Am Tag, an dem die Bulgarische Orthodoxe Kirche den himmlischen Beschützer Bulgariens – den heiligen Iwan Rilski, ehrt, begehen die Ärzte unseres Landes ihren Berufsfeiertag. Im Jahre 1995 wurde auf Initiative des Bulgarischen Ärzteverbandes dieser bulgarische Heilige als Schutzheiliger der Ärzte in Bulgarien ausgerufen. Und so feiern alljährlich am Tag des heiligen Johannes (Bulgarisch „Iwan“) aus dem Rila-Gebirge am 19. Oktober auch die Ärzte unseres Landes. Laut den Überlieferungen habe der angesehenste unter den bulgarischen Heiligen bereits zu Lebzeiten mit Hilfe Gottes vielen Menschen geholfen. Dank seiner innigen Gebete hätten viele Kranke ihre Gesundheit wiedererlangt. Aber auch nach dem Ableben des Heiligen ereigneten sich viele wundersame Heilungen an seinem Grab, bzw. am Ort, an dem heute seine Gebeine Ruhen – dem Rila-Kloster. Das ist der Hauptgrund, warum die Ärzte ihn zu ihrem Schutzheiligen ausriefen.
Iwan Rilski wurde um das Jahr 876, also rund 10 Jahre nach der Einführung des christlichen Glaubens als offizielle Religion in Bulgarien (865), im Dorf Skrino in der Nähe der heutigen Stadt Dupnitza in Südwestbulgarien geboren.
Bevor er in das Demetrius-Kloster im Wlachina-Gebirge aufgenommen wurde, bestritt er seinen Unterhalt als Hirte. Im Kloster erhielt er eine geistliche Ausbildung und wurde Mönch, zog sich jedoch in die Einöde zurück, die er nach einigen Reisen durch das Land im Rila-Gebirge fand, wo er seine Tage in Gebeten, Fasten und Entbehrungen verbrachte. Später gesellten sich Gleichgesinnte zu ihm, mit denen er ein Kloster gründete, dass sie nach dem Gebirge nannten. In den Jahrhunderten seines Bestehens verwandelte es sich in einen Hort der bulgarischen Bildung und Geistigkeit.
Heute ist das Rila-Kloster das größte in Bulgarien und untersteht direkt der Heiligen Synode – dem höchsten Leitungsorgan der Bulgarischen Orthodoxen Kirche.
Der Tag des heiligen Iwan Rilski wird nicht nur im Rila-Kloster besonders festlich begangen, denn er gilt als der himmlische Beschützer des bulgarischen Volkes und ist der Schutzheilige der bulgarischen Aufklärer. Seinen Namen tragen etliche Schulen sowie das Sofioter Priesterseminar und die Universität für Bergwerkswesen.
Es ist zur Tradition geworden, am Tag des Heiligen am 19. Oktober verdiente Ärzte des Landes auszuzeichnen. Auch in diesem Jahr, das wie das vorangegangene von der Corona-Seuche gekennzeichnet ist, wird an das Selbstopfer der Mediziner aufmerksam gemacht, die in vorderster Linie gegen das Coronavirus kämpfen.Zusammengestellt: Darina Grigorowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES, Archiv
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