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Die Ikonen aus Blumen von Antonia Mirowaliewa-Bozhanina schmückten die Kirche „Heilige Sophia“

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Antonia Mirowaliewa-Bozhanina
Foto: BTA

Am Vorabend des Feiertags der Hauptstadt am 17. September, an dem die bulgarische orthodoxe Kirche der heiligen Märtyrerinnen Glaube, Hoffnung, Liebe und ihrer Mutter Sophia gedenkt, schmückten mit dem Segen des bulgarischen Patriarchen Daniil Ikonen aus Blumen und Naturmaterialien die alte Kirche „Heilige Sophia“. Die Sammlung wurde „Gebet für Bulgarien” betitelt und stellt die Geschichte der bulgarischen Orthodoxie anhand der 13 kirchlichen Diözesen unseres Landes dar.


Autorin der Ausstellung ist Antonia Mirowaliewa-Bozhanina, die seit 30 Jahren als Ökonomin in den USA lebt und arbeitet. Die Idee für künstlerische Darstellungen von Blumen entstand durch eine schöne Postkarte mit Wildblumen aus den Rhodopen, die ihr eine Freundin geschickt hatte. Zunächst begann sie, Karten zu gestalten, die sie den Lehrern ihrer Kinder zu den Feiertagen schenkte. Im Nachhinein begeisterte sie sich für Landschaften und Stillleben. 

Bozhanina hatte bisher drei Einzelausstellungen, hatte aber das Gefühl, dass ihren Werken eine spirituelle Botschaft fehlt. Ihre kreative Berufung entdeckte sie während einer Liturgie, als sie die Ikone des Heiligen Seraphim von Sarow betrachtete. Von seinem Leben und seiner grenzenlosen Liebe zu den Menschen beeindruckt, beschloss sie, sein Antlitz nachzubilden. Nach drei Monaten emsige Arbeit stellte sie fest, dass das Schwierigste der Ausdruck der Augen war, die die Seele und die Tugenden eines Heiligen offenbaren. Bei der Erstellung der Ikone des Heiligen Romil von Widin half ihr Patriarch Daniil, damals Metropolit von Widin, der ihr ein Bild des Heiligen schenkte, das sie als Vorlage für ihre Arbeit verwendete.


Bozhanina schuf vier Werke, darunter das Rila-Kloster. Damit nahm sie 2015 an einem Wettbewerb in Japan teil. „Die vierte Ausstellung war mein letzter öffentlicher Auftritt in Amerika, zu der Vertreter der orthodoxen Gemeinschaft eingeladen waren. Beeindruckend war die Verwunderung derjenigen, die keine orthodoxen Christen waren - Amerikaner, Protestanten und Katholiken, die uns umringten und der Präsentation gebannt zuhörten, ohne Fragen zu stellen. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie die Geschichte der Kirche Christi nicht kannten, und genau das war der Wendepunkt für mich. Gott hat mir den Weg gewiesen, den ich gehen sollte. Wenn ich in meiner Freizeit etwas tue, dann soll es zur Ehre Gottes, für das Reich Gottes und zur Verherrlichung unseres orthodoxen Glaubens sein, der Bulgarien zugrunde liegt. Ich malte den Weißen Engel - ein Fresko aus dem Kloster Maleševska in Serbien, nahm damit an einem internationalen Wettbewerb in Südkorea teil. Dieses Werk wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und ein Jahr lang im Museum für Naturmalerei in Seoul ausgestellt.“



Als Antonia Mirowaliewa-Bozhanina mit der Arbeit am Projekt „Gebet für Bulgarien“ begann, war die ursprüngliche Idee, eine Ikone zu schaffen, die Geschichte und Spiritualität vereint. Gemeinsam mit einem Team von Gleichgesinnten wurde aber letztendlich entschieden, die Landkarte Bulgariens in einzelne Diözesen zu unterteilen und diese anhand von bedeutenden Ereignissen, historischen Momenten oder spirituellen Veranstaltungen darzustellen. Das Ergebnis übertraf ihre kühnsten Erwartungen. Da sie jedoch nicht über die erforderlichen Vorkenntnisse verfügte, begann Antonia intensiv nach Informationen zu suchen, und als sie nach Bulgarien kam, besuchte sie die verschiedenen Diözesen. Was sie erstaunt hat, war, dass die Menschen, die ein Bild von ihr sahen, bevor es zum Priester im Kloster gebracht wurde, damit er es segnete und es 40 Tage lang im Altar aufbewahrt wird, reges Interesse dafür zeigten. Ein Beispiel ist das Bild der Märtyrer von Batak.


„Jedes orthodoxe Land hat seine Märtyrer, insbesondere Griechen, Rumänen und Georgier, die unter dem Schwert der Osmanen standen“, sagt Bozhanina, deren Verbindung zu Bulgarien sehr stark ist. Sie glaubt, dass nur die Reue uns als Volk, als Nation, in den Schoß des lebendigen Glaubens und auf den rechten Weg zurückbringen kann. „Denn ohne Christus gibt es keine Erlösung.“



Übersetzt und veröffentlicht: Georgetta Janewa

Fotos: BTADarina Grigorowa




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