Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Michail Jordanow: "Die Musik ist unermesslich und die Kunst soll in aller ihrer Formen geachtet werden"

Foto: Archiv

Über sechs Jahrzehnte geht die bulgarische Folklore um die Welt auch dank des Ensembles für Volkslieder und Tänze "Philipp Kutew". Es gibt viele Menschen, die ihren Beitrag für den Erfolg der Formation geleistet haben, unter ihnen ist auch Michail Jordanow. Geboren in Sofia im Jahre 1924, widmete er 40 Jahre seines Lebens dem Folkloreensemble, dessen Mitglied und später auch Dirigent er gewesen ist.

"Dort habe ich die echte Folklore kennen gelernt", berichtete er in einem Interview, das in unserem Archiv aufbewahrt wird. "Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit Folkloremusik und habe sie zum Beruf gemacht, was ich nie im Leben bereut habe. Ich kann mich heute noch an den ersten Begegnungen mit großen Interpreten erinnern. Diese Musik überträgt eine so große Energie, dass man nie von ihr unberührt bleiben kann. Die Formation "Philipp Kutew" wurde von Menschen gegründet, die die Magie der Musikfolklore in sich trugen."

Leider konnte Michail Jordanow sein 90. Geburtstag nicht begehen – er hat uns in diesem Sommer verlassen. Hinterlassen hat er uns aber Hunderte Aufnahmen von Folkloreliedern und Tanzmusik. Nur wenige wissen, dass er von Beruf Architekt war. Während seines Studiums aber spielte er in verschiedenen Formationen. Eines Tages hat er sich für das Ensemble "Philipp Kutew" beworben und das hat sein Leben verändert. Gleichzeitig arbeitete er mit der Kinderformation "Iswortsche".

"Philipp Kutew hat darauf bestanden, die Kindergruppe zu gründen, damit wir für den Nachwuchs auch in der Folkloremusik sorgen und unsere Erfahrung weiter geben. Ich bin ihm dafür sehr dankbar. Er hat unendlich viel für die Förderung der Musikfolklore gemacht. Ich habe auch von den Kindern, die ich unterrichtet habe, viel gelernt. Die Bühne war für sie eine prägende Erfahrung. Sie konnten auch vieles für ihr weiteres Leben lernen, egal ob sie bei der Musik blieben oder nicht. Die Musik ist unermesslich und die Kunst soll in aller ihrer Formen geachtet werden."

Übersetzung: Milkana Dehler



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Folklore-Trachtenfestival in Scherawna versetzt die Besucher in vergangene Zeiten

Vom heutigen Tag bis zum 24. August findet in der Gegend Dobromeriza das 15. Folklore-Trachtenfestival Scherawna – 2025 statt.  Mehr als 30 Kaba-Dudelsäcke werden um 20.00 Uhr den Auftakt geben. Das Festival zieht jedes Jahr Tausende Besucher..

veröffentlicht am 22.08.25 um 17:40

Ziegel, Lehm und Nostalgie - das Dorf Mandriza und seine ungewöhnlichen Häuser

Südlich von Iwajlowgrad stoßen wir auf einen der seltsamsten Orte Bulgariens - willkommen in Mandriza! Das im 17. Jahrhundert von albanischen Siedlern gegründete Dorf in den Rhodopen hat sich nicht nur die Sprache bewahrt, sondern auch die..

veröffentlicht am 21.08.25 um 14:10

Folkloreensemble „Jantra“ aus Budapest tritt beim Festival „BalkanFolk“ in Palma de Mallorca auf

Das bulgarische Tanzensemble „Jantra“ aus Budapest wird Anfang Oktober am vierten Internationalen Folklorefestival „BalkanFolk“ in Palma de Mallorca teilnehmen, berichtete die BTA.  Die Initiative vereint Volkskunst von Künstlern aus verschiedenen..

veröffentlicht am 19.08.25 um 13:00