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Verbindlichkeiten der Unternehmen erschweren krisengebeutelte Wirtschaft

Die erfolgreichen Jahre für die bulgarischen Unternehmen sind vorbei. Heute kämpft die Wirtschaft infolge ausbleibender Aufträge ums Überleben. Schulden häufen sich an - gegenüber Banken, gegenüber dem Nationalen Sozialversicherungsinstitut und anderen Unternehmen. Zudem schuldet der Staat zahlreichen Firmen Geld für geschlossene Verträge.

Allein die Unternehmen sind mit umgerechnet 45 Milliarden Euro untereinander verschuldet, was für zahlreiche Firmen das Aus bedeuten könnte. Einige Firmen haben sich untereinander bereits auf die Begleichung von Verbindlichkeiten in Form von Waren oder Dienstleistungen geeinigt. Die Firmenschulden gegenüber Banken belaufen sich auf rund 33 Milliarden Euro. Zudem haben die Unternehmen enorme Außenstände gegenüber dem Nationalen Versicherungsinstitut. Boschidar Danew, Chef der Bulgarischen Wirtschaftskammer, umreißt die Lage folgendermaßen:



„Es sieht sehr schlecht aus. Bei Steuern und Versicherungsbeiträgen sind die Unternehmen mit über 2,3 Milliarden Euro im Rückstand. Tendenz steigend. Erstmals steigen die Beitragsrückstände zur Sozialversicherung. Für 2008 wurden erstmals steigende Steuer- und Sozialversicherungsrückstände gemeldet, zudem zeichnet sich diese Tendenz auch für ausstehende Löhne ab. Die Lohnrückstände der Unternehmen betragen über 860 Millionen Euro. Das Fazit – die Verbindlichkeiten der Unternehmen aus dem Nichtfinanzsektor gegenüber Banken, Staat und anderen Unternehmen steigen drastisch.“

Aufgrund rückläufiger Investitionen und teurer Kredite erwartet Boschidar Danew zwei schwierige Jahre für die einheimische Wirtschaft. Und die Zinsen für die Außenstände steigen.

„Die Verteuerung der Bankkredite hat sich negativ auf das Geschäftsumfeld ausgewirkt“, fügt Boschidar Danew hinzu. „Das durchschnittliche Zinsniveau für Kredite hat auf 11,2 Prozent zugelegt. Dazu kommen Zusatzkosten, mit denen sich das Zinsniveau auf durchschnittlich 14 Prozent einpegelt.“

Die Verschuldung der Unternehmen, fehlende Investitionen und Finanzierung haben zu starkem Personalabbau geführt, warnt die Bulgarische Wirtschaftskammer. Experten der Kammer gehen davon aus, dass in diesem Jahr jedem fünften Bulgare die Arbeitslosigkeit droht. Diese Zahlen unterscheiden sich jedoch von den Prognosen des Sozialministeriums, das mit einer Arbeitslosenquote von rund elf Prozent rechnet.

Die Zahlungsrückstände des Staates gegenüber Firmen beziffert Iwo Prokopiew, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes, mit einer halben bis einer Milliarde Euro. Als besonders drastisch bezeichnete er dabei die Probleme bei der Mehrwertsteuerrückerstattung. Die Regierung stellt Besserung in Aussicht. Laut Rossen Plewneliew, Minister für Regionalentwicklung, will der Staat bis März 2010 bulgarischen Firmen für ausgeführte Bauarbeiten rund 100 Millionen Euro zahlen.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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