Maria Nejkowa gehörte zu den markantesten und originellsten Persönlichkeiten der bulgarischen Musikszene der 1970er-Jahre bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Eine inspirierte, talentierte und unverwechselbare Sängerin mit einem charakteristischen Stil, Komponistin von über 100 populären Liedern sowie Musik für Filme und Theateraufführungen. Sie wurde Ende 1945 in Plowdiw geboren. Ihre Karriere begann genauan ihrem Geburtstag – am 21. Dezember 1968 – mit einem Debüt in der Sofioter „Bulgarien“-Konzerthalle. Dort stand sie gemeinsam mit Pascha Christowa, Georgi Mintschew, Margarita Radinska und dem Orchester „Sofia“ auf der Bühne und präsentierte das Lied „Seltsame Welt“.
Ihre erste Aufnahme für den BNR war „Späte Begegnungen“ von Petar Stupel, im Duett mit Georgi Mintschew. Der Titel erhielt beim Festival „Goldener Orpheus“ 1969 den ersten Preis – in der Version, die Nejkowa gemeinsam mit Michail Beltchew sang.
Das Lied „Jaworows Frühling“ von Swetosar Russinow, vorgetragen vom Trio Pascha Christowa, Mimi Iwanowa und Maria Nejkowa, gewann 1970 den ersten Preis beim renommierten Radiowettbewerb „Frühling“.
Ende 1971 wurde das Neujahrsmusical „Kosja Patekа“ („Ziegenpfad“) gedreht, mit Pascha Christowa und Maria Nejkowa in den Hauptrollen. Kurz darauf, am 21. Dezember 1971 – ihrem 26. Geburtstag – sollte Nejkowa mit einer großen Gruppe von Musikern, Schauspielern und Tänzern nach Algerien zu den Festtagen der bulgarischen Kultur reisen. Sekunden nach dem Start vom Flughafen Sofia geriet das Flugzeug in Brand. Sechs Besatzungsmitglieder und 24 Passagiere kamen ums Leben, darunter Nejkowas enge Freundin Pascha Christowa. Zwei Besatzungsmitglieder und 19 Passagiere überlebten, viele von ihnen blieben lebenslang schwer gezeichnet. Maria Nejkowa erlitt schwere Verletzungen, ihre Genesung dauerte Monate. Seit diesem Tag feierte sie ihren Geburtstag nie wieder.
An ihre herausragende Persönlichkeit wird daher nicht an ihrem Geburtstag erinnert, sondern am Fest Mariä Himmelfahrt, wenn all diejenigen feiern, die den Namen der Gottesmutter tragen – den beliebtesten, meistverehrten und am weitesten verbreiteten Namen der Welt.
Trotz der Tragödie setzte Nejkowa ihre Karriere mit ungebrochener Energie fort. 1972 gewann sie den nationalen Fernseh-Wettbewerb „Melodie des Jahres“ mit dem Lied „Guten Abend, gute Nacht“. Im selben Jahr komponierte und sang sie die Filmmusik zu dem Kinoerfolg „Das Ziegenhorn“. 1973 erhielt sie beim „Goldenen Orpheus“ den zweiten Preis – bei nicht vergebener erster Auszeichnung – für „Ich habe ein Land“. 1975 veröffentlichte „Balkanton“ ihre erste Schallplatte.
Aus ihrem Werk ist heute besonders die Ballade „Die Welt ist für zwei“ aus dem Jahr 1980, gesungen von Orlin Goranow, populär. Doch das unbestrittene Markenzeichen von Maria Nejkowa als Komponistin und Interpretin bleibt die Musik zum Film „Das Ziegenhorn“ und der unvergängliche Hit „Zu zweit“, entstanden in der Tradition von Broadway und Hollywood – erst die Melodie, dann der Text.
„Das Ziegenhorn“ gilt bis heute als ein Höhepunkt des bulgarischen Kinos. Manche bezeichnen ihn sogar als „den besten bulgarischen Spielfilm aller Zeiten“. Ein Triumph des Minimalismus – mit bescheidenem Budget, meisterhaftem Schnitt und äußerst reduziertem Dialog – ist er zugleich verständlich und leicht zugänglich. Wahrscheinlich ist er der einzige bulgarische Film, der weltweit so großen Eindruck hinterließ und Interesse an der bulgarischen Geschichte weckte. Die Musik von Maria Nejkowa berührt tief, und das Lied „Zu zweit“ lebt längst sein eigenes Leben als unangefochtenes Musterbeispiel eines Hits.
Zusammengestellt von: Zwetana Tontschewa
Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov
Redaktion: Georgetta Janewa
Fotos: BNR / Archiv, YouTube, Facebook, impressio.dir.bg, Filmzentrum „Bojana“
Mitten im Hochsommer präsentiert Miliza Boschinowa ihre Soloaufnahme – eine neue Version des wohlbekannten „Sommer, Sommer“. Die Musik stammt von Juksel Achmedow, den Text schrieb Emil Enschew, für das Arrangement zeichnet Iwan Christow..
„100 Träume“ – Michaela Marinowa an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt In einer entscheidenden Phase ihres Lebens, in der sich persönliche und musikalische Wege kreuzen, präsentiert Michaela Marinowa mit „ 100 Träume “ vielleicht..
Der unverwechselbare Klarinettist Iwo Papasow-Ibrjama beim Plovdiv Jazz Fest Einer der bedeutendsten Jazzforen Bulgariens – das Plovdiv Jazz Fest – begann im Juli mit einer Ausgabe im Dorf Markowo und wird im Herbst in der Stadt unter den..
Mitten im Hochsommer präsentiert Miliza Boschinowa ihre Soloaufnahme – eine neue Version des wohlbekannten „Sommer, Sommer“. Die Musik stammt..