Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Lajos-Kossuth-Museum – das einzige in Bulgarien, benannt nach einem Ausländer

Foto: koshut-museum.hit.bg

Am 22. August des Jahres 1849 betrat der Anführer der ungarischen Unabhängigkeitserhebung Lajos Kossuth zum ersten Mal bulgarischen Boden – als Emigrant. Kossuth und einige seiner Mitstreiter flohen nach der Niederschlagung des ungarischen Unabhängigkeitskrieges, der am 15. März 1848 ausgebrochen war, ins Exil nach Bulgarien, das damals noch unter osmanischer Fremdherrschaft stand. Er war gezwungen zu emigrieren, doch von seinen Briefen an über 15 Staatsoberhäupter wurde nur einer beantwortet – der Sultan des Osmanischen Reiches lud ihn und seine Gefolgsleute ein, seine Gäste zu sein. Nach der Ankunft in Widin an der Donau reiste die Gruppe weiter bis nach Schumen im heutigen Ostbulgarien, das damals eine gut befestigte Garnisonsstadt war. Doch Kossuth blieb nicht lange, denn Österreich setzte den Sultan unter Druck, den Revolutionär auszuliefern. So musste der ungarische Freiheitskämpfer seine Flucht fortsetzen – für ihn begann eine lange Reise...

„Lajos Kossuth gilt als einer der einflussreichsten Politiker des 19. Jahrhunderts. Viele seiner politischen Ideen wurden später realisiert. Eine davon ist die Vereinigung der Donauanrainer. Man kann die Idee auch als einen Vorläufer der verschiedenen europäischen Vereinigungen und auch der EU betrachten“, erklärt die Historikerin und Kuratorin im Museum „Haus - Lajos Kossuth“ in Schumen, Stanimira Angelowa. Dieses Museum wurde vor 70 Jahren gegründet und ist das einzige in Bulgarien, das den Namen eines Ausländers trägt.

Mehr über die Geschichte dieses Museums können Sie aus einem unserer Beiträge erfahren, die Sie hier finden können.

Redaktion: Elena Karkalanowa

Übersetzung: Wladimir Wladimirow


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Mychajlo Paraschtschuk hinterließ seine Handschrift an wichtigen Gebäuden in Sofia

Der ukrainische Bildhauer Mychajlo Paraschtschuk, der architektonische Elemente für die Dekoration einiger der imposantesten Gebäude der bulgarischen Hauptstadt schuf, wurde am 16. November 1878 geboren. Er wurde im Dorf im Dorf Warwarinzi, im..

veröffentlicht am 16.11.24 um 10:25

Iwan Rilski ist einer der meistgeliebten und verehrten bulgarischen Heiligen

Am 19. Oktober ehrt die Bulgarische orthodoxe Kirche den himmlischen Patron des bulgarischen Volkes und der bulgarischen Ärzte. Der Heilige Iwan Rilski, der zu Lebzeiten „irdischer Engel“ und „himmlischer Bewohner“ genannt wurde, ist einer der..

veröffentlicht am 19.10.24 um 08:35

Tarhana schützte früher vor Hungersnot, heute vor dem Vergessen

Das erste Tarhana-Fest in Bulgarien findet am 3. August im Dorf Pewelun bei Iwajlowgrad statt. Die Idee für die Veranstaltung, bei der es um die in den traditionellen bulgarischen Lebensmitteln als Geschenk der Natur verschlüsselten Erinnerung an die..

veröffentlicht am 03.08.24 um 10:05