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Ja, es gibt eine solche Dorfschule in Bulgarien - die Schule von Zarew Brod

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Foto: Weneta Nikolowa

"Wir wollen kein grau sondern Farbe in unserer Schule“ lautet das Motto der Mittelschule im Dorf Zarew Brod „Heilige Kyrill und Method“, die 118 Schüler aus insgesamt 10 Dörfern aus der Umgebung von Schumen im Nordosten Bulgariens bis zur 7. Klasse unterrichtet. Dass es tatsächlich eine andersartige, lebensfrohe und sehr farbige Schule ist, merkt man sofort, sobald man die Schwelle betritt. Inzwischen ist sie zur echten Touristenattraktion geworden, zu der Menschen aus nah und fern pilgern, um sie zu bewundern. Die Besucher beschreiben sie im Buch der Eindrücke als "Kinderpalast", "Bildergalerie" und sogar als „Heiligenstätte“.



Mehr als 120 Tafeln, Zeichnungen und Gemälde sowie Porträts historischer Persönlichkeiten und Zitate, die zu Toleranz und Liebe zur Bildung aufrufen, schmücken die Wände der Schule in Zarew Brod. Jeder einzelne Raum ist thematisch eingerichtet und dekoriert und verfügt über Multimedia. Montags wird zu Beginn der Unterrichtsstunde die Hymne Bulgariens gespielt, und dienstags läutet die Hymne der Stadt Schumen die Stunde des Klassenlehrers ein. Und alle Kinder singen mit Begeisterung mit.



Das ist aber bei weitem nicht alles. "In unserer Schule, die auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblickt, werden Kinder unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Hautfarbe unterrichtet. Schon in der Vergangenheit war Zarew Brod als internationales Dorf mit über 13 ethnischen Gruppen bekannt. Bei uns herrscht Aufbruchsstimmung und jede Feier wird zu einem Fest des gesamten Dorfes", erklärt voller Stolz der langjährige Direktor der Schule, Tichomir Trifonow, in einem Interview für Radio Bulgarien. 
Um die Aggression der Schüler gegenüber den Lehrern abzubauen, habe man sich etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. 
"Seit 2009 haben wir in der Nähe des Lehrerzimmers eine Boxbirne angebracht und ihr gegenüber Fotos von Lehrern. Sollte ein Schüler wütend auf einen Lehrer sein, kann er seinen Frust auf diese Weise abbauen“, lacht der Schuldirektor und erzählt auch von der Schulglocke, die 15 verschiedene Melodien spielen kann. Außerdem töne jeden Tag von 6.45 Uhr bis 17.30 Uhr bulgarische Popmusik aus dem Schulradio, aber so, dass sie den Unterricht nicht stört. Tichomir Trifonow ist überteugt, dass die Kinder auch auf diese Weise zur Heimatliebe erzogen werden.



Obwohl die Schule ständig renoviert und saniert wird, hat sich seit 15 Jahren kein Handwerker hier blicken lassen. Die Reparaturen und Malerarbeiten übernimmt das Hilfspersonal der Schule, manchmal sogar die Lehrer, erzählt der Schuldirektor. Doch wie schafft es die Schule, sich finanziell über Wasser zu halten?
"Wir erhalten vom Bildungsministerium ein so genanntes delegiertes Budget, das streng nach der Anzahl der Schüler festgelegt ist. Auf der anderen Seite haben wir Land, das uns vor Jahren per königlichem Erlass überlassen wurde. Das Land wurde uns zurückgegeben, nachdem wir einen Rechtsstreit gewonnen hatten. Nicht die Schule bekam es, sondern ein so genannter School Board. Im Jahr 2000 haben wir ihn registriert, er ist aktiv und hilft uns sehr. Und drittens, was sehr wichtig ist, ist die Unterstützung der Menschen sei es mit Lebensmitteln oder Baumaterialien", erklärt der Schulleiter.



Die Schule pflegt seit jeher eine hervorragende Zusammenarbeit mit dem über 100 Jahre alten Benediktinerkloster "Sacred Heart of Jesus" im Dorf Zarew Brod. Benediktinerinnen aus Deutschland, Südkorea, Nigeria und anderen Ländern erteilen den Kindern Englischunterricht.



"Seit 25 Jahren wird ein 5-tägiges Sommercamp mit den Schwestern organisiert“, erzählt der Schulleiter. „Die Schwestern sorgen für Frühstück und Mittagessen und wir für die methodische Organisation. Es gibt Animateure, wir schicken diensthabende Lehrer und Sportgeräte in das Kloster. Die Kinder führen moralisch lehrreiche Gespräche, aber ohne Didaktik und Religion. Im Benediktinerkloster wird gespielt und Sport getrieben. Während dieser fünf Tage werden halbtägige Ausflüge in die Umgebung organisiert, damit die Kinder ihre Heimat kennenlernen“ sagt Trifonow.

Sehen Sie den Videobericht aus dem Dorf Zarew Brod, das Treffen mit den Benediktinerinnen und den Besuch der Dorfschule. Die Untertitel können automatisch übersetzt werden.


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Fotos und Video: Weneta Nikolowa
Übersetzung: Georgetta Janewa



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