Die Feste des Weins und der Liebe, die wir am 14. Februar begehen, spaltete das mehrsprachige Publikum von Radio Bulgarien in unserem Quiz, das in zehn Sprachen durchgeführt wird. Auf die Frage, welchen traditionellen Feiertag man in Bulgarien am 14. Februar begeht, antworteten 58 Prozent der insgesamt 479 Quizteilnehmer richtig – ein Winzerfest. Die zweithäufigste Antwort lautete „Fest der Liebe“.
An diesem traditionellen bulgarischen Feiertag, der dem Weinheiligen Trifon (auch Tryphon geschrieben) geweiht ist, werden zum ersten Mal im Jahr die Weinstöcke beschnitten. Es wird natürlich viel Wein getrunken und die Menschen versammeln sich an einer reichen Tafel. Allerdings wissen nur wenige Menschen etwas über das Leben des heiligen Trifon.Laut der orthodoxen Kirche wurde er um das Jahre 225 in Sampsados (Phrygien) geboren und wurde Opfer der Christenverfolgung unter Kaiser Decius. Wie oft geht auch das Brauchtum in Verbindung mit diesem Heiligen auf vorchristliche Traditionen zurück, nämlich auf die Zeit der Thraker, die sehr starken Wein produzierten, mit dessen Hilfe die Priester mit den Göttern in Kontakt traten. Und so wurde der heilige Trifon ein Weinheiliger.
Ursprünglich wurde der Tag des Weinheiligen am 14. Februar begangen; der Märtyrer galt als Schutzpatron der Weinbauern und Weinhersteller, wie auch der Schankwirte. Mit dem Übergang zum gregorianischen Kalenders, den die Bulgarische Orthodoxe Kirche im Jahre 1968 vollzog, wurde das Tag des heiligen Trifon 13 Tage vorverlegt und er wird seitdem am 1. Februar gefeiert.Für einen ersten Rebschnitt ist es aber an diesem Tag noch zu früh und so blieb das Winzerfest am 14. Februar. Die Winzer ihrerseits ehren den heiligen Trifon nach alter Tradition am 14. Februar, denn schließlich muss das Weinfest auch seinen Weinheiligen haben. Bis heute wird der heilige Trifon auf den Ikonen mit verschiedenen Schneidwerkzeugen in der Hand dargestellt, die im Weinanbau verwendet werden.
Versäumen Sie es nicht, sich an unserem nächsten Quiz zu beteiligen, in dem wir Ihnen eine Frage im Zusammenhang mit dem bulgarischen Folklorebrauch am 1. März stellen, an dem sich die Bulgaren gegenseitig mit sogenannten „Martenitzi“ beschenken und sich damit Gesundheit und Wohlergehen wünschen.Zusammengestellt: Diana Zankowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES
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