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Blickpunkt Balkan

Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Makedonien erneut verschoben

Die EU-Außenminister, die sich während der Woche in Luxemburg versammelt hatten, haben weiterhin noch kein Datum für den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Makedonien festgelegt. EU-Außenministerin Ashton kommentierte, dass Makedonien mit dem Integrationsprozess fortfahren werde, sobald es den Namensstreit mit Griechenland geschlichtet hat. Von makedonischer Seite wurde zu verstehen gegeben, dass die ausbleibende Entscheidung über den Verhandlungsbeginn nicht an den Beitrittsbestrebungen rütteln wird, sich aber auch keineswegs positiv auf die Lösung der Streitfrage auswirkt.

Serbien rückt seiner EU-Mitgliedschaft näher

Die EU-Außenminister einigten sich in Luxemburg auf das Inkrafttreten eines EU-Annäherungsabkommens mit Serbien. Das sogenannte Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) gilt als erster wichtiger Schritt in Richtung EU-Beitritt. Das jahrelang umstrittene EU-Annäherungsabkommen zwischen der EU und Serbien war schon im April 2008 unterzeichnet, von den Niederlanden jedoch blockiert worden. Erst nach Festnahme des mutmaßlich bosnisch-serbischen Kriegsverbrechers Radovan Karadzic zogen die Niederlande ihren Vorbehalt zurück.

Serbien hält an Grenzverlauf zu Montenegro fest

Der serbische Außenminister Vuk Jeremic warnte, dass die Grenze zwischen Serbien und Montenegro klar gezogen sei und jegliche Gespräche zu diesem Thema als Bedrohung für die Integrität Serbiens angesehen werden. Der serbische Chefdiplomat sagte dies anlässlich der Grenzstreitigkeiten zwischen Montenegro und dem Kosovo. Seinen Worten nach gäbe es dort sogar keine Grenze.

US-Bericht sieht Probleme für die Zukunft des Westbalkanraums

Laut einem Bericht des US-amerikanischen Friedensinstituts sei die Zukunft des Westbalkanraums lediglich auf dem Papier sicher. Es wird daran erinnert, dass von allem ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken einzig Slowenien der Europäischen Union beigetreten sei. Alle anderen könnten noch nicht die von Brüssel gestellten Bedingungen für den Beginn von Beitrittsverhandlungen erfüllen. Prägnant seien die Probleme besonders in Bosnien, Kosovo und Serbien. Die Autoren des Berichts empfehlen, die Botschaften der EU-Länder im Kosovo wieder aufzulösen und an ihre Stelle eine gemeinsame EU-Vertretung einzurichten; die US-Botschaft solle ihrerseits auf ein Drittel gekürzt werden.

Türkei soll Eigentum des Ökumenischen Patriarchats zurückgeben

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied, dass die Türkei Immobilien des Ökumenischen Patriarchats, das seinen Sitz in Istanbul hat, zurückerstatten muss. Es handelt sich um ein ehemaliges Waisenhaus auf den Prinzeninseln vor Istanbul, das 1898 errichtet worden ist und als europaweit größtes und in der Welt zweitgrößtes Holzbauwerk gilt. Die Türkei hatte das Bauwerk beschlagnahmt; in einem Gerichtsverfahren wurden die Rechtsverletzungen der türkischen Behörden nachgewiesen und beide Seiten zu einer Einigung über eine Entschädigung aufgefordert. Da diese jedoch scheiterte, wurde in einem zweiten Verfahren die Rückgabe der Immobilie an das Ökumenische Patriarchat angeordnet.

Im Meer vor Albanien gesunkenes Militärschiff aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt

Eine albanisch-amerikanische Taucherexpedition entdeckte vor der Halbinsel Karaburun das Wrack eines italienischen Schiffes, das 1943 versenkt worden ist. Es handelt sich um die „Rossandra“, die Nahrungsmittel und andere Waren für die italienischen Soldaten vom albanischen Hafen Vlora zum griechischen Patras transportierte. Unterwegs wurde es von der britischen Marine versenkt. Die Expeditionsteilnehmer sind der Meinung, dass noch so manch andere Überraschungen auf dem Grund der Adria vor Albanien warten.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Stoimen Pawlow


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