Er ist ein begabter und ehrgeiziger junger Mann, der zuversichtlich ist, seinen Kindheitstraum verwirklichen zu können. Gemeint ist Dimiter Petrow, der Autor des Trickfilms „Der goldene Apfel“. Er wurde in Sofia geboren, da seine Familie aber ein ziemlich mobiles und dynamisches Leben führte, wuchs er bis zu seinem 16. Lebensjahr in 14 bulgarischen Städten auf und konnte ihre typische Atmosphäre in sich aufnehmen. Einige befinden sich in den Rhodopen, andere im Nordwesten Bulgariens – alles magische Orte, die ihn beeinflusst haben.
„Ich bin in unterschiedlichen Bergorten aufgewachsen. Dort gibt es bis auf den heutigen Tag Sagen und Legenden von Waldfeen, Drachen und sonstigen Fabelwesen. Für ein Kind ist es interessant, die Umgebung zu wechseln. An dieser Stelle muss ich sagen, dass die Rhodopen unfassbar schön sind. Obwohl ich damals noch ein kleines Kind war, habe ich immer noch einzelne wirklich beeindruckende Bilder, Landschaften und Ausblicke in Erinnerung. Während meines Studiums in Großbritannien wurde mir bewusst, wie sehr ich die Berge vermisse und was für ein Reichtum die Rhodopen, das Balkan-, Pirin- und Rilagebirge sind."
Dimiter hat an der Westminister University studiert. Während seines Studiums hat er bei Branchenriesen wie Cartoon Network Studios Europe mitgearbeitet.
„Während ich in diesem Studio gearbeitet habe, habe ich mit dem Trickfilm „Der goldene Apfel“ begonnen, denn ich habe gesehen, wie so eine Produktion gemacht wird. Einerseits hat die Arbeit im Studio den Zauber der Trickfilmserien zerstört, mit denen ich aufgewachsen bin, andererseits wurde mir klar, dass es keine Zauberei, sondern ein gut organisierter Prozess ist, der viel Wissen und Arbeit voraussetzt. Solche Filme können durchaus auch in Bulgarien gemacht werden. In London ist mir aufgefallen, dass jedermann von Feen, Drachen und Elfen gehört hatte, keiner aber von unseren Waldfeen und Schembartläufern. So ist die Idee von einer bulgarischen Trickfilmserie entstanden, die auf der Mythologie und Folklore Bulgariens und des Balkans fußt. Ich bin also Bulgarien zurückgekehrt, um mich vor Ort umzusehen und habe hier viele begabte junge Leute voller Schaffenskraft kennen gelernt.“
Produzentin des Projekts wurde Elena Rapondschiewa, die ihr Studium ebenfalls in Großbritannien absolviert hat. Zur visuellen Gestaltung der Serien hat auch die Chefdesignerin Swetla Radiwoewa. Sie hat die Hauptheldin Wihra entworfen, deren Haar eine Wolke ist und gab auch wertvolle Tipps für die Kostüme der Frauenhelden. Swetla arbeitet momentan in den Walt Disney Animation Studios. Anfangs haben vier Enthusiasten an der Trickfilmserie „Der goldene Apfel“ mitgewirkt, mittlerweile sind es an die 20. Sie investieren nach Arbeitsschluss viel Zeit und Arbeit in diese Serie, in deren Genuss die Zuschauer bald kommen sollen. Wir fragten Dimiter, welche Ziele dieses Projekt verfolgt.
„Das Projekt setzt sich zwei Ziele. Zum einen wollen wir die Kultur und Mentalität der Bulgaren und der anderen Balkanvölker von ihrer positivsten Seite zeigen. Wir wollen unsere Mythologie und Folklore zeigen, das, was uns über all die Jahre als Volk bewahrt hat und zwar in einer für die jüngeren Generationen verständlichen Weise. Das andere Ziel dieses Projekts ist, begabten jungen Bulgaren, Zeichentrickmachern, Designern und Künstlern die Möglichkeit zu geben, sich zu verwirklichen. Wir hoffen, dass „Der goldene Apfel“ nur der Anfang eines schönen, modernen, wettbewerbsfähigen bulgarischen Produkts ist, das uns in ein positives Licht rückt. Wir würden gern andere Projekte dieser Art in die Wege leiten, um unsere Kultur von ihrer schönsten Seite zu präsentieren. In Bulgarien können viele schöne Dinge passieren, wir müssen sie nur sehen und den anderen auch zeigen“, sagte abschließend Dimiter Petrow.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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