Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Die Rote Kirche bei Perustitza zieht wieder zahlreiche Besucher an

БНР Новини
Foto: Weneta Nikolowa

Im Fuße der Rhodopen, etwa zwei Kilometer von Perustitza und 140 Kilometer von Sofia entfernt, schmiegt sich die so genannte Rote Kirche. Der Kirchenbau ist eines der beeindruckenden Denkmäler frühchristlicher Architektur in Bulgarien. Die Kirche konnte unlängst wiederhergestellt werden. Die Wissenschaftler sind sich uneinig, wann genau die Rote Kirche gebaut worden ist. Es überwiegt die Meinung, dass sie Ende des 4., Anfang des 5. Jahrhunderts entstand. Damit ist sie eines der ältesten christlichen Bauten in Bulgarien überhaupt. Vermutlich entstand sie – ähnlich, wie auch andere Kirchen, anstelle einer früheren thrakischen Heiligenstätte.

Снимка
Es steht fest, dass das anfängliche Gebäude keine Kirche war“, sagt die Historikerin Maria Andreewa. „Das Gebäude war rund und hatte zwei runde Gänge. Offensichtlich war es eine Kultstätte, wo die Reliquien frühchristlicher Heiliger aufbewahrt wurden. Bekanntlich fand im Jahr 324 das Erste Konzil von Nicäa, das erste ökumenische Konzil, statt. Vermutlich wurde diese Rotunde Jahrzehnte später gebaut“, sagt Maria Andreewa.

Снимка
Im Mittelalter verwandelt sich die Rotunde in eine christliche Basilika, die der Heiligen Mutter Gottes geweiht wurde. In den darauffolgenden Jahren wurde der Kirchenbau mehrmals zerstört und wieder errichtet. Heutzutage ist er als die „Rote Kirche“ wegen des Backsteins und des rosigen Mörtels bekannt.

Von den meisten frühchristlichen Bauten bleiben bis heute höchstens 50 Zentimeter der Außenwände und Teile der Bodenmosaiken erhalten. Von der Roten Kirche blieb eine 14-Meter-hohe Wand“, erzählt weiter Maria Andreewa. „Die Fachleute behaupten, dass die volle Höhe des Kircheninnenraums 17 Meter betragen hat. Stelle man sich nur vor, wie majestätisch diese Kirche einst war! Sie ist in die Geschichtsbücher als eine Basilika eingegangen, aber als eine Basilika bezeichnet man eigentlich Bauten, die aus einem Raum bestehen. Die Rote Kirche hingegen hat vier Kuppel und entsprechend vier Räume. Hinzu kommen die Gänge rund um den Kircheninnenraum, der Vorraum und die Altarapsis. Die Fachleute konnten zwei Schichten der Wandmalereien freilegen. Die erste Schicht stammt aus dem 5.-6. Jahrhundert, die zweite – vom 10.-12. Jahrhundert“, so Maria Andreewa.

Снимка
Die Rote Kirche bei Perustitza muss sehr üppig verziert gewesen sein. Auf dem Boden des Kircheninnenraums gab es ein bemerkenswertes Mosaik. Die Wände waren zum Teil mit Marmor beschichtet. Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche zerstört. Der tschechische Geschichtsschreiber Konstantin Jiricek war der erste, der in neueren Zeiten ein Interesse am Kirchenbau zeigte. 1883 sah er die Kirchenreste zum ersten Mal und beschrieb sie in seinen Chroniken. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die wunderschöne Kirche wiederhergestellt und heute zieht sie wieder zahlreiche Besucher an. Unlängst konnte sie wieder erneuert werden und glänzt heute in ihrer vollen Pracht.

Übersetzung: Vessela Vladkova

Fotos: Weneta Nikolowa

Dieser Beitrag ist mit der Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Projekts „Kommunikationskampagne zur Förderung des Inlandstourismus in Republik Bulgarien“ entstanden.



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarien und Montenegro erörtern Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative „Destination Balkan

Der bulgarische Tourismusminister Miroslaw Borschosch und seine montenegrinischen Amtskollegen Simonida Kordić und Maja Vukićević haben über das Entwicklungspotenzial von Sofia und Plowdiwim Rahmen der bulgarischen Initiative „Destination Balkans“..

veröffentlicht am 21.01.25 um 11:59

Wein, Wellness, Chillen - eine unschlagbare Kombi für das Wochenende

Die Weinkultur in Bulgarien erfährt derzeit einen Aufschwung. Immer mehr Orte und Veranstaltungen ziehen die wachsende Zahl von Weinliebhaber an und steigern das Interesse am Weintourismus. Im Jahr 2024 ist die Nachfrage nach Weinverkostungen deutlich..

veröffentlicht am 19.01.25 um 11:05

Felsenkirchen und das größte Süßwasseraquarium – Das Museum in Russe zieht immer mehr Besucher an

Das Interesse an den Ausstellungen und Veranstaltungen des Regionalen Geschichtsmuseums in Russewächst. In den vergangenen 12 Monaten wurde es von 95.966 Menschen besucht. Das sind 5.209 Besucher Menschen mehr als im Jahr 2023. Auf der..

veröffentlicht am 19.01.25 um 08:45