Die rund einmonatige Rundreise der bulgarischen Außenministerin Ekaterina Sachariewa durch einige Balkanländer endete in Montenegro. Zuvor besuchte sie Serbien, Albanien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina. Ihre letzte jedoch nicht unwichtigste Station war Podgorica.
Die Visite in Montenegro war die erste in diesem Land, die ein bulgarischer Außenminister unternimmt, nachdem es im Juni der NATO beitrat. Laut einigen Beobachtern wird es das erste Land des Westbalkanraums sein, das Mitglied der Europäischen Union werden wird. Der politische Dialog zwischen beiden Ländern ist seit den letzten drei Jahren besonders intensiv – fünf Treffen auf Präsidentenebene und genauso viele auf Außenministerebene.
Neben dem gegenseitigen politischen Interesse haben sich auch die Beziehungen zwischen den Bürgern beider Länder vertieft. Im vergangenen Jahr wurde Montenegro von 5.000 Bulgaren besucht, was zwar nicht viel ist, aber immerhin fünfmal mehr, als 2015.
Wie in allen anderen Balkanstaaten, die Sachariewa besuchte, stellte sie auch in Podgorica die Prioritäten der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte kommenden Jahres vor. Darunter ist die Förderung der EU-Integration des Westbalkanraums. Die EU-Beitrittsgespräche begannen mit Montenegro im Jahre 2012. Bisher wurden 3 der 35 Verhandlungskapitel zeitweilig geschlossen. Bis Anfang kommenden Jahres sollen zwei weitere geöffnet werden. Sachariewa schlug ihrem montenegrinischen Amtskollegen Srdjan Darmanović vor, dass Experten der staatlichen Verwaltung Montenegros in Sofia weitergebildet werden. Bulgarische Spezialisten sollen ihrerseits vor Ort bei der Schließung der EU-Verhandlungskapitel helfen.
Innerhalb der Gespräche wurde ferner der jüngste NATO-Beitritt angeschnitten, aber nicht weiter kommentiert. Minister Darmanović bedankte sich für die Teilnahme eines bulgarischen Hubschraubers an Brandbekämpfungseinsätzen in Montenegro, und meinte, dass das der erste Test des NATO-Mechanismus zur Unterstützung in Krisen gewesen sei. Sachariewa entgegnete ihrerseits, dass die Entsendung eines Hubschraubers das wenigste gewesen sei, was Bulgarien tun konnte.
Die Spannungen zwischen Podgorica und Moskau, resultierend aus dem NATO-Beitritt Montenegros, wurden in den Gesprächen mit keinem Wort erwähnt. Damit zeigten beide Außenminister, dass sie dieses Problem nicht überbetonen wollen, zumal es auch kein Gegenstand der bilateralen Beziehungen zwischen Montenegro und Bulgarien ist. In dieser Beziehung wiederum brachte Minister Darmanović seine Erwartung zum Ausdruck, nach einem Staatsbesuch von Rumen Radew, bei erster Gelegenheit den bulgarischen Premierminister Bojko Borissow zu einer Visite in Montenegro begrüßen zu können.
Nach ihrer Balkanrundreise kommentierte Ekaterina Sachariewa, dass die Integration des Westbalkanraums in die EU nicht nur eine der fünf Prioritäten der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft sei, sondern auch eines der langfristigen Ziele der Außenpolitik Sofias.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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