Einen Job zu finden ist für viele Arbeitslose keine einfache Sache, umso schwieriger wird es, wenn man dazu noch eine Behinderung hat. Darunter leiden die jungen Menschen mit geistiger Behinderung am meisten. In Bulgarien sind sie zu einem Leben in der Isolation verdammt. Dabei vergisst man oft, dass das Recht auf Arbeit zu unseren Grundrechten zählt.
Das Erfreuliche ist, dass sich immer mehr Nichtregierungsorganisationen der schwierigen Aufgabe annehmen, die soziale Integration von Behinderten zu unterstützen. Dazu zählt auch die Stiftung "Marias Welt", gegründet 2012 von der Familie einer jungen geistig behinderten Frau. Die Stiftung bemüht sich, das Leben nicht nur der Menschen mit Behinderung zu erleichtern, sondern auch ihrer Familien, denn das Schicksal trifft alle hart. Besonders erfolgreich ist das Tageszentrum der Stiftung, wo junge behinderte Menschen im Alter zwischen 18 und 35 gepflegt werden. Sie werden aber auch ausgebildet und im stiftungseigenen Café kann man etwa einen Kaffee mit selbstgebackenen Süßigkeiten genießen oder sich bei einem Glas frischgepresster Limonade erfrischen. Sonja Spassowa leitet die Tagesstätte in Sofia.
"Kürzlich haben wir unseren zweiten Geburtstag gefeiert und einen Tag der offenen Türen veranstaltet", sagt Sonja Spassowa. "Es sind viele Gäste gekommen. Sie konnten Violeta und Nadeschda kennen lernen, die mittlerweile bei uns fest angestellt sind. Die Geschichte der beiden jungen Frauen zeigt, dass Menschen mit geistiger Behinderung sich selbst und auch anderen behilflich sein können. Violeta und Nadeschda dienen als Motivationsbeispiel für viele andere, die ähnliche Schwierigkeiten haben, einen Anschluss zu finden. Wir haben mit einer Fotoausstellung diese Menschen ans Tageslicht geführt. Das Tageszentrum organisiert immer wieder verschiedene Veranstaltungen in der Stadt, so dass der direkte Kontakt zu unseren Mitmenschen mit geistiger Behinderung möglichst unkompliziert stattfinden kann", sagt Sonja Spassowa.
Im Tageszentrum arbeiten ausgebildete Fachkräfte, die ihre ersten Berufserfahrungen als Sozialarbeiter meistens im Ausland gesammelt haben. Sie bringen den behinderten Menschen verschiedene Fähigkeiten bei, angefangen bei einfachen Dingen aus dem Alltag. Denn für viele ist das einfache miteinander reden oder die Körperhygiene eine Herausforderung, die sie allein nicht meistern könnten. Darüber hinaus lernen die jungen Menschen zu kochen oder zu nähen. Sie stellen aromatisierte Seifen und Kerzen her. Und im Artatelier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wie groß ist aber die Akzeptanz für diese Menschen in unserer Gesellschaft? Dazu wieder die Leiterin des Tageszentrums Sonja Spassowa.
"Es ist wichtig zu betonen, dass diese Menschen nicht krank sind", sagt sie. "Sie können ihren Beitrag in unserer Gesellschaft leisten, wenn man sie lässt. Es hängt von uns, "normalen" Menschen ab, ob die Behinderten eine Chance bekommen. Menschen mit geistiger Behinderung sind grundsätzlich gutmütiger, positiver und freundlicher, als wir es sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch sie Träume haben", sagt Sonja Spassowa.
Wie sich eine junge Dame im Tageszentrum für geistig behinderte Menschen fühlt, erfahren wir von der 26jährigen Iwa Mladenowa, die jeden Tag ins Tageszentrum kommt.
"Mir gefällt es hier sehr gut", sagt Iwa. "Hier lerne ich verschiedene Dinge und auch, wie ich im Alltag besser zurecht komme. Wir sind zwar anders, aber wir wollen so akzeptiert werden, wie wir sind", sagt Iwa.
Übersetzung: Vessela Vladkova
Fotos: Blagorodna Georgiewa und Stiftung "Marias Welt"
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