Zum ersten Mal hat Amir Alizada im Alter von 4 Jahren Bulgarien besucht. Und heute, 14 Jahre später, ist er Student im ersten Jahr an der Wirtschaftsfakultät der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“. Warum hat der junge Mann aus Aserbaidschan, der sein Abitur mit Auszeichnung bestanden hat, sich für Bulgarien entschieden, obwohl er etliche Möglichkeiten hatte, seine Bildung in Baku oder in einem anderen Land fortzusetzen?
„Bulgarien ist meine zweite Heimat, denn ich habe bulgarische Wurzeln. Von Kindesbeinen an habe ich viel über die historische Heimat meiner Vorfahren gehört. Die Umstände haben sich so ergeben, dass ich beschlossen habe, meine Ausbildung in Bulgarien fortzusetzen. Es gibt keine Zufälle im Leben, denke ich“, sagte Amir Alizada in einem Interview für „Radio Bulgarien“. „Die Tatsache, dass ich heute in Bulgarien bin, ist Kismet (Glückssache) und auf Aserbaidschanisch bedeutet Kismet „Schicksal“. Ich bin jetzt seit zwei Monaten Student und kann mit Sicherheit sagen, dass meine Erwartungen an eine hochwertige Ausbildung erfüllt werden. Ich will wirklich erfolgreich sein und hier liegen alle Voraussetzungen dafür vor.“
Amir sagt, dass er keine Schwierigkeiten bei der Bewerbung, dem anschließenden Einreichen der Dokumente sowie bei der Unterbringung gehabt hat. Er hat bereits viele Freunde gefunden, mit denen er Informationen über wichtige Eventsund über die Sehenswürdigkeiten, Traditionen und Sprachen beider Länder austauscht.
„Es gibt viele Wörter, die sowohl in der aserbaidschanischen als auch in der bulgarischen Sprache verwendet werden. Das ist sehr interessant! Außerdem gibt es auch in Bulgarien viele Berge und ich habe mit meinen Freunden schon mehrmals das Witoscha-Gebirge bestiegen“, sagt Amir. „In Bulgarien ist es selten, einen Studenten aus Aserbaidschan zu treffen. Wahrscheinlich haben mich die bulgarischen Studenten deshalb mit großem Interesse und sehr nett empfangen.“
Der junge Mann hat keine Probleme, die bulgarische Sprache zu verstehen, und das ist kein Zufall:
„Meine Großmutter erzählte mir, dass ihre Urgroßmutter zu Hause immer Bulgarisch gesprochen hat, so dass jeder in unserer Familie von klein auf mit dem Klang der bulgarischen Sprache vertraut ist. Die bulgarische Sprache ist in meiner Familie erhalten geblieben, allerdings mit einem altbulgarischen Dialekt. Als ich beschlossen habe, mich an der Sofioter Universität zu bewerben, begann ich, Privatunterricht zu nehmen“, sagt Amir. „Ich möchte darauf hinweisen, dass an der Slawischen Universität Baku in Aserbaidschan Bulgarisch sowie die Sprache, Geschichte, Kultur und Ethnographie Bulgariens unterrichtet werden. Im Jahr 2022 wurde ein Vertrag zwischen der Slawischen Universität Baku und der Sofioter Universität unterzeichnet und 2004 wurde das „Zentrum für bulgarische Sprache und Kultur“ an der Slawischen Universität Baku eingerichtet. Jetzt erweitere ich meine Bulgarischkenntnissean der Universität in Sofia.“
Amir Alizada sagt, dass er sich in Bulgarien zu Hause fühlt, gern durch das nächtliche Sofia schlendert und hofft, noch viele weitere interessante Orte in Bulgarien zu entdecken. „Ich würde mich sehr freuen, wenn es mehr Studenten aus Aserbaidschan in Bulgarien gäbe. Sie werden nicht nur die Möglichkeit haben, eine gute Ausbildung zu erhalten, sondern auch dieses wunderbare Land und das bulgarische Volk besser kennenzulernen“, meint Amir und freut sich auf seinen ersten unvergesslichen Studentenfeiertag unter Freunden.
„Ich hatte das Glück, Student zu werden und in die nächste Phase meines Lebens einzutreten. Ich wünsche allen Studenten - jetzigen und künftigen -, dass sie nach ihrem Abschluss die Universität mit einem großen Wissensschatz verlassen, denn darum geht es ja. Möge die Arbeit eurer Professoren fruchten, so dass ihr exzellente Spezialisten und Fachleute werdet. Geht stolz erhobenen Hauptes durchs Leben und erzielt Erfolge“, wünscht der junge Mann.
Und das wünschen wir ihm auch!
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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