„In den bulgarischen Landen gründeten die Schüler von Kyrill und Method literarische Zentren, die Bulgarien zum zweiten Zentrum der orthodoxen Zivilisation nach Byzanz gemacht haben. Hier waren das Fundament und die Wurzeln, von denen aus die gesamtslawische Kultur Kraft schöpfen, wachsen und ihre Einzigartigkeit und Gleichstellung in der christlichen Welt für immer festigen konnte.“ Mit diesen Worten eröffnete Bulgariens Präsident Rumen Radew durch eine Videobotschaft die Internationale Konferenz unter dem Motto „Auch wir haben der Welt etwas gegeben“, die der Kyrilliza gewidmet ist.
„Das kyrillische Alphabet gehört heute nicht nur dem bulgarischen Volk. Die Buchstaben, die in unserem Land ihren Anfang genommen haben, erhellen nun einen viel größeren spirituellen Raum und vereinen Hunderte Millionen Menschen. Als unser wertvollstes Geschenk an die menschliche Zivilisation baut das kyrillische Alphabet Brücken, verbindet Welten, lässt Distanzen und Unterschiede schmelzen“, sagte das Staatsoberhaupt.

Im Grußwort des Patriarchen Neofit, das von Bischof Polykarp verlesen wurde, heißt es, dass das Alphabet ein Symbol unserer slawischen orthodoxen Identität ist. In der Identität liege eines der Probleme der heutigen Moderne. Die Versuche, sie geistig und kulturell zu brechen, führen zu schmerzhaften Prozessen, die in der Gesellschaft tiefe Wunden aufreißen“, erklärte der Patriarch.
Es sei unzulässig, die Geschichte auszutauschen, sie zu verdrehen, manchmal zu vergessen, um der politischen Konjunktur oder geostrategischen Interessen zu dienen, sagte Vizepräsidentin Iliana Jotowa in ihrer Ansprache.
„Mit dem heutigen internationalen Forum zum kyrillischen Alphabet stellen wir uns allen Versuchen, sowohl aus dem Osten als auch aus dem Westen entgegen, die Tatsachen auszutauschen, den Beitrag des frühen bulgarischen Staates zu leugnen, die Bedeutung der beiden literarischen Schulen in Preslaw und Ohrid zu verwerfen oder herabzusetzen, deren Einfluss damals weit über die Grenzen Bulgariens hinausging“, unterstrich die Vizepräsidentin, auf deren Initiative sich namhafte Wissenschaftler und Bulgaristen aus 11 Staaten versammelt haben, darunter aus Österreich, Belgien, Deutschland, Griechenland, Italien, Polen, Litauen und Serbien. Schwerpunkt ihrer Berichte wird das Alphabet als bulgarischer Beitrag zur slawischen Schrift und zum kulturellen Reichtum der Welt sein.

Das wissenschaftliche Treffen soll alle zwei Jahre stattfinden und eine Plattform für die Präsentation neuer wissenschaftlicher Fakten und Forschungen zum kyrillischen Alphabet werden, erklärte die Vizepräsidentin.
Die internationale Konferenz soll mit einem runden Tisch zum Thema „Kyrillisch im 21. Jahrhundert“ und mit einer Ausstellung „Wundersame Ikonen und Heilige Reliquien des Balkans“, die vom Staatlichen Kulturinstitut des Außenministers bereitgestellt werden, zu Ende gehen.
Am 8. und 9. November werden die ausländischen Gäste in die alten bulgarischen Hauptstädte Pliska, Preslaw und Tarnowo reisen, die Depots einiger Museen besuchen und mit den neu entdeckten epigraphischen und archäologischen Sehenswürdigkeiten im Nordosten Bulgariens bekannt gemacht werden.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: BGNES
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