ihr Ziel ist es, die zahlreichen Gruppen und Künstler zu vereinen, die weltweit das bulgarische Lied- und Tanzfolklore-Erbe bewahren und weitergeben.
Bei der Eröffnung betonte die Vorsitzende der Assoziation, Radoslawa Nedjalkowa, dass die Organisation des Forums nicht einfach gewesen sei, sich aber gelohnt habe – „denn wir sind hier gemeinsam“. Die Wahl des Veranstaltungsortes sei nicht zufällig getroffen worden: die alte Hauptstadt Bulgariens stehe symbolisch für Größe und geistige Kraft.
Unterstützt wird das Festival von der Exekutivagentur für die Bulgaren im Ausland. Deren Direktorin, Rajna Mandschukowa, sagte zur Eröffnung, das reisende Folkloretreffen „Auf dem Dorfplatz des anderen Bulgarien“ habe die Schönheit der bulgarischen Folklore weltweit gezeigt. „Jede fremde Stadt wurde ein Stück Bulgarien“, so Mandschukowa. Mit dem Festival kehre „diese Schönheit nun zurück nach Bulgarien“ – ein Herzenswunsch, der für sie in Erfüllung gehe. Sie hob hervor, dass gleichzeitig in Weliko Tarnowo zwei wichtige Foren stattfinden – eines für bulgarische Schulen im Ausland und eines für Folklore-Ensembles – ein Symbol der Einheit aller Bulgaren weltweit.
Auch der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für die Politik gegenüber Bulgaren im Ausland, Stojan Taslakow, sprach bei der Eröffnung. Er forderte, die kulturellen Initiativen der Auslandsgemeinschaften stärker auch in Bulgarien bekannt zu machen.
Am Festival nehmen bulgarische Folkloregruppen und Solistinnen und Solisten aus Italien, Deutschland, Frankreich, Argentinien, Ungarn, Dänemark, Schweden und Rumänien teil.
Gegenüber Radio Bulgarien erzählte Erika Perales aus der argentinischen Stadt Comodoro Rivadavia, warum sie das Festival mit dem Lied „Islel e Deljo Hajdutin“ eröffnete, dass sie auf ihre eigene Weise interpretierte und damit die Gäste beeindruckte:
„Das war ein Wunsch des bulgarischen Botschafters in Argentinien, Stojan Michajlow, als er uns auf die Reise hierher verabschiedete. Er riet mir, das Lied so zu singen, wie ich es fühle, und nicht zu versuchen, eine professionelle Interpretation zu kopieren. Ich danke Ihnen für die Wertschätzung meiner Darbietung. Ihr in Bulgarien kennt alles über eure Musik – deshalb bedeutet mir eure Anerkennung besonders viel, da ich weit entfernt von eurem Land lebe“, sagte Erika Perales.
Die Gruppe „Naschentsi“ aus Mailand nimmt mit einem vielseitigen Repertoire am Festival in Weliko Tarnowo teil. Leiterin ist Wanja Parisowa, Absolventin der Nationalen Schule für Folklorekunst in Schiroka Laka sowie des Studiums der Musikpädagogik an der Südwestuniversität „Neofit Rilski“ in Blagoewgrad. Wanja ist regelmäßig bei internationalen Folkloreveranstaltungen, Wettbewerben und weiteren Kulturereignissen aktiv.
„Wir proben das ganze Jahr über, und es ist uns sehr wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Mitglieder der Gruppe sind mein ganzer Stolz – sie sind keine Profis und können keine Noten lesen, doch die Ergebnisse, die wir erzielen, verdanken wir harter Arbeit von uns allen“, betonte Wanja Parisowa.
Am Festival in Weliko Tarnowo nimmt auch Joan Kadiew teil – Regisseur eines Films über das Folkloreensemble „Lasarka“ aus München, das ebenfalls beim ersten Festival bulgarischer Folkloregruppen im Ausland mitwirkt. Über seine Inspiration durch den Folklore sagte er gegenüber Radio Bulgarien:
„Während meines Masterstudiums an der Nationalen Akademie für Theater und Filmkunst „Krastjo Sarafow“ (NATFIS) gab es ein Projekt zur filmischen Begleitung eines Ensemblejubiläums in München. Ich wurde als Regisseur ausgewählt. 2003 reiste ich mit einem Team dorthin, um das Ereignis zu filmen und die Geschichte des Ensembles zu erzählen. So entdeckte ich etwas, das ich bis dahin nicht kannte – die Folklore.“
Das Festival bulgarischer Folkloreensembles aus dem Ausland wird in Weliko Tarnowo noch zwei Tage fortgesetzt. Der Höhepunkt ist am Freitag, dem 25. Juli: Dann ist ein Tanz-Flashmob vor dem Denkmal der bulgarischen Zaren aus dem Adelsgeschlecht Assen geplant, und rund um das Monument „Mutter Bulgarien“ wird ein großer bulgarischer Reigen getanzt. Am Abend folgt eine Galaveranstaltung im Sommertheater mit der feierlichen Auszeichnung der Teilnehmer.
Autoren: Gergana Mantschewa und Joan Kolew
Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov
Redaktion: Rossiza Radulowa
Fotos: Joan Kolew und Krassimir Martinow
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