Kurz vor Weihnachten und Silvester sind viele Kunden im Kaufrausch und das wissen auch illoyale Händler zu nutzen. Wenn man im Geschäft oder an anderen Stellen mit fiesen Handelstricks konfrontiert wird, sollte man sich nicht einfach im Bekanntenkreis darüber beklagen, sondern die Verbraucherschutzkommission signalisieren. Ihre Aufgabe ist es, Bürgern in solchen Situationen zu helfen und die Lage auf dem Markt zu kontrollieren. Am häufigsten beschweren sich die Kunden über beschädigte Artikel oder Rückgabeverweigerungen in den Bereichen Kommunikationen, Audio-visuelle Technik, Haushaltsgeräte oder aber um unnötige langfristige Vertragsbindungen im Zusammenhang mit Sonderangeboten. Das sagte für uns der Vorsitzende der Verbraucherschutzkommission Dimiter Margaritow. Seinen Worten zufolge könne die Kommission in ca. 70 Prozent der Fälle helfen. Auch die Zahl unlauterer Handelspraktiken ist rückläufig. Haben die bulgarischen Verbraucher gelernt, ihre Rechte wahrzunehmen, fragten wir den Experten.
„Jein“, meint Dimiter Margaritow. „Die Statistik aus der letzten Sommersaison belegt, dass in unseren Sprechzimmern, die wir in den großen Seebädern eingerichtet haben, zweimal mehr Verbraucher über ihre Rechte beraten werden wollten, ohne Opfer von Verletzungen gewesen zu sein. Das bedeutet, dass die Menschen zunehmend unterrichtet sein wollen, was sie unternehmen können, wenn sie merken, dass man sie in Geschäften, Hotels und Restaurants übers Ohr hauen oder anderweitig ihren Komfort stören will. Oft schweigen sich die Kunden aber auch aus, wenn sie sehen, dass sie betrogen werden. Wir sollten daran arbeiten, die Verbraucherkultur unserer Landsleute zu steigern, denn so müssen die Händler einsehen, dass die Betrugsversuche den Menschen nicht egal sind und dass sie mehr reguläre Kunden gewinnen können, wenn sie sich korrekt verhalten“, erläutert Dimiter Margaritow.
Es liegt bereits die Analyse vom sogenannten Black Friday am 27. November vor – dem Tag mit den größten Preisermäßigungen im Jahr.
„An diesem Tag haben wir 130 Kontrollen vorgenommen und etwa 20 Verletzungen registriert“, sagte uns Dimiter Margaritow weiter. „Die größten Verletzungen haben wir bei der Angabe der Rabatt-Prozentpunkte festgestellt, die die Kunden hinters Licht führen. Den wahren Preisnachlass sehen sie erst an der Kasse – d.h. wenn es bereits zu spät ist. Es gab auch Handelsobjekte, die im Internet bekannt gegeben haben, dass sie sich am Black Friday beteiligen werden und es dann nicht getan haben. Die Kunden haben das aber erst erfahren, als sie bereits vor Ort waren und wo man dann leicht in Versuchung kommt, ungeplante Einkäufe zu machen. Wir wissen bereits, mit welchen Verletzungen wir bei Sonderangeboten rechnen können und werden während der bevorstehenden Feiertage alles unternehmen, damit die Bürger nicht damit konfrontiert werden“, verspricht Dimiter Margaritow.„Die Menschen müssen ihre Rechte als Verbraucher und EU-Bürger kennen. Es gibt ein gesamteuropäisches System von Vorschriften und Regelungen zum Schutz der Verbraucher und all diese Rechte sind per Gesetz garantiert, beispielsweise die bedingungslose Kündigung von Interneteinkäufen. Die Händler sind nicht befugt, diese Rechte im Zusammenhang mit Sonderangeboten etc. aufzuheben. Bei Problemen sollten Kunden unbedingt ihre Rechte wahrnehmen. Wenn sich ein Händler sich weigert, ihr Problem zu lösen, dann sollten sie sich an uns wenden, damit wir den entsprechenden Händler überprüfen und wenn nötig auch sanktionieren“, rät Dimiter Margaritow abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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