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Elzhana Popowa: „Im italienischen Film gibt es immer noch ein klischeehaftes Bild von osteuropäischen Frauen“

Foto: Veneta Nikolowa

Sie ist eine der meistfotografierten bulgarischen Schauspielerinnen der 1980er Jahre und gehörte der Truppe des Nationaltheaters in Sofia an, hatte eine strahlende Bühnenpräsenz. Elzhana Popowa ist eine Legende für eine ganze Generation von Bulgaren. Wir kennen sie als „das Mädchen mit den großen Augen“ aus der TV-Kultserie „Ein Zuhause für unsere Kinder“ von Nedeltscho Tschernew. 


Doch der glamourösen Karriere und dem Ruhm in Bulgarien zieht Elzhana Popowa die Liebe vor. Seit 35 Jahren lebt die beliebte bulgarische Schauspielerin zusammen mit ihrem Mann Mario Squillante, Inhaber einer Agentur für Schauspieler, und ihren drei Töchtern in Rom.1988 brachte sie das Schicksal in die Ewige Stadt, zunächst für eine Weiterbildung. Sie blieb für immer

„Damals konnten wir nicht frei reisen und ich wollte nach Rom, weil ich so viel über die Kunst und die Kultur Italiens gehört hatte. Ich wollte alles sehen und dann nach Sofia zurückkehren. Schließlich hatte ich einen wunderbaren Job in Bulgarien. Ich habe viel für Film und Fernsehen gedreht. Kurzum, ich hatte nicht vor, hier zu bleiben“, erinnert sich Elzhana Popowa. Doch plötzlich holte sie die Liebe ein und sie traf eine Entscheidung für das Leben - für immer in Italien zu bleiben.


Derzeit unterrichtet Elzhana Popowa Schauspielkunst nach dem Stanislawski-System am Centro Sperimentale di Cinemtografia, einer der ältesten und renommiertesten Filmschulen Europas. In Italien musste sie bei null anfangen, konnte sich aber auch dort behaupten.
„Ich habe für Film und Fernsehen, aber auch für das Theater mit interessanten und berühmten Schauspielern gearbeitet. Gedreht habe ich auch für die Serie „Incantesimo“, die auch in Bulgarien gezeigt wurde. Ich habe in fast allen italienischen Serien mitgespielt, aber hauptsächlich in der Rolle eines Mädchens oder Frau aus Osteuropa“, erzählt die ehemalige Schauspielerin und behauptet, dass in Italien ein klischeehaftes Bild von den Osteuropäerinnen weit verbreitet ist. Sie habe zum Beispiel ein Mädchen gespielt, das eine Prostituierte war. Ihre Heldinnen sind Frauen, die Häuser putzen oder sich um ältere Menschen oder Kinder kümmern. „Nirgendwo in den Filmen gibt es ein Mädchen aus Osteuropa, das einen Beruf wie den eines Architekten oder ähnliches ausübt“, sagt Elzhana Popowa enttäuscht. „Über Bulgarien ist in Italien sehr wenig bekannt, auch über die bulgarische Kultur“, sagt sie, aber räumt ein, dass nach dem der Film „Blagas Lektionen“ von Stefan Komandarew gezeigt wurde und er beim Filmfestival in Rom einen Preis gewann, häufiger über die bulgarische Kultur gesprochen wird. Auf die Frage, welche Botschaft das zeitgenössische bulgarische Kino sendet, sagt sie folgendes.

„Lange Zeit spielten die bulgarischen Filme, die ich sehen konnte, in einigen sehr abgelegenen Dörfern, was an sich keine schlechte Sache ist. Aber die Vorstellung, die vermittelt wird, ist, dass alle Menschen in Bulgarien so leben. Oder es wurde über Drogen, Korruption und alles Graue, Traurige und Düstere erzählt. Natürlich gibt es Ausnahmen. Ich habe wunderbare bulgarische Filme gesehen, wie zum Beispiel „Aga“, der inmitten glitzernder Schneefelder spielt oder „Foto mit Yuki“, indem erneut das Dorf der Mittelpunkt ist, aber völlig anders präsentiert wird“, sagt Elzhana Popowa, die Filme bevorzugt, die die allgemeinen menschliche Botschaften und nicht so sehr die regionalen in den Mittelpunkt stellen. Sie fügt hinzu, dass das Niveau des bulgarischen Theaters, Film, Musik und Literatur hoch ist und hofft, dass dass die bulgarische Kultur auch außerhalb der Landesgrenzen immer mehr bekannt und geschätzt werden wird.
Übersetzung: Tichomira Krastewa



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