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Blickpunkt Balkan

Blickpunkt Balkan

In Athen hat die bulgarisch-griechische Regierungsgruppe zu Energiefragen getagt. Die stellvertretende bulgarische Wirtschafts- und Energieministerin Maja Christowa erörterte mit ihren griechischen Kollegen die Vernetzung der Gastransportsysteme beider Nachbarländer. Bei eventuellen Engpässen in der Versorgung, wie im vergangenen Winter, könnte Bulgarien Gas aus Griechenland beziehen. Die Kapazität beläuft sich auf rund 3 Milliarden Kubikmeter jährlich.
Die neue Strecke der Gasleitung soll 170 Kilometer lang sein und die Baukosten liegen bei 150 Millionen Euro. Ein Teil der Finanzierung, nämlich 45 Millionen Euro, sichert das Europäische Energieprogramm. Nun soll eine Projektgesellschaft gegründet werden, die mit dem Bau und Betrieb der Gasleitung beauftragt wird.

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Die nächsten Zwischenberichte der Europäischen Kommission über den Fortschritt der jüngsten EU-Länder Bulgarien und Rumänien werden vermutlich Anfang März veröffentlicht.
Die EU-Kommission hat die Veröffentlichung der Fortschrittsberichte in den Bereichen Justiz und Inneres von Ende Februar auf die erste Märzhälfte verschoben, da momentan die neue EU-Wirtschaftstrategie diskutiert wird. Sie soll am 3. März präsentiert werden, verlautete es aus Kreisen der Kommission.

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Die Weltwirtschaftskrise hat die Exporte der benachbarten Türkei in die Region stark beeinträchtigt. Im vergangenen Jahr erreichten die türkischen Exporte in die Nachbarländer 13,7 Milliarden Dollar, was ein Rückgang von knapp 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Exportrückgang nach Bulgarien schrumpfte sogar um mehr als 35 Prozent. Laut Angaben des Statistikamtes in Ankara hatte die Türkei 2008 Waren und Dienstleistungen für rund 14,3 Milliarden Dollar in die Nachbarländer exportiert. Die Ausfuhr in die Region stellt knapp 14 Prozent der Gesamtausfuhr der Türkei dar.

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Der Lebensstandard in Serbien ist der niedrigste unter allen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken. Das zeigen Vergleichsanalysen in Belgrad, die das Abendblatt "Vecherne novosti" zitiert.
Würde man sich die Preise anschauen, so geht es den Serben nicht viel schlechter, da die Lebensmittel nur um wenige Prozentpunkte teurer als in Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro sind. Im Vergleich zu Kroatien und Slowenien sind sie jedoch höher. Beim Vergleich der Gehälter sieht es jedoch ganz anders aus – das Schlusslicht ist Mazedonien, gefolgt von Serbien.
Eurostat zufolge liegen die Preise in Serbien deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, wobei jedoch der durchschnittliche Monatslohn bei umgerechnet 360 Euro liegt.

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt Serbien 350 Millionen Euro im Rahmen eines Stand-by-Abkommens zur Verfügung, um die Staatsreserve des Landes zu unterstützen.
Bis Ende März soll der IWF dem Abkommen endgültig zustimmen, gab der Leiter der IWF-Mission in Belgrad Albert Jäger bekannt. Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass Serbien in diesem und im kommenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von bis zu 3 Prozent erreichen kann, wobei auch die Inflation zurückgeht.
Serbien hat bisher 1,1 Milliarden Euro im Rahmen des Stand-by-Abkommens mit dem IWF bezogen, die Gesamtsumme beläuft sich auf knapp 3 Milliarden Euro.

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Im Namensstreit zwischen den Nachbarländern Mazedonien und Griechenland kommt Bewegung. UN-Sondervermittler Matthew Nimitz reiste diese Woche nach Skopje und Athen, erklärte jedoch mehrmals, er bringe keinen neuen Vorschlag für Mazedoniens Namen.
Die beiden Länder sollten nun bis Juni eine Lösung finden und bis dahin alle Möglichkeiten nutzen, sagte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle bei einem Besuch in Skopje. Dies sei Voraussetzung für eine weitere EU-Annäherung des Landes.
Mazedonien hat im März 2004 die Mitgliedschaft in der EU beantragt und im Dezember 2005 den Status eines Kandidatenlandes zugesprochen bekommen. Der Beginn von Beitrittsverhandlungen scheitert seither jedoch vor allem daran, dass die Regierungen in Skopje und Athen den Streit um den Namen des Staates nicht beilegen konnten. Athen lehnt den Namen Mazedonien ab, weil es eine griechische Region dieses Namens gibt. Athen sieht als Kompromisslösung, dass das Nachbarland einen Namen mit einer geografischen Definition wie Nordmazedonien annimmt.
Auch der von Mazedonien gewünschte Beitritt zur NATO war wegen des Namenstreits bereits auf Eis gelegt worden. In den letzten Monaten war jedoch Bewegung in den Streit gekommen, nachdem sich die Ministerpräsidenten beider Länder mehrmals getroffen hatten.

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Die rumänische Regierung hat Maßnahmen gegen die steigende Arbeitslosigkeit verabschiedet. Arbeitgeber, die Erwerbslose einstellen, werden sechs Monate lang keine Sozialversicherungsbeiträge abführen, verkündete Ministerpräsident Emil Boc. "Dadurch hoffen wir, etwa 50.000 neue Arbeitsstellen zu schaffen und die Arbeitslosigkeit in vernünftigen Grenzen zu halten", sagte Boc gegenüber Journalisten.
Das Arbeitsministerium in Bukarest hat ausgerechnet, dass dadurch rund 58 Millionen Euro aus Arbeitslosengeld gespart werden können.
Die Zahl der Arbeitslosen in Rumänien liegt momentan bei ca. 750.000, was einer Arbeitslosenrate von mehr als 8 Prozent entspricht.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Mario Paruschew


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