Ist die Betreuung eines Pflegekindes Beruf oder Berufung? Sind wir bereit, einem Kind auf bestimmte Dauer Sicherheit und Wärme zu geben und ihm mit gutem Beispiel voran zu gehen? Braucht man eine bestimmte Ausbildung, um Pflegeeltern zu sein? Welche besonderen Bedürfnisse haben schutzbedürftige Kinder? Wie wird dieses Problem in Bulgarien gelöst? Auf all diese Frage sucht die Schutzmantelmadonna-Stiftung in sechs Treffen zu diesem Thema eine Antwort.
Die Begegnungen finden bis 18. Februar jeden Samstag in der Sofioter Atelier-Bibliothek „Vogelhaus“ statt. Gedacht sind sie für alle jene, die ihr Heim und Herz für Sozialwaisen öffnen wollen.
Gastlektorin ist Alina Wodenitscharowa. Sie beschäftigt sich seit acht Jahren intensiv mit Problemen in der Frühentwicklung von Sozialwaisen und Kindern mit besonderen Bedürfnissen:
„Die Initiative der Schutzmantelmadonna-Stiftung ist auf die elterliche Sorge für schutzbedürftige Kinder ausgerichtet“, erklärt Alina Wodenitscharowa. „Jeder Sozialwaise braucht von Beginn an eine Familie oder ein familiennahes Umfeld. Die Fürsorge für so ein Kind ist Beruf und Berufung zugleich. Die Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, werden bei nahen Verwandten oder ausgebildeten und eingetragenen Pflegeeltern untergebracht, die sie erziehen und ihnen Wärme und Geborgenheit geben. Die zeitlich begrenzte Unterbringung unterscheidet sich von der Adoption, darf sich jedoch keinesfalls auf den Umgang mit dem Kind auswirken.“
In Bulgarien sind über 2.000 Kinder in Pflegefamilien untergebracht. Um Stress bei der Unterbringung zu vermeiden, müssten alle an einem Strang ziehen, meint Alina Wodenitscharowa. „D.h. das Jugendamt, gut ausgebildete Pflegeeltern, die unterstützenden Organisationen als auch die Sozialbehörden, die den leiblichen Eltern helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Ziel ist es, rasch die beste Lösung für das Kind zu finden – entweder schnellstmöglich zu seinen leiblichen Eltern zurückzukehren oder Adoption.“
Viele Kinder werden jahrelang in Pflegefamilien großgezogen, da ihre leiblichen Eltern keine Einwilligung für eine Adoption geben, gleichzeitig jedoch nicht in der Lage sind, ihre Lebenssituation in den Griff zu bekommen, die erst zu all dem geführt hat. Jeder Fall ist anders, denn jedes Kind hat sein eigenes Schicksal.
„Ich bin sehr froh, dass die Bulgaren seit über fünf Jahren an diesen Problemen Anteil nehmen und ihre Herzen geöffnet haben“, sagt Alina Wodenitscharowa. “Unsere Sache ist eigentlich eine Mission zur Rettung von Kindern, besonders in den ersten drei Lebensjahren. Natürlich können wir noch viele Sachen besser machen. Wir haben die großen Kinderheime für neugeborene bis dreijährige gesunde Kinder geschlossen und damit einen großen Schritt zu endgültigen Lösung dieses Problems gemacht. Ich selbst habe geraume Zeit im Ausland gearbeitet und sehe, dass es in Bulgarien in diesem Bereich voran geht.“
Übersetzung: Christine Christov
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