„BG – Das Geheimnis. Von Orpheus bis Wanga“ – unter dieser Überschrift erschien ein Buch des bulgarischen Regisseurs Stilian Iwanow. Er nennt es ein Kino-Buch, weil es darin um Filme geht, die er gedreht hat. Mittlerweile hat er über 40 Dokumentarfilme produziert, von denen einige auch im Ausland populär sind.
„Dieses Buch entstand eigentlich auf Geheiß meines langjährigen Freundes Martin Radoslawow“, erzählt uns der Regisseur. „Er sagte stets zu mir: „Ich habe keine Zeit, mir deine Filme anzuschauen – erzähl mir auf die Schnelle, worum es geht.“ Das ist natürlich keine allzu löbliche Meinung zu dem, was ich mache; er hat mich aber dazu veranlasst, all das zu Papier zu bringen, was mich bei den Dreharbeiten beeindruckt hat. Ich beschreibe meine Treffen mit Menschen, die von der Unsterblichkeit der menschlichen Seele fest überzeugt sind. Sie glauben an die Wiedergeburt und dass man auf die Erde kommt, um sich zu Vervollkommnen. Martin hat stets auf mich eingeredet, dieses Buch zu schreiben; und nun ist es in Apostroph Verlag erschienen, dem ich dafür sehr dankbar bin.“
Zu Beginn des Jahres 1996 besuchten Stilian Iwanow und die Schauspielern Newena Kokanowa die berühmte bulgarische Hellseherin Wanga. Sie hatte übrigens sein Stottern geheilt, als er noch ein Kind war. Viele Jahre später hatte er nicht den Mut zu sagen, dass er einen Film über sie drehen will. Nachdem sie sich zwei Stunden lang unterhalten hatten, sagte sie ihm: „Ich weiß, warum du hierher gekommen bist. Es wird klappen“. Und es klappte tatsächlich – er machte einen Film über sie. Im Buch hat Iwanow auch die Wunder beschrieben, die sich mit der ehrwürdigen Stojna zugetragen haben. Sie lebte vor Wanga und galt ebenfalls als ein Medium mit übernatürlichen Fähigkeiten. Auch heute noch kommen Menschen aus ganz Bulgarien und sogar aus dem Ausland und suchen in der Kirche, in der Stojna gelebt hat, nach Heilung. Stilian Iwanow kommt in seinem Buch auch auf eine andere Bulgarin mit übersinnlichen Fähigkeiten zur sprechen – Wera Kotschowska. Als sie in Japan Wissenschaftler näher untersuchten, waren sie stark beeindruckt – sie konnte mit ihren Gedanken den Säuregehalt von Wasser verändern, wie auch den Alkoholgehalt. Auch der Blutdruck reagierte auf ihren Willen hin. Ferner war sie in der Lage, uralte Schriften und selbst Gedanken auf Japanisch zu lesen. Nebenbei heilte sie auch unheilbar kranke Menschen...
Das Buch von Stilian Iwanow trifft den Leser mit dem Naturheiler Petar Dimkow, von dem das dreibändige Werk „Die bulgarische Volksmedizin“ stammt. Er hat im Laufe seines Lebens Tausenden Menschen geholfen. Sein Rezept für ein langes Leben lautet: „Reines Gewissen, gutes Herz und Mäßigkeit in allem. Lebt brüderlich, wie es Menschen geziemt. Der Herrgott hat uns 10 Gebote gegeben, die Jesus Christus zu einem zusammengefasst hat: Tue den anderen nicht das an, was man dir nicht antun soll.“ Die Tochter von Petar Dimkow, die Malerin Lili Dimkowa, wird ebenfalls in dem Buch vorgestellt.
Die Redakteurin des Buches, Dragomira Iwanowa, wendet sich an den Autor mit folgenden Worten: „Ich danke dir, dass du mir Zugang in deine Welt gewährt hast und das nicht zum ersten Mal, da wir bereits seit längerer Zeit zusammenarbeiten“, sagt Iwanowa. „Damit bin ich den Menschen näher gekommen, über die du Filme gedreht hast und von denen das Buch handelt. Von Anfang an war mir bewusst, dass dieses Buch eine Lebensschule ist, in der man auf dem Weg des Geistes wandeln kann.“
Das Buch von Stilian Iwanow geht auf die Anfänge zurück – die thrakische Zivilisation und den mythischen Sänger Orpheus, der mit seiner Musik Menschen und Tiere verzaubert hat. Iwanow wagt auch einen Ausflug in die mystische Welt der Derwische, der Ratschläge für das Leben, die Gesundheit, die Liebe und Freundschaft entspringen.
„Für dieses Jahr bereiten wir zwei Filme vor – der eine darunter über den Schamanismus“, erzählte uns der Regisseur. „Die Dreharbeiten begannen im Dezember vergangenen Jahres, als wir nach Kanada fuhren. Dort trafen wir einen Mann vom Stamm „Eiskristall“. Ich war überrascht, weil ich die Dinge, über die er erzählte, bereits in Indien, der Türkei und Ägypten gehört hatte. Er sagte, er habe keine Bücher gelesen - das Wissen, das er besitze, sei das seines Stammes. Die ganze Zeit über erzählte er von der Wiedergeburt der Seele und über den Sinn des menschlichen Lebens. Das ist der eine Film; der andere ist Neschka Robewa, der Turnerin und berühmtesten und erfolgreichsten Gymnastik-Trainerin aller Zeiten, gewidmet. In diesem Jahr begeht sie ihren 70. Geburtstag. Sie hat mich als Regisseur ausgesucht, um anlässlich ihres Jubiläums über ihr Leben zu erzählen.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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