Die Östlichen Rhodopen sind einer der wenigen Orte in Europa, an denen das Gleichgewicht der Natur fast in den Zustand von vor zwei Jahrhunderten zurückversetzt worden ist. Hier funktionieren die Ökosysteme auf natürliche Weise. Mit anderen Worten: Tiere und Pflanzen leben in Harmonie zusammen, ohne dass der Mensch wesentlich eingreift. Dies ist nicht nur auf die günstigen klimatischen Bedingungen zurückzuführen, sondern auch auf die langjährigen Bemühungen von Naturschützern. Sie arbeiten aktiv daran, die Nahrungskette in diesem Gebiet zu schließen, indem sie ausgestorbene Arten wieder auswildern.
Die Ergebnisse sind mehr als ermutigend: Allein in den letzten zehn Jahren wurden mehr als 1.000 Damhirsche und mehr als 150 Rothirsche, 19 europäische Wisente und etwa 150 wilde Konik-Pferde, 143 Gänsegeierpaare und weitere 17 der seltenen Mönchsgeier wieder ausgewildert. Jetzt pflanzen sich die Tiere erfolgreich fort, und das Rad des Lebens dreht sich wieder und stellt das Gleichgewicht des Ökosystems wieder her.
Die ersten Schritte in diese Richtung waren mit der Wiederansiedlung des Gänsegeiers vor einigen Jahren verbunden, erfuhren wir von Andreana Trifonowa, Leiterin der Stiftung “Wilde Rhodopen”, die sich für die Wiederherstellung der Natur in der Region einsetzt.
„Seit einigen Jahren haben wir ein Wiederansiedlungsprogramm für Mönchsgeier, die früher in unserer Natur vorkamen und eine Ergänzung zu der großen Anzahl von Gänsegeiern in der Region - der Heimat des Schmutzgeiers - darstellen. Sie alle gehören zu den Aasfressern, die an der Spitze der Nahrungspyramide stehen. Unsere Hauptanstrengungen gelten der Wiederherstellung dieser Arten und ihrer Zahl, denn sie sind wichtige Akteure in den natürlichen Prozessen und der Nahrungskette, d. h. sie sind ein Faktor für den Reichtum der biologischen Vielfalt in diesem Gebiet“, erzählte Andreana Trifonowa.
Eines der aufregendsten Projekte in den Östlichen Rhodopen war jedoch die Wiederansiedlung des Tarpans vor mehr als einem Jahrzehnt. „Dieses Tier war vor vielen Jahren in ganz Europa verbreitet, ist aber inzwischen ausgestorben. Polnischen Kollegen ist es gelungen, diese Rasse, die als Konik bekannt ist, durch ein erhaltenes Genom wiederherzustellen“, erklärte Andreana Trifonowa. Jetzt haben sich diese kleinen, aber robusten Tiere in den Östlichen Rhodopen gut eingelebt.
Ein wichtiger Moment für das natürliche Gleichgewicht in diesem Gebiet war die Rückkehr der Wisente vor zehn Jahren.
„Er ist der größte Pflanzenfresser Europas, und seine Wiederansiedlung ist eine der größten Erfolgsgeschichten des Naturschutzes in Europa“, sagte Andreana Trifonowa und fügte hinzu:
“Die Rolle dieses Tieres ist von wesentlicher Bedeutung, da es Freiräume bewahrt und zur Mosaiklandschaft beiträgt - dem Wechsel von Freiräumen mit bewaldeten Gebieten usw. Dies wiederum schafft Lebensräume für andere Arten. Heute leben rund 20 wilde Wisente in der Nähe des Stausees „Studen Kladenets”, und weitere fünf befinden sich hinter einem Anpassungszaun in derForstwirtschaft “Schenda“, die bald freigelassen werden, um ihre Rolle im Ökosystem fortzusetzen.“
Die Naturschützer bemühen sich auch um die Wiederherstellung der Populationen von Dam- und Rotwild. Allmählich werden die Östlichen Rhodopen wieder zur Heimat von Organismen aus allen Stufen der Nahrungskette, einschließlich großer Raubtiere wie Wölfe sowie der „Sanitäter“ der Natur - der Geier: Gänse-, Mönchs- und Schmutzgeier.
Es stellt sich heraus, dass dies einer der wenigen Orte in Europa ist, an dem wir eine geschlossene Nahrungskette beobachten können.
Mit anderen Worten: Die Natur hat die Kontrolle über den Lebenszyklus in den Bergen fast vollständig wiedererlangt. „Wenn zum Beispiel ein Pferd stirbt, wird sein Fleisch schnell von Raubtieren und Aasfressern verwertet, wodurch die Entwicklung von Viren und Parasiten ohne menschliches Zutun verhindert wird. Das Tier wird so auf natürliche Weise in das Ökosystem zurückgeführt, ohne andere Tiere zu gefährden“, sagte zum Schluss Andreana Trifonowa.
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Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
Fotos: Weneta Nikolowa, rewilding-rhodopes.com
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