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80 Jahre Hiroshima: Ein steinerner Zeuge des Bombenangriffs ruft von Sofia zum Frieden auf

Foto: earthandman.org

Im Jahr 2025 jährt sich der Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Hiroshima zum 80. Mal. Als Zeichen des Mitgefühls für die Opfer des Angriffs kann die bulgarische Öffentlichkeit traditionell nur am 6. August jeden Jahres ein einzigartiges Relikt besichtigen - den Hiroshima-Stein.

Er ist Teil der Schätze des Nationalmuseums "Erde und Mensch" in Sofia und wird im Riesenkristallsaal ausgestellt.

Der Hiroshima-Stein ist einer von insgesamt 188 Granitsteinen, in die das Bild der Göttin der Barmherzigkeit Kannon eingraviert ist und die als Friedenssymbole in der ganzen Welt verbreitet sind.

Der Stein war Teil des Straßenbahnpflasters in Hiroshima und befand sich 200 Meter vom Ort des Bombenabwurfs entfernt.

Wie ist er aber nach Bulgarien gekommen?


Zwei Wochen nach dem tragischen Ereignis in Hiroshima besuchte Reikiyo Umemoto die Stadt, um seine überlebenden Freunde zu besuchen. Die meisten Gebäude in der Stadt waren völlig niedergebrannt. Mit gebrochenem Herzen ging Umemoto über die Aioi-bashi-Brücke, etwa 200 Meter vom Ort der Explosion entfernt, wo eine Straßenbahnlinie verlief.

Ein plötzlicher Windstoß wehte die Asche unter seinen Füßen weg, und er sah, dass die Pflastersteine, auf denen die Schienen lagen - stumme Zeugen des nuklearen Infernos - die Explosion übestanden hatten. Da kam dem Mann die Idee, dass sie dazu dienen sollten, den Frieden zu bewahren und allen Opfern der Atombombe zu gedenken. So wurde er zum Gründer des Vereins „Steine für den Frieden“.

Als 1965 die Pflasterung erneuert wurde, kaufte er die Steine, und nach einigen Jahren, als die Granitsteine nicht mehr radioaktiv waren, wurde das Bild der Göttin der Barmherzigkeit Kannon auf ihnen eingraviert.

Im Jahr 1991 wurden die 188 Steine an die Staats- und Regierungschefs von 188 Ländern der Welt geschickt, als Symbol für das Streben der gesamten Menschheit nach Frieden.


Der bulgarische „Hiroshima-Stein“ wurde 1997 vom bulgarischen Staatspräsidenten an das Museum „Erde und Mensch“ übergeben, mit der Zusage, den Tag der Barmherzigkeit in angemessener Weise zu begehen.

Die Veranstaltung im Museum „Erde und Mensch“ findet heute von 10.00 bis 18.00 Uhr statt, wobei der Eintritt von 11.00 bis 12.00 Uhr frei ist. Ab 11.00 Uhr wird der japanische Pianist Yusuke Hosaka spielen.


Übersetzt und veröffentlicht von Rossiza Radulowa

Fotos: earthandman.org, BGNES



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