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In Zeiten der Krise werden die Reichen reicher

Die „Familie“ der bulgarischen Millionäre ist in den letzten drei Monaten um 35 neuen Mitglieder gewachsen. Das sind Menschen, die Guthaben in Wert von über eine halbe Million Euro auf der Bank haben. Das zeigt die Statistik der Bulgarischen Nationalbank. Interessant ist die Tatsache, dass in den schweren Winter des laufenden Jahres die Zahl der Millionäre in Bulgarien im Vergleich zum Vorjahr um das Dreifache gestiegen ist. Die Statistik zeigt auch, dass die vermögenden Bulgaren massenweise ihr Geld bei den Banken anlegen, um die hohen Zinsen zu kassieren. Im ersten Quartal des Jahres ist die Gesamtsumme der Geldanlagen der Privatpersonen um eine halbe Milliarde Euro gewachsen. Das bedeutet ein Wachstum von 12 Prozent und das im Winter, als die Haushalte hohe Nebenkosten haben. Gleichzeitig ist ein Rückgang der Bankeinlagen um fast 320 000 zu verzeichnen. Was bedeutet das?

Vor allem, dass die ärmeren unter uns auf ihren Ersparnissen zurückgreifen, damit sie überleben können. Die Fachleute sind der Meinung, dass die Tatsache, dass die Bulgaren dennoch Einiges auf der Bank haben, auf die Volkspsychologie der Bulgaren zurückzuführen ist, nämlich dass sie immer etwas Geld bei Seite haben müssen, um in schweren Zeiten durchzukommen. Wie sollte man dann die Statistik über die wachsende Zahl der Millionäre in Bulgarien verstehen? Ein Grund dafür kann das stabile Bankensystem sein. Andererseits leiden viele bulgarische Unternehmen an den Folgen der Wirtschaftskrise. Es wird immer weniger investiert. Die Zahl der Projekte, die attraktiv für die Investoren sind und dabei wenig Risiko mit sich bringen, ist sehr gering. Das meiste Geld in den Banken ist langfristig eingelegt. So bleibt relativ wenig für die reale Wirtschaft und neue Investitionen.

Dennoch ist der Anteil der bulgarischen Millionäre im Verhältnis zu der Gesamtbevölkerung relativ gering. Das betrifft im allgemeinen die Zahl der Millionäre weltweit. Nur ein Prozent der Haushalte gehört dazu. Dafür aber ist ihr Vermögen auf 38 Prozent des Weltreichtums gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse der neuesten Studie der Boston Consulting Group (BCG). Trotz Krise ist die Zahl der Reichen weltweit um 12 Prozent gestiegen, zeigt die Untersuchung. An erster Stelle sind die USA, gefolgt von Japan, China, Großbritannien und Deutschland. Die meisten Millionäre in Europa haben sich in der Schweiz niedergelassen. Der reichste Mann Bulgariens besitzt über 1,5 Milliarden Dollar. Er ist ein Straßenbauunternehmer und kontrolliert auch die Duty free Läden. Unter den Reichsten in Bulgarien sind auch Damen, darunter eine Bankunternehmerin, die auch im Hotelgewerbe und in der Weinherstellung investiert hat.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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