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Der Journalist Alexander Detew in einem Interview für Radio Bulgarien:

Warum es wichtig ist, in die bulgarischen Gemeinschaften im Ausland zu investieren

Foto: Privatarchiv von Alexander Detew

Zu Beginn der bulgarischen demokratischen Wende 1994 in Plowdiw geboren, wuchs Alexander Detew in Sofia auf. 2013 schloss er das deutschsprachige Gymnasium in Sofia ab und studierte später in Wien. Nach dem Erwerb des Diploms für Journalistik und Kommunikation war er für mehrere bulgarische Medien tätig, absolvierte ein Praktikum im Bulgarischen Nationalen Rundfunk und hatte eine Sendereihe im Nationalen Fernsehen. Seit etwa vier Jahren arbeitet Alexander Detew bei der Deutschen Welle in Deutschland. Trotz seines Engagements hört seit Herz nicht auf, für die bulgarische Gemeinde in Wien zu schlagen. Er beteiligt sich aktiv an ihren Initiativen und Medien, dem Magazin „Wien, unsere Stadt“, der Radiosendung „Orange“, der Webplattform BGMEDIA.AT und der App BGKONTAKTI.

Alexander Detew und Iwan Kartschew vor einer Radiosendung

„Obwohl die bulgarische Gemeinschaft in Österreich mit 30.000 Bulgaren nicht groß ist, hat Iwan Kartschew eine Radiosendung ins Leben gerufen. Alle zwei Wochen wird auch eine TV-Sendung produziert. Zu erwähnen sind ferner die Zeitschrift mit einer Auflage von 5.000 Stück, die zwei Mal im Jahr herausgegeben wird und die Internetplattform BGMEDIA.AT und die App BGKONTAKTI, die die Neuankömmlinge mit bereits etablierten bulgarischen Ärzten, Buchhaltern, Rechtsanwälten in Österreich verbindet“, erzählt Alexander Detew und fügt hinzu, dass diese Medien eine aktive Community schaffen, die miteinander kommuniziert, sich austauscht und Projekte entwickelt. „Die bulgarischen Medien im Ausland haben zwei Funktionen - der Diaspora zu helfen und dem ausländischen Publikum die Erfolge der Bulgaren zu präsentieren.“

In Wien werden von der bulgarischen Gemeinschaft viele andere Events organisiert. Einer der größten ist "Zusammen! Der Tag der Bulgaren in Österreich"

„Das ist ein Informationstag für Bulgaren, an dem Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen. Sie stellen sich der Community vor und beraten kostenlos. So kann jeder neu angekommene Bulgare, aber auch jeder andere Hilfesuchende Informationen von einem Landsmann erhalten“, erklärt Alexander Detew den Sinn solcher Treffen.

Die meisten Projekte, die für die bulgarische Diaspora gedacht sind, sind ehrenamtlich. Alex und seine Kollegen suchen aber auch nach diversen Finanzierungsformen. So wird beispielsweise das Magazin „Wien, unsere Stadt“ kostenlos verteilt, finanziert wird es aber durch die darin geschalteten Anzeigen. Die Initiative „Tag der Bulgaren in Österreich“ wird von den Ausstellern selbst finanziert, geschäftstüchtige Bulgaren, die ihre eigenen Unternehmen vorstellen. Die Gemeinde Wien unterstützt die ethnischen Gemeinschaften durch verschiedene Finanzinstrumente. Seit langem wird die Frage nach der Rolle des bulgarischen Staates gestellt.

Das Magazin „Wien, unsere Stadt“

„Es ist tatsächlich ein Thema, worüber nachgedacht werden sollte, denn viele der bulgarischen Ausgaben im Ausland werden von den örtlichen Behörden finanziert“, bestätigt der Journalist. „Wir danken den Ländern, die uns aufgenommen haben und uns helfen, unsere Identität zu erhalten, aber sollte Bulgarien nicht auch in seine Gemeinden investieren, damit die Bulgaren, die im Ausland leben, ihre Kinder auch in ihrer Heimatkultur erziehen?", fragt Alexander Detew rhetorisch.

Treffen der bulgarischen Gemeinschaft in Wien

Alexander Detew sieht in seinen Landsleuten und in Bulgarien viel Potenzial. Obwohl er in den letzten zehn Jahren die meiste Zeit in Deutschland und Österreich verbracht hat, nimmt er jedes Mal, wenn er zurückkehrt, Veränderungen wahr.

Fortsetzung folgt.

* Das Interview wurde während des von der Nachrichtenagentur BTA organisierten XVII. Welttreffens der bulgarischen Medien in Israel geführt.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv von Alexander Detew




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