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Die Gottesmutter liegt in den Wehen – vom Ignatius-Tag bis Weihnachten

Foto: Archiv

Am Ignatius-Tag sollen keine Hausarbeiten verrichtet werden. Es soll sogar nicht gut sein, das Haus zu verlassen. Diese Vorschriften können die meisten von uns natürlich nicht einhalten, aber es gibt weitere, die sich leichter umsetzen lassen,wie zum Beispiel niemandem am heutigen Tag Geld zu leihen und nichts aus dem Haus zu tragen. Wenn wir dennoch hinausmüssen, sollten wir etwas in den Händen halten. Das Wichtigste ist aber, mit in unseren Seelen gute Gedanken und Wünsche zu tragen.

Den Vorstellungen unserer Vorfahren zufolge setzt der Ignatius-Tag den Anfang für das Neue Jahr. Daher stammen auch die Bezeichnungen „junges Jahr“, „junger Tag“ oder „neuer Tag“. Das ist gar nicht abwegig, denn in diese Zeit fällt die Wintersonnenwende.

Die bulgarische Orthodoxe Kirche feiert heute den Märtyrer Ignatius, auch den Gottesträger genannt. Eine Legende weiß zu berichten, dass Ignatius jenes Kind gewesen ist, dass Christus in die Hände genommen haben soll, als er sich zu seinen Jüngern mit den Worten gewandt hat: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“

Im Volksglauben ist sehr wichtig, wer an diesem Tag das Haus betritt. Vom Charakter dieser Person wurde auf das nächste Jahr geschlossen. Dieser Mensch sollte gesund und möglichst wohlhabend sein, einen guten Namen haben, mit Glück und einer guten Familie gesegneter sein.

Am heutigen Tag finden sich die Weihnachtssänger zusammen, die ihr Repertoire aus Liedern und Sprüchen für den Rundgang durch das Dorf am Abend vor Weihnachten absprechen und die Neuankömmlinge in die Weihnachtsrituale einweisen.

Laut der christlichen Tradition sollen am Ignatius-Tag die Wehen der Gottesmutter eingesetzt haben. Das ist ein in den Volksliedern oft vorkommendes Motiv. So auch im folgenden Volkslied, das wir für Sie ausgewählt haben - „Die Gottesmutter liegt in den Wehen – vom Ignatius-Tag bis Weihnachten“. Es erzählt, wie die Gottesmutter am Heiligabend den jungen Gott mit Rotwein zur Welt gebracht und sich auf den Weg nach einem Paten gemacht hat. Auf dem Weg traf sie den heiligen Basilius, der sich jedoch weigerte, den jungen Gott zu taufen. Da der heilige Johannes "Erde und Himmel" getauft hatte, musste er auch den jungen Gott taufen", bestand Basilius. Es singt die Männergruppe aus dem Dorf Telisch bei Plewen.

Redaktion: Albena Besowska

Übersetzung: Georgetta Janewa



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