Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Orthodoxe Christen bereiten sich mittels Fast auf Christi Geburt vor

Foto: BGNES

Vierzig Tage vor der Geburt des Erlösers nehmen die orthodoxen Christen nur Fastenspeisen zu sich, um sich auf diesen hochheiligen Feiertag vorzubereiten. Falls aber diese körperliche Entbehrung nicht von Buße, frommen Gedanken, menschenfreundlichen Taten und ermutigenden Worten an unsere Nächsten begleitet werden, haben wir umsonst gefastet, weil wir der Geburt Christi nicht mit gereinigten Herz, Seele und Körper begegnen werden.

Heute (15.11) beginnt die Weihnachtsfastenzeit, durch die uns Gott zur Buße unserer Sünden aufruft. Wir finden Hinweise auf eine solche Enthaltsamkeit bereits im Alten Testament – ​​Moses fastete 40 Tage und Nächte, bevor er die Zehn Gebote Gottes erhielt; der Prophet Elija sah Gottes Herrlichkeit nach einer Fastenperiode; Johannes der Täufer war seinerseits für sein strenges Fasten bekannt. Die Einführung des 40-tägigen Fastens, das mit der Geburt unseres Herrn verbunden ist, fand jedoch erst im 12. Jahrhundert statt.


Laut den Verordnungen der Kirche wird der Tag vor der Fastenzeit besonders begangen. Es kommen ein letztes Mal Nichtfastenspeisen auf den Tisch und die Gläubigen bitten sich gegenseitig um Vergebung willentlicher und unwillentlicher Verfehlungen. Während der darauffolgenden 40 Tage nehmen sie nur pflanzliche Nahrung zu sich, mit Ausnahme des Fests „Mariä Tempelgang“ (21. November) und des Nikolaustages (6. Dezember), an denen der Verzehr von Fisch gestattet ist.

Vater Stelijan Kunew  von der Kirche „Hl. Pimen Sografski“ in Burgas rät den Christen, die an einem Gebrechen leiden, Gott zu bitten, ihnen Kraft zu geben, dieses geistig zu überwinden. Denn jeder müsse seine Seele und sein Herz auf die Begegnung mit Gott vorbereiten – die Geburt Jesu Christi.

Vater Stelijan Kunew

„Er wurde auf Erden geboren, um uns von Sünde und Tod zu erlösen, aber Er muss auch in unseren Herzen geboren werden“, sagt der Priester. „Unser Herz muss zu einem geistlichen Bethlehem werden, in dem wir Gott willkommen heißen können.“

Vater Stelijan Kunew erinnert an die Worte des Apostels Paulus, der sagte, dass wir ein Tempel Gottes werden müssen, um die Zweckbestimmung, das Ziel und den Sinn unseres Lebens zu erfüllen.

„Unser Leben hier auf der Erde, egal wie lange es dauert, ist vorübergehend, begrenzt“, fährt der Geistliche fort. „Während das ewige Leben in dem Augenblick beginnt, in dem wir Gott begegnen und Jesus Christus als unseren Erlöser und Heiland annehmen. Dann spielt es für uns keine Rolle mehr, wann die Trennung von der irdischen Welt und der Übergang in die himmlische Welt eintritt, oder wann wir sterben werden, um es einfach auszudrücken. Im Grunde genommen sterben wir jedoch nicht, sondern leben ewig, und dieses ewige Leben beginnt von da an.“


Wenn uns dann Gottes Gnade zuteilwird, werden wir Freude, Trost und Fürsorge füreinander empfinden und uns so mit kleinen Schritten dem Himmelreich nähern, wie uns der Priester versicherte.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Archiv BNR, Privatarchiv



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Heute ist Arife - der Tag, an dem sich die Muslime auf das Zuckerfest vorbereiten

Heute ist wieder der Tag des Arife, der jedem Bayram vorausgeht. Heute ist wieder der Tag des Arife, der dem islamischen Opferfest Kurban Bayrami vorausgeht. Heute gedenken die Muslime ihrer verstorbenen Angehörigen. In jedem Haus bereiten..

veröffentlicht am 15.06.24 um 09:05

Ausstellung in Sofia präsentiert die alten „Salzherren“ von Prowadia

  Die Ausstellung „Die Herren des Salzes: Prowadia - eine Stadt des Salzes 5600 - 4350 v. Chr.“ wird in Sofia präsentiert. Die temporäre Ausstellung wird am 11. Juni im Nationalen Archäologischen Institut und Museum der Bulgarischen Akademie der..

veröffentlicht am 08.06.24 um 15:30
Nikolai von Plowdiw

Nikolai von Plowdiw erklärt kategorisch Verzicht auf Teilnahme an der Wahl zum Patriarchen

„Ich werde kein Patriarch sein. Das kann ich erklären. Wer der Patriarch sein wird, kommt Ihnen nicht in den Sinn“, erklärte Metropolit Nikolai von Plovdiw. Seine Erklärung erfolgte zwei Tage, nachdem der west- und mitteleuropäische Metropolit Antonius..

veröffentlicht am 03.06.24 um 11:30